Diskussion:Mod (Subkultur)
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[Bearbeiten] Mods'n Rocks
Warum ahben sich Mods und Rocker geprügelt? --Abdull 22:07, 31. Aug 2005 (CEST)
- Aus ihren konträren Ansichten heraus. Rocker waren in den Augen der Mods rückwärtsgewandte und schmierige Rüpel ohne jeden Geschmack. In den Augen der Rocker waren Mods chauvinistische Snobs, die sich für etwas besseres hielten und keine richtigen Männer. Beide Subkulturen bargen wiederum eine recht große Aggressivität in sich. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis es zu Prügeleien kam. --Trainspotter 14:02, 29. Okt 2005 (CEST)
- ==>In der britischen Öffentlichkeit ist es auch Tradition, einer Mode-Subkultur eine andere als Gegner gegenüberzustellen z.B. auch Punks/Teds Ende der 70-er, sozusagen als sportliche Dreingabe, was sich jedoch später in Maßen verlor. Die englische Punk-Band "Snuff", deren Sänger bekennender Mod ist, hat dazu den belächelnden Track "Rods and Mockers" geschrieben. Ringo Starr auf die Frage im BEATLES-Film "A Hard Day's Night": "Are you a Mod or a Rocker?" A: "I'm A Mocker!" ... Nigel.
[Bearbeiten] 3. Welle?
Hallo, gibt doch gerade eine 3. Mod-Welle. Zumindest hab ich davon schon etwas gehört und als ich gestern zufällig in eine Disco ging, fand ich mich auf einmal auf einer Mod-Veranstaltung wieder. Scheint also wieder aktuell zu sein, wenn wohl in kleinem Umfang. --Kingruedi 17:31, 24. Sep 2005 (CEST)
- Solche Wellenbewegungen gibt es schon lange. Die im Artikel genannten beiden Wellen waren aber die umfassendsten. Das es immer wieder und immer noch Mod-Partys gibt, heißt noch nicht, dass man man es mit einer größeren Welle zu tun hat, wie Du ja selbst schreibst. --Trainspotter 14:02, 29. Okt 2005 (CEST)
- ==>Genau. Die Band "The Rifles" wird grade 'mal wieder als "Mod-Revival" angepriesen. Immerhin hat deren Sänger die extrem teure Modemarke (Preis eines Polos: ca. 80 GBP) "Lyle 'n' Scott" (Polo/Golf) der Öffentlichkeit preisgegeben, was diese Firma überrascht gerne bemerkt. Nigel.
[Bearbeiten] Target
Kann mir vielleicht jemand erklären, wie der Target zum Wahrzeichen der Mods wurde? Wird jedenfalls oft in diesem Zusammenhang gesehen. Hat das irgendwas mit Ben Sherman zu tun oder verwendet dieser das Zeichen bloß? Gruß, reyneke.
- Gute Frage. Das Zeichen ist ganz sicher dem Hoheitszeichen der Royal Airforce entlehnt. Wer es nun aber in die Modkultur eingeführt hat, kann ich leider auch nicht genau sagen. --Trainspotter 20:49, 20. Dez 2005 (CET)
Die Übereinstimmung ist mir auch schon aufgefallen. Ein patriotischer Hintergrund? Waren die frühen Mods in irgendeiner Weise politisch? Die trad. Skins scheinen ja eher links eingestellt zu sein (s. zugeh. Artikel), aber ob das Rückschlüsse auf die Mods zulässt? MfG, reyneke.
- Sie waren sicher stolze Briten. Damals war UK ja gerade in der Popmusik ziemlich angesagt. Der Begriff Patriotismus geht dabei sicherlich zu weit. Wie viele andere Jugendkulturen waren die Mods ziemlich unpolitisch, träumten eher von sozialem Aufstieg und waren ziemlich materialistisch eingestellt. --Trainspotter 16:02, 26. Dez 2005 (CET)
Das klingt in meinen Ohren nach den Poppern der 80er. Allerdings gab es ja auch in diesem Jahrzehnt eine Mod-Welle (s.o.), also sind Einflüsse von dieser Site auch nicht ganz unwahrscheinlich. Danke jedenfalls erstmal für Deine Ausführungen. reyneke.
- ==>Das ist in der Tat interessant, als die Popper mit allerlei Mod-/und Skinhead-typischen Versatzstücken ausgestattet waren: Roller, (grüne) Bomberjacken, teure Polos, Budapester ("Brogues")- und College-("Loafers"; "Bommel"-)Schuhe, arrogantes Auftreten, Vorliebe für 2-Tone-Musik (Quelle: Zeitungsartikel in erinnrung) ... Bei der arroganten Hooligan-Variante wird auch gerne von "Hool-Poppern" gesprochen. Zusammenhänge, die es Wert wären, durchleuchtet zu werden, aber kennt jmd. einen "Original-Popper", der dazu beitragen könnte? Ein wesentlicher Unterschied ist wohl, dass die deutschen "Popper" ein gezüchtetes Phänomen der (Vor-Wende-BR-deutschen) Mittel- bis Oberklasse waren, die Mods aber originär (britische) "Working Class", wobei diese britischen althergebrachten Klassenunterschiede eben nicht 1-zu-1 auf deutsche Verhältnisse übertragen werden können/konnten, weil die Klassengesellschaft hier nicht wie in der britischen Kultur definiert wird/wurde. Die Methode, sich behelfs ausgesprochen teurer Kleidung und manirierter Attitüde selbst über die als "überlegen" wahrgenommene Gesellschaftsschicht zu überhöhen, findet sich aber bis heute in zahlreichen Subkulturen (etwa ausdrücklich im Hip-Hop oder Menschen mit Migrantenhintergrund aller Länder) und scheint sicherlich gewisse Minderwertigkeitskomplexe oder (heute wohl eher) Niederlagenerfahrungen kompensieren zu wollen. Das war auch ein Argument, den bürgerlichen dt. Poppern im Vergleich zu den brit. Mods jedwege Relevanz abzusprechen, da die Popper ja sowieso aus zumindest der Bourgeoisie stammten, also kein Protestpotenzial für sich beanspruchen konnten. Wahrscheinlich berechtigt!? Nigel.
[Bearbeiten] Hard Mods
Kennt sich damit vielleicht jemand aus? Im Artikel werden die Hard Mods gar nicht erwähnt, lediglich im Ska Artikel tauchen sie (kurz) auf. --Gabbahead. 20:40, 8. Jun 2006 (CEST)
- ==>Als Hard-Mods (o. Gang-Mods) wurden abgrenzend zu "Paisley-Mods" ( o. Peacock-Mods)jene bezeichnet, die bei der Öffnung der Mods zur Hippie-Kultur sich abspaltend als Vorläufer der ersten Skinheads galten (bzw. tatsächlich die erste Skinhead-Generation stellten), d.h. in Ihrem Habitus und Image (gewaltbereit, gangorganisiert) und Modestil (Mode-Labels, der "clean cut american college look") den der Skinheads stark prägten. In Nick Knights Buch "Skinhead" findet sich ein einträchtiges Bild "Mod and early Skinhead in Brighton, 1967". Auch in "Quadrophenia" finden sich Szenen, in denen Mods und Skinheads gar nicht unterschieden werden können; wie beim 2-Tone entschied wohl ein Inch an Haarlänge, ob es sich hier um einen Mod, Skinhead oder Rude Boy handelte (Quelle: George Marshall – "Spirit of '69 – A Skinhead Bible" und eigene Erfahrung).
Die Mod-Revival-Band "Secret Affair" setzte das fort, in dem sie ihre Modernisten-Version als "Glory Boys" verstanden haben wollte (vrgl. dazu die Hooligan-/Oi!-Band "The Crack" mit "Where are the Glory Boys"). (Quelle: "British Rock", ARD-Dokumentation 1979). Heute gibt es eine Skinhead-/Oi!-Band, die dieses Spielchen ironisch als "Hard Skin" weitertreibt. Der Einfluss der Mods zu den Skinheads (gerne als "kleine Brüder der Mods" bezeichnet) wird m.M. im Artikel vernachlässigt. Manche Mods werden aber anscheinend auch ungern daran erinnert – gewisse Skins aber auch ;). Nigel.
[Bearbeiten] {{Dieser Artikel}}
Ich habe den {{Dieser Artikel|xxx}}
Baustein eingefügt, weil Mods, die Mehrzahl von der Abkürzung Mod (welche in Computerspielerkreisen ausschließlich für Modifikation gebraucht wird), auf diesen Artikel redirectet.. --J-PG MaL LaCHeN?! 18:50, 12. Aug 2006 (CEST)
[Bearbeiten] Musik
hab mal bei musik hinzugefügt, dass rod von die ärzte seine gitarre mit dem mod-target verziert. Frank n stein 18:18, 16. Aug 2006 (CEST)
- Ich habe das umgehend wieder aus dem Artikel entfernt. Das ist für den Artikel völlig irrelevant. --Trainspotter 15:30, 20. Aug 2006 (CEST)
- ==>Gute Sache, das Target wird heute von allerlei Menschen aus dem Kontext gerissen getragen, wie etwa das Punk-Anarchie-"A-im-schiefen-Kreis". Nigel.
- ==>Interessanterweise berichte(te)n alte Mods der 1. Stunde + Zeitzeugen (etwa der verstorbene Reggae-Sänger Judge Dread), dass sie The Who eher als lächerliche Poser und Trittbrettfahrer betrachtet haben. Nigel.
-
- Quelle? Jeder gemeine Mod war an sich schon ein Poser. Vielleicht waren das Hard Mods, die die als lächerlich ansahen? --Trainspotter 15:30, 20. Aug 2006 (CEST)
- ==>Quelle ist z.B.: Judge Dread in "Skin Up Magazin 38" (1995): "Wenn mich Zeitungsleute nach 'Quadrophenia' fragen, dann sage ich immer: 'Das war Scheiße'! ... Weil ich dabeigewesen bin, The Who nicht! Wer ist ... hingegangen, um sich The Who anzuhören? Das waren nicht die Mods, sondern die Haireys! The Who waren keine Mod-Band!"
Darauf angesprochen Arthur Kay (60-er, Mod und späterer Skinhead, u.a. Sänger mit den "Originals", Bassist bei "The Last Resort") im "Skin Up Magazin 36" [die frühere Ausgabe zu oben erklärt sich wohl daher, dass der Judge schon vorher entsprechende Äusserungen machte]: "Damals fing ich an 'The Who' zu hören. Die ursprünglichen Mods mochten diese Band überhaupt nicht. Sie standen auf schwarze Musik ..." Aber natürlich kann mensch auch einen Poser posen, klar :). Dass grade die Hard-Mods sie ablehnten, könnte mensch annehmen, da The Who nicht lange Zeit später ja arg psychedelisches Outfit und Musik hervorbrachten. Kay dazu: "Aus der Spaltung [Hard-Mods/Soft-Mods] ging noch eine andere Gruppe hervor, die Heads. ... die Rockmusik lieber mochten als Ska und Reggae." Heads war später auch eine Beschreibung typischer Grateful Dead-Hippies, gelten oben jedoch als Vorläufer der Boot Boys. Nigel.
- Du scheinst Dich ja wirklich sehr gut mit der Materie auszukennen. Es wäre zu begrüßen, wenn Du Dein Wissen in den Artikel einfließen lassen könntest, der ja leider noch sehr dünn ist.
- Es dürfte Dir nicht entgangen sein, dass die Modkultur im Fluss war und ist, und Mitte der 1960er Jahre, auch mehr und mehr Beat-Bands hörten. Beispielsweise "The Small Faces" und "The Yardbirds". Auch "The Who" spielten zu dieser Zeit astreinen Beat. Es ist ja auch völlig normal, dass sich eine Subultur mit der Zeit weiter ausdifferenziert. Und die sogenannten Haireys und Heads sind dafür Beleg. Judge Dread bezeichnete sich selbst nur als Zeitzeugen. Er scheint mir daher als Quelle eher ungeeignet. Und was waren dann "The Who"? Allermindestens auch Zeitzeugen. Jedenfalls gilt der Who-Song "My Generation" bis heute als die Mod-Hymne. Und "Quadrophenia" sowie deren Verfilmung als eines der wichtigsten anschaulichen Beispiele, um Leuten die Modkultur nahezubringen.
- Die Ablehnung und Diskussionen um Ursprünglichkeit gibt es doch quasi in jeder Subkultur, z. B. im Punk. Nur weil sich die Modkultur anderen Tendenzen nicht verschloss und sich weiterentwickelte und sich bestimmte Mods der ersten Stunde damit nicht mehr identifizieren konnten... In obigen Zitat ist ja auch von den "ursprünglichen" Mods die Rede. Was ja an sich Blödsinn ist, weil die ursprünglichsen Mods gar nicht auszumachen sind. Für eine wesenlich größerer Zahl von Mods, die auch Beat-Musik hörten, spricht ja auch, dass die Bezeichnung "Soft Mods" deutlich seltener Verwendung findet als die Abgrenzung "Hard Mods". --Trainspotter 11:42, 25. Aug 2006 (CEST)
- ==>Gerne wuerde ich einige Dinge in den Artikel einfliesen lassen, diese jedoch zuvor hier vermerkt + besser noch diskutiert wissen. Schliesslich ist es imho weniger als unfair, einfach den Artikel neuzuschreiben. Und er sollte sachlich sein. Zudem ist zumindest mein Interesse auf die "Hard Mod"-Seite beschraenkt; wie die Paisleys sich begruenden, kann ich nicht wirklich sagen, weil ich wenig Bezug dazu habe (obwohl ich zugebe, schon ein Paisley-Halstuch unter'm Kragen getragen zu haben, erm). Jemand Kontakte und/oder Bemerkungen?
Zum Urmodtum einige interessante Infos, etwa, dass die ganz-ganz-ur-gen (falls es sie denn gab), gar nicht so working class war: "Mod began with a few cliques of teenage, predominately Jewish, men with family connections to the garment trade in London in 1958-59 . These early Mods were securely middle class (Barnes 8)." (Quelle: http://www.uppers.org/whatismod.asp ). [Also doch Popper, hehe.] Zu den Who habe ich ein Zitat in Erinnerung, in dem P. Townshend sagte, er sei ueberrascht gewesen ueber den Mod-Zuspruch, waehrend die Who spaeter wie selbstverstaendlich als Proto-Mod benannt wurden. In solch Mod(e)-betonten Subkulturen wechseln sich die Generationen mit ihren Bezuegen ja gerne haeufig ab. Und, ja: Ich werde zukuenftig auf die Quellenangaben achten ;).
Selbstverstaendlich ist es ein Zeichen von Subkulturen, sich zu entwickeln und auszudifferenzieren, denn das zeugt von Lebendigkeit. Sonst wuerden Punks noch immer Pub-Rock hoeren, Hardcore und 2-Tone waere nie passiert und Skinheads waere Punkrock verboten (und Popper gaebe es noch heute). Wenn Lotte Ohm sich als Mod bezeichnet – ok, alright with me, schlieslich ist Mod eben kein Musik-Genre. Vielleicht wird "Soft Mod" auch nicht von denenen als solche Bezeichneten gebraucht, da dies ein veraechtlicher Begriff sein koennte, den die "Hard Mods" denen auferlegt haben, weil sie sich dazu separieren wollten. Niemand bezeichnet freiwillig selbst sich als "Karnevals-Punk" ... Das gesagt zu haben, faellt mir grade (leider) ein, dass die fruehmalige Punk-, dann-pre-Bonehead-Combo "Skrewdriver" The Who's "Won't get fooled again" (Chiswick, 1977) gecovert haben. Sad but true. Wir treffen die Who auf deren neuer Tour und quetschen die aus ;).
- Interessant finde ich auch das Verhältnis zur Punk-Musik. Auf der einen Seite steht hier im Artikel, daß sich die zweite Mod-Welle aus einer ablehnenden Haltung gegenüber den Punks wegen Ihres verwahrlosten Auftretens und der rauen Musik gebildet hat. Auf der anderen Seite hört man auch oft von "Mod-Punk" (etwa das erste Album von The Jam). Da die frühen Mods wohl eher Soul und Reggae/Ska vorzogen, stellt sich mir die Frage, wann denn Beat/Rock/Punk Einzug in den Musik-Geschmack der Mods hielten. Kann da jemand was zu sagen? --rey 01:26, 23. Sep 2006 (CEST)
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- Man sollte vorsichtig sein und nicht von "The Jam" gleich auf eine ganze Subkultur schließen. Frage ist, ob es nur deutlich mehr Bands gab, die diesen Modpunk zelebrierten. Der Begriff "Modpunk" trifft ins Schwarze. Paul Weller hatte wahrlich nichts mit der Punkbewegung am Hut. The Jam sahen in ihren Anzügen ja auch allzu gestriegelt aus. Wie es zu dieser Affinität zu Punkmusik kam, würde mich allerdings auch mal interessieren. --Trainspotter 09:15, 25. Sep 2006 (CEST)