Monika Wulf-Mathies

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Monika Wulf-Mathies geb. Baier (* 17. März 1942 Wernigerode, Harz) ist eine deutsche Gewerkschafterin und SPD-Politikerin.

1965 trat Monika Baier in die SPD ein und heiratete 1968 den Diplom-Physiker Carsten Wulf-Mathies. Monika Wulf-Mathies promovierte nach einem Studium der Geschichte, Germanistik und Volkswirtschaftslehre an den Universitäten Hamburg und Freiburg im Breisgau 1968 zum Dr. phil., wurde 1971 Hilfsreferentin in der Pressestelle von Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller, wechselte 1973 in das Bundeskanzleramt während der Kanzlerschaft von Bundeskanzler Willy Brandt, wo sie die Leitung des Referats Sozial- und Gesellschaftspolitik übernahm. 1976 wurde sie in den geschäftsführenden Hauptvorstand der ÖTV für Sozial-, Frauen- und Gesundheitspolitik berufen. 1982 wurde sie überraschend zur Nachfolgerin des ÖTV-Vorsitzenden Heinz Kluncker auf dessen Vorschlag gewählt. Als erste weibliche Vorsitzende einer DGB-Gewerkschaft an der Spitze der zweitgrößten Einzelgewerkschaft Deutschlands setzte sie sich für das Ziel der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich ein und erreichte 1984 eine Arbeitszeitverkürzung auf 39,7 Stunden bei maßvollen Lohnerhöhungen und 1988 eine weitere Arbeitszeitverkürzung auf 38,5 Stunden. 1994 erreichte die ÖTV jedoch nur eine Tariferhöhung von zwei Prozent, die durch mehrere Nullmonate und Einfrieren sowie Kürzung zahlreicher Zusatzleistungen begleitet wurde, so dass es sich faktisch trotz Arbeitskampf um eine Nullrunde handelte. 1989 bis 1995 war Wulf-Mathies Präsidentin der Internationalen der Öffentlichen Dienste.

Wulf-Mathies gehörte 1994 bis 1999 der EU-Kommission für die Regionalpolitik in Verantwortung für den Kohäsionsfonds unter Jacques Santer an, die nach zahlreichen Korruptionsvorwürfen, die sich nicht gegen die Person oder den Verantwortungsbereich von Wulf-Mathies richteten, vorzeitig zurücktreten musste. Von 1999 bis 2000 fungierte sie für ein symbolisches Gehalt als europapolitische Beraterin im Bundeskanzleramt von Bundeskanzler Gerhard Schröder. Sie leitet seit 2001 den Zentralbereich Politik und Nachhaltigkeit der Deutsche Post World Net AG. Sie war von 2001 bis 2006 Präsidentin des Netzwerks Europäische Bewegung Deutschland und ist seitdem dessen Ehrenpräsidentin.

Personendaten
NAME	Wulf-Mathies, Monika
KURZBESCHREIBUNG	Gewerkschaftsfunktionärin
GEBURTSDATUM	17. März 1942
GEBURTSORT	Wernigerode