Rhein-Weser-Turm
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Basisdaten | |
---|---|
Aussichtsturm: | Rhein-Weser-Turm |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Regierungsbezirk Arnsberg |
Landkreis: | Kreis Olpe |
Gemeinde: | Kirchhundem |
Gebirge: | Rothaargebirge |
Standort: | Westerberg |
Höhe: | ca. 680 m ü. NN |
Einwohner: | 9 (30. Juni 2006) |
Der Rhein-Weser-Turm ist ein Aussichtsturm auf dem Westerberg im Rothaargebirge im Kreis Olpe, Nordrhein-Westfalen (Deutschland).
Rhein-Weser-Turm ist auch der Name des hiesigen Weilers der Gemeinde Kirchhundem.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lage
Der Rhein-Weser-Turm steht im Rothaargebirge wenige Meter unterhalb bzw. nordöstlich der bewaldeten Kuppe des Westerbergs. Er befindet sich im Gebiet der Gemeinde Kirchhundem etwa 7,7 km (Luftlinie) ost-südöstlich von deren Kernort.
Von der Aussichtsplattform des 24 m hohen Holzturms in knapp 705 m Höhe bietet sich ein Rundumblick über Teile des Rothaargebirge-Hauptkamms und Sauerlands.
Am Turm kreuzen sich der Rothaarsteig und die Hauptwanderstrecken „X10“ (Wilhelm-Münker-Weg) und „X18“ (Christine-Koch-Weg) des Sauerländischen Gebirgsvereins. Etwa 1,5 km (Luftlinie) west-südwestlich des Turms befindet sich der Panorama-Park Sauerland.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Bauzeit
Ursprünglich als Schutzhütte für Waldarbeiter, Kirchgänger, Wanderer und Skifahrer unweit der kurz vorher errichteten Skibahn gedacht, entwickelte sich rasch die Idee zur Errichtung eines Aussichtsturms.
Das Bauwerk wurde schließlich 1932 im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme in nur 77 Tagen Bauzeit errichtet. Die Eröffnung wurde am 21. August 1932 mit viel Prominenz und unter großer Anteilnahme der Bevölkerung gefeiert.
[Bearbeiten] Zweiter Weltkrieg
Ab 1943 wurde der Turm als Beobachtungsstation genutzt und war für den allgemeinen Besucherverkehr gesperrt.
Nachdem am 6. April 1945 amerikanische Verbände den Turm ohne nennenswerten Widerstand einnehmen konnten, wurde dort eine Artilleriebeobachtungsstelle eingerichtet. Das weitere Vorrücken auf den nahegelegenen Ort Oberhundem am Morgen des 7. April geriet dann allerdings zur Katastrophe. Von einer gegenüberliegendem Anhöhe wurden die über die Skibahn auf Oberhundem vorrückenden amerikanischen Truppen von leichten deutschen Flak-Geschützen unter Feuer genommen. 400, nach anderen Angaben sogar 650 amerikanische Soldaten sollen zu Tode gekommen sein. Schwerer Artilleriebschuss und Luftangriffe auf Oberhundem, bei denen weitere 25 deutsche Soldaten und 24 Zivilisten den Tod fanden und große Teile des Ortes zerstört wurden, waren die Folge dieser Aktion.
[Bearbeiten] Nachkriegszeit
In der Nachkriegszeit hatten die Leute zunächst anders im Sinn als einen Aussichtsturm. Die Kriegsschäden blieben unrepariert und eindringendes Wasser richtete zunehmende Schäden an. Erst 1949 konnte der Turm mit Hilfe von Spenden und Landeszuschüssen wieder hergerichtet werden.
1956 ging der Turm in Privatbesitz über und wurde bis zum Jahr 2000 von den Eigentümern und später ihren Kindern bewirtschaftet.
[Bearbeiten] Heutzutage
Ende 2000 stand ein weiterer Eigentümerwechsel an. In den folgenden Monaten renovierten und erweiterten die neuen Eigentümer die Gasträume umfassend und der Turm erhielt eine kupferne Verkleidung.
[Bearbeiten] Wasserscheide
Vorbei am Turm bzw. über den Westerberg verläuft ein Abschnitt der Rhein-Weser-Wasserscheide: Das Wasser aller Fließgewässer, die vom Westerberg in nordwestliche Richtungen fließen, erreicht über Rinsecke, Hundem, Lenne und Ruhr den Rhein; dem entgegen fließt jenes der Bäche, die in südöstliche Richtungen verlaufen, wie der rund 750 m südwestlich des Turms entspringende Schwarzbach, über Röspe, Eder und Fulda in die Weser.
[Bearbeiten] Verkehrsanbindung
Der Rhein-Weser-Turm ist über die Landesstraße „L 553“, die um 1881/84 als Hundem-Eder-Provinzialstraße erbaute wurde, kurvenreich Oberhundem (östlicher Gemeindeteil von Kirchhundem) im Nordwesten mit Röspe (nördlicher Gemeindeteil von Erndtebrück) im Osten verbindet und etwa 150 m nördlich des Turms auf maximal (637,4 m ü. NN) führt.
[Bearbeiten] Quellen
Karl Nöcker: 50 Jahre Rhein-Weser-Turm - Nach mündlichen und schriftlichen Berichten zusammengestellt, herausgegeben von Karl Nöcker in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverein Oberhundem e.V.
[Bearbeiten] Weblink
Ahe | Albaum | Alpenhaus | Arnoldihof | Benolpe | Berghof | Bettinghof | Böminghausen | Böminghauser Werk | Brachthausen | Breitenbruch | Haus Bruch | Emlinghausen | Erlhof | Flape | Heidschott | Heinsberg | Herrntrop | Hofolpe | Kirchhundem | Kohlhagen | Kruberg | Mark | Marmecke | Oberhundem | Rahrbach | Rhein-Weser-Turm | Rinsecke | Rüspe | Schwartmecke | Selbecke | Silberg | Stelborn | Varste | Welschen Ennest | Wirme | Würdinghausen
Koordinaten: 51° 4' 14" N, 8°11' 51" O