Nuke (Software)
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Die Firma D2 Software, ein Tochterunternehmen der renommierten, US-amerikanischen Spezialeffektschmiede Digital Domain, stellt mit Nuke eine Compositing- und Effektsoftware für den professionellen Sektor der Video-Postproduktion bereit. Die Software wurde bei mehr als 45 Spielfilmen, zahlreichen Werbespots und Musikvideos eingesetzt. Nuke wurde mit einem Oscar für technische Innovation ausgezeichnet und wird von vielen der führenden Spezialeffektfirmen genutzt (DNA Productions, ReelFX, Sway, Gray Matter Effects, Optical & Graphics, etc.). Nuke wurde bereits 1994 im Spielfilm „True Lies“ verwendet. Weitere Filmbeispiele wären „Apollo 13“ (1995), „Titanic“ (1997), „XXX“ (2002), „I, Robot“ (2004), King Kong (2005), und viele mehr.
Das Programm bietet Werkzeuge zur vollständigen Manipulation von bewegten Bildern. Diese sind zum Beispiel Farbkorrekturen, Keying, das Erstellen und Animieren von Masken und Effekten, Bildtransformationen im dreidimensionalen Raum, das Kombinieren und Manipulieren einzelner Kanäle in Bilddateien, das Kombinieren mehrerer Bilder/Animationen oder Typo-Animationen.
Die grafische Benutzeroberfläche basiert auf Nodes. Ein Node beschreibt eine Operation im Compositingskript. Dieser kann Bilddaten, Manipulationen oder Effekte enthalten. Nodes werden in einer Baumstruktur miteinander verknüpft und beeinflussen das Endergebnis.
Durch den Verzicht auf eine aufwendige grafische Darstellung erscheint die Oberfläche schlicht und funktionell, was dem Workflow zu Gute kommt. Mithilfe der Skriptsprache TCL kann der Benutzer sämtliche Werkzeugpaletten frei anordnen und anpassen. Das Userinterface sowie das Scripting basieren auf TCL. Es wird auch ein Software Development Kit (SDK) zur Erstellung von Plug-ins auf C++-Basis angeboten.
Nuke bietet die Möglichkeit OBJ-Dateien zu importieren. So können 3D-Objekte und Kameras direkt in Nuke dreidimensional animiert oder mit Shadern und Texturen versehen werden. Das Berechnen der 3D-Objekte übernimmt das integrierte Scanline Rendering.
Nuke steht für alle gängigen Plattformen (Windows, Linux, Mac OS X und Irix) zur Verfügung. Als Schnittstelle für Plug-ins von Fremdherstellern, wird die OpenFX Plugin-Architektur (OFX) verwendet. Hierfür werden Plugin-Pakete von führenden Herstellern wie zum Beispiel The Foundry oder Primatte angeboten.
Die aktuelle Version Nuke 4.5 wird direkt von D2 Software und autorisierten Verkäufern vertrieben. Mit einem Preis von etwa 5000 US$ pro Softwarelizenz und 750 US$ für eine Renderlizenz, sowie zusätzlichen jährlichen Kosten von 100 US$ bzw. 150 US$ spricht die Software eine Zielgruppe an, die Nuke bei aufwendigen und kommerziellen Projekten einsetzt.
D2 Software bietet für den Kauf ab fünf Softwarelizenzen und zu Schulungszwecken an qualifizierte Institutionen begünstigte Preise für Lizenzen von Nuke.
Als Konkurrenzprodukte sind Apple Shake, Autodesk Combustion, eyeon Digital Fusion und Adobe After Effects zu nennen. Letzteres unterscheidet sich in der Bedienung stark von Nuke, da das Userinterface nicht auf Nodes sondern auf Layer basiert. Weiter existieren Hardware unterstützte High End Compositingsysteme von Discreet (Flame, Flint, Inferno und Smoke) und Avid.
[Bearbeiten] Features
- Integrierter Primatte-Keyer
- 64-Kanal OpenEXR-Datenunterstützung
- Scanline-basierte Bildberechnung
- Unterstützung vieler Dateiformate bis hin zu 32-Bit Fließkommadaten
- HDRI-Unterstützung
- Multiprozessor-Unterstützung unter Windows, Linux und Mac OS X