Museum Berggruen
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Museum Berggruen (auch bekannt unter Sammlung Berggruen) in Berlin-Charlottenburg gilt als eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen der Kunst der klassischen Moderne. Vor allem Werke von Pablo Picasso, Alberto Giacometti, Georges Braque, Paul Klee und Henri Matisse sind hier unter einem Dach vereint.
Die Sammlung kam 1996 mit der Rückkehr des Stifters nach sechs Jahrzehnten Exils in seine Heimatstadt nach Berlin. Sie war zunächst nur Leihgabe des Kunstsammlers Heinz Berggruen, der sie in über 30 Jahren aufgebaut hatte. Die seinerzeit auf 1,5 Milliarden Mark geschätzte Sammlung ging im Dezember 2000 für einen symbolischen Preis von 253 Millionen Mark an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz über. [1] Heute wird sie unter dem Titel Sammlung Berggruen – Picasso und seine Zeit als Teil der Nationalgalerie im westlichen Stülerbau gegenüber dem Charlottenburger Schloss ausgestellt.
Im Zentrum der Sammlung steht mit mehr als 100 Exponaten das Werk Picassos sowie über 60 Bilder von Paul Klee. Mit mehr als 20 Werken ist Henri Matisse vertreten, darunter mehr als ein halbes Dutzend der berühmten Scherenschnitte. Plastische Ensembles von Alberto Giacometti sowie Beispiele afrikanischer Skulptur runden den Kern der Sammlung ab.
Seit der Eröffnung des Hauses 1996 wurden kontinuierlich weitere Werke angekauft, darunter das vom Museum of Modern Art in New York erworbene bedeutende Picasso-Gemälde "Häuser auf einem Hügel (Horta de Ebro)" aus dem Jahr 1909. Insgesamt 165 Arbeiten wurden im Dezember 2000 von Heinz Berggruen an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz übereignet.
Im November 2005 ersteigerte Heinz Berggruen für 13,7 Millionen Dollar bei Sotheby’s in New York Picassos "Nu Jaune" (1907). Die Gouache ist eine der ersten Studien für Les Demoiselles d’Avignon, einem Meilenstein der Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts.
Aus Anlass des 10-jährigen Jubiläums des Museums und seines endgültig verkündeten Rückzugs ins Privatleben im Alter von 92 Jahren schenkte der Mäzen Heinz Berggruen im Dezember 2006 dem Museum eine Skulptur von Alberto Giacometti, Die Große Stehende Frau III von 1960. Diese hatte bislang als bloße Leihgabe bereits im Stüler-Bau ihren Platz in der Rotunde gehabt. Damit das zwei Meter hohe Bronze-Standbild dem Lebenswerk Berggruens erhalten bleibt, erwarb er es kurzerhand und schenkte es der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.[1] Wenige Wochen später starb Berggruen am 23. Februar 2007 in Paris.
Die Erben des Kunstsammlers beabsichtigen, weitere Werke dem Museum Berggruen zur Verfügung zu stellen. Das Museum ist seit 1996 im westlichen Stühlerbau am Schloss Charlottenburg untergebracht. Nun wird an die Erweiterung auf ein Nachbargebäude gedacht.
Innerhalb eines Jahrzehnts, von 1996 bis 2006, wurde das Museum von 1,5 Millionen Kunstfreunden besucht.[1] Neben der Dauerrepräsentation „Picasso und seine Zeit“ wurden auch zahlreiche Themen- und Sonderausstellungen zur Klassischen Moderne der Kunstgeschichte angeboten.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ a b c „Ein Giacometti zum Abschied“, dpa / die tageszeitung, 16. Dezember 2006
[Bearbeiten] Bedeutende Ausstellungen
- Picasso - Der Zeichner (bis 7. Januar 2007)
- Matisse: Mit der Schere zeichnen (2003)
- Cézanne in Berlin (2000/2001)
- Klee aus New York (1998)
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Webpräsenz: Museum Berggruen
- „Jedes noch so kleine Wegstück spielt eine Rolle“, Tagesspiegel-Beilage zur Humboldt-Universität, 12. Oktober 2002, Interview
- „Der Glückskauf für Berlin. Die Bundesregierung zahlt 200 Millionen Mark für die Sammlung Berggruen“, Berliner Zeitung, 11. November 2000, S. 11
- „Picassos treuer Freund“, Berliner Zeitung, 26. Februar 2007
Koordinaten: 52° 31′ 9" N, 13° 17′ 43" O