Postproduktion
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Die Postproduktion (englisch post production) umfasst sämtliche Arbeitsschritte, die nötig sind, um einen Film nach den Dreharbeiten fertigzustellen. Zur Postproduktion gehören vor allem der Schnitt und die digitale Nachbearbeitung der Bilder im Computer sowie das Vertonen und Unterlegen der Bilder mit Musik.
Die Arbeitsabläufe in der Postproduktion (engl.: "post production workflow") unterscheiden sich zum Teil erheblich je nachdem, auf welchem Material gedreht wurde, wie groß der Anteil von computergenerierten Effekten und Bildern ist ("Visual Effects" und "CGI") und welches Endprodukt herzustellen ist.
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[Bearbeiten] Arbeitsschritte Video-Postproduction
Ein Verbund sämtlicher großer Hollywood-Studios, die den Weltmarkt für Kinofilme dominieren, betreibt mit Nachdruck die Digitalisierung der gesamten Filmproduktion von Produktion, Postproduktion, Distribution und Vorführung. Dennoch werden Kinofilme weltweit nach wie vor zum überwiegenden Teil auf 35mm Filmmaterial gedreht und über Filmprojektoren in den Kinos gezeigt, beides analoge Verfahren mit einer über 100jährigen Tradition. Die Arbeitsschritte in der Postproduktion sind dagegen inzwischen vollständig digital.
Ein typisierender Überblick über dieses Verfahren: Es beginnt mit der Filmentwicklung des belichteten Materials. Das gesamte entwickelte Filmnegativ wird auf einem Filmscanner digitalisiert ("Onelight Telecine") und die Daten zusammen mit den schon digital aufgenommenen Original-Tondaten auf Festplatten geladen, um dort mithilfe eines digitalen Schnittsystems geschnitten zu werden, etwa dem AVID. Nach Finalisierung des Schnitts erfolgt die Farbbestimmung: ein Colorist digitalisiert erneut auf einem Filmscanner diejenigen Teile des Negativs, die in der Schnittfassung vorkommen ("Selected Takes Telecine") und gibt dem Film dabei seinen sogenannten “Look“. Die farbbestimmten Bilddaten werden je nach Konzept des Films mithilfe von Visual Effects bearbeitet, Vor- und Abspann ergänzt. Die finalisierte Bildfassung wird auf 35mm Filmnegativ ausbelichtet. Davon wiederum wird, ergänzt um die Lichttonspur, eine "Nullkopie" gezogen, die erste vorführbereite Filmpositiv-Kopie. Nach einer Testvorführung der Nullkopie und gegebenfalls Farbkorrekturen im Entwicklungsprozeß hat man schließlich ein Master, von dem Kopien vervielfältigt und in den Kinos gezeigt werden können.
Wird mit digitalen Kameras gedreht, enfallen die Arbeitsschritte Filmentwicklung und Scannen; projiziert man mit einem Digitalprojektor, entfällt das Ausbelichten und vor allem das teure Kopien ziehen. Wird für's Fernsehen produziert, ist das Endprodukt typischerweise ein Videoband, das dem Sender als Master dient.
[Bearbeiten] Arbeitsschritte Audio-Postproduktion
- Bearbeitung der O-Töne und Atmos
- Synchronaufnahmen (ADR)
- Aufnahme und Bearbeitung von Foleys
- Sounddesign: Hinzufügen der Foleys sowie die Erstellung von synthetischen Geräuschen, Anlegen von Hintergrundgeräuschen (Atmos) und Soundeffekten im Allgemeinen
- Komposition, Aufnahme, Bearbeitung und das Hinzufügen der Filmmusik
- Tonmischung
[Bearbeiten] Berufe in der Postproduktion
[Bearbeiten] Literatur
- Klaus M. Boese: Weltwunder der Kinematographie. Band 8/2006 - Zur Geschichte des Filmkopierwerks. Polzer Media Group, Potsdam 2006. ISBN 3-934535-26-7
- Joachim Polzer, Eberhard Nuffer: Weltwunder der Kinematographie. Band 7/2003 - Beiträge zu einer Kulturgeschichte der Filmtechnik. Filmschnitt und Schneidetisch. Eine Zeitreise durch die Klassische Montagetechnologie. Polzer Media Group, Potsdam 2003. ISBN 3-934535-24-0
- Joachim Polzer: Weltwunder der Kinematographie. Band 6/2002 - Beiträge zu einer Kulturgeschichte der Filmtechnik. Aufstieg und Untergang des Tonfilms. Die Zukunft des Kinos. Polzer Media Group, Potsdam 2002. ISBN 3-934535-20-8
[Bearbeiten] Weblinks
www.dcimovies.com - die Initiative der Hollywood-Studios zur Digitalisierung des Produktionsprozesses