Oberlandesgericht Celle
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Das Oberlandesgericht Celle ist eines von drei Oberlandesgerichten des Bundeslandes Niedersachsen.
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[Bearbeiten] Gerichtssitz und -bezirk
Das Gericht hat seinen Sitz in Celle. In dem sechs Landgerichtsbezirke umfassenden Gerichtsbezirk liegt auch die niedersächsische Landeshauptstadt.
[Bearbeiten] Gerichtsgebäude
Das Oberlandesgericht ist – ebenso wie die Generalstaatsanwaltschaft – in dem historischen, von 1840 bis 1843 errichteten Gerichtsgebäude untergebracht. Dieses Gebäude erwies sich nach dem Zweiten Weltkrieg als zu klein. Deshalb wurde es im Jahr 1960 durch den als „Hochhaus“ bezeichneten Anbau erweitert. 1985 kam ein zweiter Anbau hinzu, sodass die Raumnöte heute der Vergangenheit angehören.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Geschichte des Oberlandesgerichts Celle geht auf das Jahr 1711 zurück. Nachdem das Haus der Welfen die Kurwürde erhalten hatte, unterstand dessen Herrschaftsgebiet nicht mehr der Jurisdiktion der Reichsgerichte, sondern es musste ein eigenes oberstes Gericht errichtet werden. Dieses Oberappelationsgericht wurde 1711 errichtet und hatte seinen Sitz in Celle. Nach der Niederlage des mit Österreich verbündeten Königreichs Hannover im Krieg von 1866 wurde das Gericht zunächst eines der Appellationsgerichte des preußischen Staates, erhielt jedoch nach der Reichsgründung 1871 den Rang eines Oberlandesgerichts. Diese Stellung behielt das Gericht auch während der Weimarer Republik und nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 bei.
Bereits während des Zweiten Weltkrieges war der Gerichtsbezirk des Oberlandesgerichts Celle zu Gunsten der Oberlandesgerichtsbezirke Oldenburg und Hamm verkleinert worden. 1998 ging auch der gesamte Bezirk des Landgerichtes Göttingen in den Zuständigkeitsbereich des Oberlandesgerichts Braunschweig über; gleichwohl blieb Celle der größte der niedersächsischen Oberlandesgerichtsbezirke.
[Bearbeiten] Präsidenten des Gerichts seit 1931
- Adolf v. Garßen, 1931-1945
- Dr. Hodo Freiherr von Hodenberg, 1945–1955
- Bruno Heusinger, 1955–1960
- Ekhard Koch, 1960–1966
- Wilhelm Kregel, 1966–1974
- Gerhard Mützelburg, 1974–1976
- Hans-Harald Franzki, 1976–1989
- Helga Oltrogge, 1989–2006
- Peter-Wedekind Götz von Olenhusen, seit dem 21. April 2006
[Bearbeiten] Über- und nachgeordnete Gerichte
Das dem Oberlandesgericht Celle übergeordnete Gericht ist der Bundesgerichtshof. Nachgeordnet sind dem Gericht unmittelbar das Landgericht Bückeburg, das Landgericht Hannover, das Landgericht Hildesheim, das Landgericht Lüneburg, das Landgericht Stade, und das Landgericht Verden an der Aller mit den diesen Gerichten nachgeordneten Amtsgerichten.
[Bearbeiten] Siehe auch
Literatur: Franzki, Harald (Hrsg.), Festschrift zum 275jährigen Bestehen des Oberlandesgerichts Celle, 1986 Celle