Natursport
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Als Natursport wird jede selbst bestimmte Bewegungshandlung in der freien Landschaft bezeichnet, die die Auseinandersetzung mit sich selbst in der Natur und mit der Natur ermöglicht. Natursport ist weder an Motorantrieb, noch an Sportanlagen zwingend gebunden.
Natursport ist nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit natur- und landschaftsverträglichem Sport.
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[Bearbeiten] Geschichte
Natursport ist ein noch relativ junger Begriff der deutschen Sprache. Erste wissenschaftliche Verwendungen lassen sich in Examens- und Diplomarbeiten Mitte/Ende der 80er Jahre ausmachen, so etwa zum didaktischen Stellenwert des Skilaufens oder zum Konfliktfeld zwischen Naturschutz und Sport am Beispiel des Kanusports. Regelmäßige Verwendung findet der Begriff erst seit Ende der 90er Jahre.
Als verwandte Bezeichnungen wurden und werden zum Teil noch heute Abenteuer- oder Freiluftsport (bzw. Outdoor-Sport) verwendet. Auch sind einige Funsport- und Trendsportarten (z.B. Windsurfen, Wellenreiten) sowie Extremsportarten (z.B. Freeclimbing) den Natursportarten zuzurechnen.
[Bearbeiten] Motivationen
Die folgende Liste zeigt exemplarisch einige typische Motivationen von Natursportlern. Natürlich sind personenbezogene und sportartspezifische Unterschiede zu beachten.
- Erholung und Entspannung
- Schöne Landschaft, Naturerleben, Beobachten von Wild/Tieren
- Gesundheit und Fitness
- Spass
- Abenteuer, Nervenkitzel und Risiko
- Alltagsflucht
- Gemeinschaftserlebnis
[Bearbeiten] Typische Natursportarten
- Klettern
- Bergsteigen
- Wasserwandern
- Wandern
- Canyoning
- Kanusport
- Windsurfen
- Wellenreiten
- Sporttauchen
- Tourenskilauf
[Bearbeiten] Naturverträglicher Sport
Der Beirat für Umwelt und Sport im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit hat im September 2001 eine fachliche Erläuterung zu natur- und landschaftsverträglichem Sport herausgegeben. Demnach dient Sport in Natur und Landschaft der Erholung und ist natur- und landschaftsverträglich, wenn die Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetz eingehalten werden. Dort heißt es im § 4 u.a., dass man sich so zu verhalten habe, „dass Natur und Landschaft nicht mehr als nach den Umständen unvermeidbar beeinträchtigt werden“. Dagegen sei Sport nicht natur- landschaftsverträglich, wenn er:
- den zum Schutz von Biotopen und Tier- und Pflanzenarten erlassenen rechtlichen Vorschriften widerspricht,
- erheblich die Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft beeinträchtigt und den Erlebnis- und Erholungswert mindert,
- durch Lärm oder andere Einflüsse die Erholungsfunktion der Landschaft erheblich stört,
- Stoffeinträge oder physikalische Belastungen verursacht, welche die Kraft zur Selbstregulation des betroffenen Ökosystems übersteigen,
- Stoffeinträge oder physikalische Belastungen verursacht, welche die Selbstregulationskraft des betroffenen Ökosystems übersteigen,
- wildlebende Tiere so stört, dass Auswirkungen auf die Reproduktion und Stabilität der betroffenen Populationen zu vermuten sind,
- den Lebensraum von heimischen Tieren und Pflanzen so verändert, dass diese in ihrem Fortbestand gefährdet werden oder
- mittels Verbrennungsmotoren erfolgt.
[Bearbeiten] Literatur
- Ralf Roth, Stefan Türk, Gregor Klos: Fachbegriffe aus Natursport und Ökologie. In: Schriftenreihe Natursport und Ökologie Bd.14, Deutsche Sporthochschule – Institut für Natursport und Ökologie, Köln 2003 pdf
- Christina Zeidenitz, Marcel Hunziker: Freizeitaktivitäten wegen und gegen Natur und Landschaft: Sozialwissenschaftliche Untersuchungen zu Hintergründen und Lösungswegen. In: BfN-Skript 199 - Natursport und Kommunikation, Bonn 2006
- Philipp Hatje: Didaktischer und curricularer Stellenwert einer Natursportart am Beispiel des Skilaufens. Examensarbeit, Hamburg 1985
- Eva Wiesinger: Naturschutz und Natursport am Beispiel des Kanusports. Diplomarbeit, Wien 1987
[Bearbeiten] Weblinks
- Beirat für Umwelt und Sport Erläuterung zu natur- und landschaftsverträglichem Sport
- natursportinfo.de Informationen zu Auswirkungen von Natursportarten auf Pflanzen und Tiere
- Institut für Natursport und Ökologie Forschung und Lehre an der Deutschen Sporthochschule Köln