Nagualismus
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Beim Nagualismus (aztekisch Nahuatl, naualli, "Etwas Verborgenes", Maske, Verkleidung), handelt es sich um einen vor allem in Zentral-Amerika, speziell Mexiko gepflegten Glauben an einen Schutzgeist in Tier- oder Pflanzen-Gestalt, den ein jeder Mensch besitzt. Siehe auch Nagual.
Dabei fühlt sich das jeweilige Individuum gleichsam in einer mystischen Gemeinschaft, einer "schicksalhaften Simultanexistenz" verbunden: Sollte einer der beiden Partner durch Verletzung oder Tod betroffen sein, so widerfährt dies ebenso dem anderen Nagual.
Bisweilen bezeichnet man ihn auch als auch Tonalismus, (von aztekisch tonalli = "Schicksal, Seele"). In der modernen Esoterik und New Age Bewegung ist es eines der Lieblingsthemen vieler Europäer, insbesondere angeregt durch die Bücher des Carlos Castaneda und darin geschilderten Schamanen und Zauberer der Yaqui-Indianer Don Juan Matus.
„Verschiedene Male hatte Don Juan mir zuliebe versucht, sein, sein Wissen mit einem Namen zu benennen. Die passendste Bezeichnung, fand er, sei Nagualismus, doch sei ein solcher Begriff zu unverständlich. Einfach von 'Wissen' zu sprechen, wäre zu unbestimmt, und ein Wort wie 'Hexerei' sei abwertend. 'Beherrschung der Absicht' klang zu abstrakt, und 'Suche nach absoluter Freiheit' war zu lang und zu symbolisch. Schließlich, und mangels eines passenderen Namens, bezeichnete er es als 'Zauberei', auch wenn er einräumte, daß dieses Wort nicht wirklich zutraf.“
– Carlos Castaneda, Die Kraft der Stille
[Bearbeiten] Literatur
- Eveline Dürr: Zapotekische Alter-Ego Vorstellungen und Nagualismus in Oaxaca, Mexiko, in: Eveline Dürr und Stefan Seitz (Hg.): Religionsethnologische Beiträge zur Amerikanistik, Ethnologische Studien, Bd. 31, Münster 1997, S. 83-103.
- Ursula Thiemer-Sachse: Nagualismus bei den Maya. Zu ethnographischen Details in einem Erlebnisbericht des 17. Jahrhunderts, in: EAZ. Ethnographisch-Archäologische Zeitschrift 33 (1992), S. 45-51