Oberhundem
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Basisdaten | |
---|---|
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Regierungsbezirk Arnsberg |
Landkreis: | Kreis Olpe |
Gemeinde: | Kirchhundem |
Höhe: | 414 m ü. NN |
Einwohner: | 1.007 (31. Dezember 2006) |
Oberhundem ist ein Dorf im Osten der Gemeinde Kirchhundem.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Der Ort liegt in 414 m Höhe in einem Talkessel am Rande des Rothaarkammes am Oberlauf der Hundem. Während in den unbebauten Tallagen noch Grünlandwirtschaft betrieben wird, sind die Höhenlagen durchgehend von Weihnachtsbaumkulturen und Fichtenhochwald bedeckt.
[Bearbeiten] Ausdehnung des Ortsgebiets
Bis etwa 1950 gliederte man Oberhundem in Unterdorf und Oberdorf, die an der Abzweigung der Rüsper Straße in der Nähe der Kirche aneinander stoßen. Diese beiden Ortsteile liegen überwiegend in der Talsohle. In den letzten 50 Jahren wurden zunehmend auch die Hänge bebaut und an der Hardt und am Heisternberg sind weitere Ortsteile gewachsen. 1969 entsteht etwa 500 m südlich des Ortes im Tal der Lüttken Rinsecke, eine Ferienhaussiedlung.
[Bearbeiten] Nachbarorte
Die nächstgelegenen Orte sind Schwartmecke, etwa ein Kilometer nordwestlich gelegen, und Rinsecke etwa 2 km südwestlich. Gut zwei Kilometer südöstlich, jedoch 300 m höher liegt der Rhein-Weser-Turm.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Theater
Der Theaterverein Oberhundem, eine Laienspielgruppe, führt jedes Jahr in der Weihnachtszeit mehrmals ein volkstümliches Stück in der Dorfgemeinschaftshalle auf.
[Bearbeiten] Museen
Das Stickereimuseum der Familie Steinacker präsentiert Stickarbeiten aus mehreren Jahrhunderten in der historischen Umgebung eines über 300 Jahre alten Fachwerkhauses. Adresse: Stickereimuseum Oberhundem, Rüsper Straße 1, 57399 Kirchhundem.
[Bearbeiten] Musik
In Oberhundem wirken drei Chöre, der Kinderchor Oberhundem, der Kirchenchor St. Cäcilia Oberhundem und der Männergesangverein MGV 1871 Oberhundem. Für die musikalische Begleitung bei kirchlichen und weltlichen Festen sorgt der örtliche Musikverein Rinsecke-Oberhundem.
[Bearbeiten] Bauwerke
Das bekannteste Bauwerk in Oberhundem ist das Schloss Adolfsburg, ein von Johann Adolf von Fürstenberg erbautes Wasserschloss aus dem 17. Jahrhundert. Im alten Pastorat, einem über 300 Jahre alten Fachwerkhaus, ist heute das Stickerei-Museum untergebracht. Das Schiff der barocken Pfarrkirche St. Lambertus wurde im Jahr 1771 fertig gestellt. Der romanisch geprägte Turm ist sehr viel älter. Er stammt wahrscheinlich aus dem 13. Jahrhundert. Sein Kern dürfte sogar noch älter sein.
[Bearbeiten] Parks
Im Oberdorf am Fuße des Heisternberges erstreckt sich der Kurpark mit dem Haus des Gastes. In der Nähe Oberhundems liegt der Panorama-Park Sauerland. Die Gemarkung Oberhundem liegt im Naturpark Rothaargebirge und wird vom Rothaarsteig berührt.
[Bearbeiten] Sport
Die Fußballer des TV Oberhundem tragen ihre Spiele auf einem Kunstrasenplatz in der Nähe der Ferienhaussiedlung am südöstlichen Ortsrand aus. Der Ortsgruppe der DLRG biete Schwimm- und Tauchkurse an und versieht den Wasserrettungsdienst an der Biggetalsperre. Im Winter betreibt der Ski-Club Oberhundem einen Schlepplift und spurt umfangreiche Langlaufloipen im Bereich des Rhein-Weser-Turms. Die Ortsabteilung des Sauerländischen Gebirgsvereins bietet ganzjährig Wanderungen an.
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
Am ersten Sonntag im Juli wird in jedem Jahr das Schützenfest gefeiert. Das Straßenbild wird dann drei Tage lang von den blauen Kitteln, der Festtagsbekleidung der hiesigen Bauern in früheren Zeiten, geprägt.
[Bearbeiten] Naturschutz
[Bearbeiten] Die Biologische Station Initiative Oberhundem
Der Verein unterstützt die örtlichen Grundschulen in Naturschutzthemen und veranstaltet Ausstellungen im Haus des Gastes. Aktuelle Schwerpunkte sind die durch Dr. Heumann (Paläontologisches Museum Bonn) betreute Fossiliensammlung und die Integration von ökologischen Inseln in den Kurpark.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Oberhundem liegt an der Landstraße L553, der ehemaligen Eder-Hundemer Provinzialstraße 53. Die Kreisstraße 21 führt von hier über Schwartmecke, Stelborn und Erlhof nach Selbecke. In Oberhundem verkehrt die Buslinie R36 der VWS.
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
Im Kurpark steht das Haus des Gastes in dem auch das Verkehrsbüro der Gemeinde Kirchhundem untergebracht ist.
Das Oberhundemer Hallenbad ist zur Zeit geschlossen. Es stammt noch aus der Zeit der kommunalen Neugliederung. In den letzten Jahren wurde es hauptsächlich für den Schulsport und die Ortgruppe des DLRG genutzt. Nachdem der Gemeinderat eine weitere Unterhaltung des renovierungsbedürftigen Gebäudes durch die Gemeinde abgelehnte, haben Einwohner einen Trägerverein gegründet, der das Bad nun renovieren und danach in Eigenregie betreiben will.
Auf der Feibe, in der Nähe der Ferienhaussiedlung, am Fuß der Skibahn steht die 1959 errichtete Jugendherberge. Nachdem in den vergangenen Jahren die Besucherzahlen immer weiter zurückgingen, wurde diese Einrichtung im Herbst 2006 geschlossen.
[Bearbeiten] Bildung
Die Kinder aus Oberhundem und den kleineren umliegenden Orten können zunächst den Kindergarten St. Lambertus und später die katholische Grundschule St. Lambertus besuchen. Weiterführende Schulen findet man in Kirchhundem und der Nachbarkommune Lennestadt.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter des Ortes
- Leopold von Fürstenberg zu Adolfsburg (* 31. Juli 1766 zu Adolfsburg; † 25. Oktober 1835), letzter Droste zu Bilstein von 1792 bis 1807.
- Chrysologus Heimes (* 2. April 1765 in Oberhundem; † 2. Mai 1835 in Reiste), Ordensgeistlicher, Orgelsachverständiger, Organist und Komponist
- Josef Schmelzer (* 30. Juli 1876; † 8. Oktober 1962), in Oberhundem nur als Tiennes Papa bekannt, war Mitglied des preußischen Landtags und ab September 1930 Mitglied des deutschen Reichstags für die Deutsche Zentrumspartei. Er wirkte bei Reform der Fideikommiss-Auflösung dem sogenannten Lex Schmelzer mit und war ein unermüdlicher Werber für die Entwicklung der Gebirgsregionen. Darüber hinaus war er einer der Initiatoren beim Bau des Rhein-Weser-Turms.
- Petra Weschollek, Biathletin
[Bearbeiten] Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Johann Adolf von Fürstenberg († 15. April 1704 in Herdringen) war Domherr zu Paderborn, Droste der Ämter Bilstein, Waldenburg und Fredeburg und der Erbauer von Schloss Adolfsburg.
[Bearbeiten] Literatur
- Ohne Verfasserangabe, Das schöne Oberhundem – Hochsauerland – Wanderführer Oberhundem und Umgebung, Verkehrsverein Oberhundem, 1960.
- Becker, Günther: Wanderführer Jugendherberge Oberhundem, Herausgeber: Jugendherbergswerk Westfalen-Lippe und Westfälischer Heimatbund, 1963.
- Klein, Aloys (Herausgeber): Beiträge zur Geschichte – Kirchspiel und Gemeinde Oberhundem, Herausgeber: Pfarrer Aloys Klein, Oberhundem 1972.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 51° 5' N, 8° 10' O
Ahe | Albaum | Alpenhaus | Arnoldihof | Benolpe | Berghof | Bettinghof | Böminghausen | Böminghauser Werk | Brachthausen | Breitenbruch | Haus Bruch | Emlinghausen | Erlhof | Flape | Heidschott | Heinsberg | Herrntrop | Hofolpe | Kirchhundem | Kohlhagen | Kruberg | Mark | Marmecke | Oberhundem | Rahrbach | Rhein-Weser-Turm | Rinsecke | Rüspe | Schwartmecke | Selbecke | Silberg | Stelborn | Varste | Welschen Ennest | Wirme | Würdinghausen