Benutzer:N3MO/RTore
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Ich trage hier die Informationen zu Befestigungsanlage Rostocks und seinen Türmen und Toren zusammen. Sie sind für ein Kapitel im Artikel Rostock zu den Toren und der Stadtbefestigung, sowie einzelnen Artikeln zu Toren und evtl. Türmen und weiteren Gebäuden selbst.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Befestigung
Erste Befestigung in Rostock befand sich um die Petrikirche und den Alten Markt. Die ehemals neben dieser Kirche gelegene Flöhburg war darin nicht integriert. Diese Flöhburg wurde erst nach der Anlage des Petritors errichtet.
Die Mauer an der ganze Strecke an der Warnow ist schwer zu datieren, da sie öfter ausgebessert wurde. Gründe sind die Sturmflut 1625, die Neubefestigung 1630, Brand 1677 und Anfang 18. Jh.
Neubefestigung 1624-26? (S. 53)
Alle Strandtore wahrscheinlich zunächst nur einfache Pforten. Beim Grubendurchlass(?), Heringstor, Koßfelder und Badstüber blieben sie erhalten. Die anderen später zu Torhäusern umgebaut oder erneuert. Beim Faulen/Alten Tor stand ein Turm, Pforte des Wendentors enthielt auch einen ähnlichen.
Mit dem Wall wurden auch steinerne Vortore (ca. 20m vor dem Haupttor) errichtet, das verbunden war mit einer Zwingermauer, die über den Graben führte. Vortor und Mauer sicher beim Bramowertor, Steintor und Kröpeliner Tor. Wahrscheinlich, so Lorenz auch beim Kuhtor, Schwaanschen und Mühlentor. Die Vortore hatten eine längliche Gestalt und eine geringe Tiefe. Bei einem früheren Wall, der im 16. Jh. von dem höheren überdeckt wurde, hatte das Vortor wohl nur ein hölzernes Gitter oder einen Schlagbaum. Das Gitter stellt Schorler für das Kröpeliner Tor dar.
Zugbrücken führten von Beginn an mindestens an den Haupttoren über die Außengräben.
Ab 1300 ist der Mauerring geschlossen, in den Quellen wird nur noch von murus gesprochen.
Im späteren Mittelalter wurde aufgrund des Representationsbedürfnisses und der verbesserten Waffentechnik Tore erhöht und Wiekhäuser zu Türmen ausgebaut, wovon nur noch das Kröpeliner Tor erhalten ist. Auch architektonisch wurden sie ausgeschmückt. Andere Tore wurden geschlossen.
Vor den Toren und Wällen hatten die Bürger ihre Gärten und Scheunen. Dort waren auch die Ziegelhöfe, Mühlen, Elendenspitale, die Reiferbahn, die Richtstätte und die Bleichen und Wiesen. Außerhalb dieser Zum Schutz Wassergräben und Zingel.
Es soll unterirdische Gänge von den Toren zum Rathaus geben. Es sollen vom Kröpelinertor, Schwaanschentor, aber auch Lagebuschturm und Kuhtor solche Gänge führen. Wurden sie zugeschüttet? Möglicherweise handelte es sich dabei um Kloaken oder Kanäle für die Pipenleitung (?)
[Bearbeiten] Tore (22)
Türme, Tore und Pforten waren integraler Bestandteil der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Insgesamt gab es 22 Tore in Rostock. Davon 12 Tore in der Hafenmauer 4 gelten als die Hauptzugänge zur Stadt. Vor einigen Toren waren außerdem Vortore gebaut.
01 Kuhtor
War Teil des Mauerrings um die Neustadt. Mauer hat dort eine Dicke von 1,15-1,20. War sehr bedeutend, da der Weg von Neuem Markt und der Wilhelmsburg auf die Straße nach Werle führte.
02 Steintor
Das ursprüngliche Tor wird im Unterbau dem Kuhtor ähnlich gewesen sein. Das Dach des mittelalterlichen Steintores wird wie das des Kröpeliner Tors gewesen sein, mit "zierlichen Giebeln abgeschlossen, aus deren sich kreuzenden Dächern ein schlanker Dachreiter herauswächst" (S. 45) - Abbildung nur des Reiters in einem Stadtbild von Hans Weigel.
Abbruch des Tores beschrieben in Beiträgen zur Geschichte der Stadt Rostock, Bd.2, Heft 2, S. 69.
03 Kröpeliner Tor
1276 zuerst erwähnt. Unterbau (11,20m x9,60m) ist nicht viel jünger als der des Kuhtors. Der obere Teil wurde 1400 abgebrochen.
04 Mönchentor
05 Fischertor
Schlanke Turmform mit innerem Bogen. Unterbau stand bis in die 1860er Jahre (Auf Fotografie dieser Zeit zu sehen). Wahrscheinlich zur Spätgotik entstanden, aufgrund der sehr spitzen Form des Torbogens.
06 Grapengießertor
Turmtor wie das Petritor, aber nur die Strandseite aus Stadtansichten noch erkennbar.
07 Badstübertor
08 Schnickmannstor
Strandtor, im 15. Jh zum Haustor umgebaut Staffelgiegel
09 Wokrentertor
Strandtor, im 15. Jh zum Haustor umgebaut Staffelgiegel mit reich umlaufenden Friesen
10 Lagertor
Strandtor, im 15. Jh zum Haustor umgebaut Staffelgiegel
11 Burgwalltor
Strandtor, im 15. Jh zum Haustor umgebaut Staffelgiegel; besonders stattlich; seitliche Durchfahrt; "malerisch" angebaute Torschreiber und Zollbuden
12 Koßfelder Tor
13 Mönchentor
14 Grubentor (Heringstor) ;Lazarethor
15 Faules Tor (Altes Tor)
16 Schwaansches Tor
1296 erstmals genannt. Sichere Abbildung nur auf einem Stahlstich im Ratsarchiv. Ähnelt darauf dem Petritor und hat die gleichen Maße wie das Kröpeliner Tor, wird darum als gleichaltrig angenommen (KT um 1276). Es hat auch wie das KT um 1400 einen Aufbau erhalten. Wurde aber wahrscheinlich schon damals geschlossen und der Feldweg, der aus ihm führte ging auf das Steintor über
17 Mühlentor
Integriertes Tor in die Mauer um die Nikoleistadt. Wahrscheinlich älter als das Kuhtor, da der Mauerring älter ist. Einzige Abbildung von Vicke Schorler, ursprüngliche Form nicht überliefert. An späteren Abbildungen ist wegen der Qualität der Zeichnung (sind zu klein) nur eine spätere Erhöhung festzustellen. Hatte ein Fallgitter. Nur noch das Steintor hatte eines.
Wurde um 1436 um zwei Geschosse erhöht, die durch glasierte Friese voneinander getrennt waren
18 Wendentor
19 Petritor
War etwas jünger als das Kuhtor und Kröpeliner Tor. Architektonisch trotzdem frühgotischer Ausdruck. Wie die Strandtore wahrscheinlich zunächst ein Haustor (also vorn und hinten mit Giebeln abgeschlossen), was aus dem langen Grundriss geschlossen wird. Kurze Zeit später offener Bogen eingezogen, leicht ausgemauert und Aufbau eines dritten Geschosses und so zum Turmtor gemacht.
Erhielt ein oberes Brettergeschoss mit vorgekragtem Gußerker, so Lorenz, um 1436; 1721 wurde es wieder entfernt.
20 Kütertor
21 Gerbertor
22 Bramower Tor (Grünes Tor)
Der Name Grünes Tor geht wohl zurück entweder auf eine grüne Kupferabdeckung oder grün gestrichene Torflügel, so A.F. Lorenz. Genaueste Abbildung bei Vicke Schorler. Das Tor bekam später einen mehrstöckigen Aufbau, der eine zur Stadt hin mit Brettern ausgefüllte Bogenöffnung hatte. In der Innenseite zeichnete Schorler einen Schlagbaum. Hatte keine Zugbrücke.
Hatte Zwingermauern mit Vortor, zweiter Brücke und zweitem Vortor. War der Hauptzugang Rostocks von Nordwesten. Glich wohl der Kröpeliner-Tor-Brücke.
Dieses Tor wurde schon im 19. Jh. zerstört und ist bis heute nicht wieder hergestellt worden.
- Kaisertor später??? Anderer Name??? Identisch mit dem Kaiserturm (umgebaut o.ä.)???
[Bearbeiten] Haupttore (4)
Davor befanden sich mindestens Zugbrücken. Petritor, Mühlentor (Auch dieses Tor fiel der Zerstörung zum Opfer und wurde nicht wieder hergestellt.) Steintor, Kröpeliner Tor.
[Bearbeiten] Türme
Der Blaue Turm hatte seinen Namen von der für in Norddeutschland ungewohnten Farbe der schlanken Schieferspitze. Stand statt eines Wiekhauses an der Stelle in der Mauer. Er stand auf festem Boden und konnte so als ein achteckiger, fünfgeschossiger Bau, der wahrscheinlich mit der Erhöhung des Kröpeliner Tors (ca. 1400) entstanden war und bestand aus ähnlichem "hellgelben bis lederfarbenen" Material. Über jedem Geschoss befand sich ein Fries aus glasierten Steinen. (S. 45)
Dem Blauen Turm folgte der Bußebahr-, bzw. Bußebartturm. 1421 Aus Wiekhaus entstanden. Das oberste Geschoss, das später fehlte, war aus Fachwerk.
Auch aus einem Wiekhaus entstanden und mit einem oberen Geschoss aus Fachwerk, war der Geschützgießerturm. Den Namen hat er, weil er in der Nähe der Geschütgießerei lag.
Ein viertes Wiekhaus wurde 1439 zum Turm ausgebaut. Dieses hatte ein Dach aus glasierten Steinen. 1630 verlor es seinen Aufbau bei einem Brand.
Der Pulverturm entstand auch aus einem Wiekhaus. Es stand hinter dem Zimmerhof und besaß einen mehrgeschossigen Aufbau mit Kegelspitze.
Der Gefangenenturm auf dem Rammelsberg wurde 1436 (erwähnt durch Hans Runge und Bernd Wardenberg). Bau kostete 695 Reichstaler und 12 Sch. (Schillinge?). Sah dem Blauen Turm wahrscheinlich ähnlich.
Der Schweinehirtenturm wurde auch um 1436 auf einem Wiekhaus errichtet.
Der Zwinger wird bei Lorenz genauer beschrieben auf S. 48 ff. War später Teil der Befestigungsanlage.
[Bearbeiten] Die heute erhaltenen Tore (4)
Kröpeliner Tor (Kröpeliner Straße), Kuhtor, Mönchentor (Hafentor) Ein Stein an der Westseite des Tores erinnert mit folgendem Text an eine große Sturmflut: "Anno 1625 den 10. Februar ist das Meer durch ein Nordosten Sturm an diesen Stein unterste Kante von 2 bis 5 Uhr auf den Abend gelaufen und erwachsen". Steintor (Steinstraße) 1574-1577 nach Plänen des Baumeisters Antonius Wahrholt im niederländischen Backstein-Renaissancestil.
[Bearbeiten] Informationen
Rekontruktionen von Adolf Friedrich Lorenz, später Wolf Friedrich Lorenz / Adolf Friedrich ist auch Name meckl. Herzöge. Adolf Friedrich Lorenz, Der Dom zu Güstrow, 1955
[Bearbeiten] Web
Seite des Ostseegymnasiums: [1]
Sehr gute Quelle zum Zwinger auf: http://www.mv-terra-incognita.de/beitraege/denkmale/verlorene/zwinger/zwinger.htm
Exzellente Quelle zur Rostocker Geschichte auf: http://www.ebn24.com/?page=3&id=909&sprach_id=1&projekt=59&land=&st_id=44&seite=1
nicht so gut: [2]
Historische Rostocker Bauwerke: http://www.mv-terra-incognita.de/beitraege/denkmale/start.htm
Die 22 Tore (Haupttore kursiv): Badstübertor | Bramower Tor (Grünes Tor) | Burgwalltor | Faules Tor (Altes Tor) | Fischertor | Gerbertor | Grapengießertor | Grubentor (Heringstor, Lazarethor) | Koßfelder Tor | Kröpeliner Tor | Kuhtor | Kütertor | Lagertor | Mönchentor | Petritor | Mühlentor | Schwaansches Tor | Schnickmannstor | Steintor | Wendentor | Wokrentertor
Die Türme: Bußebahrturm (Bußebartturm) | Gefangenenturm auf dem Rammelsberg | Geschützgießerturm (Blauer Turm) | Kaiserturm | Kuhturm (Schweinehirtenturm) | Lagebuschturm | Pulverturm | Zwinger
Weitere: Gärberpforte | Kuhpforte | Küterpforte | Wasserkunst