Oberpinzgau
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Der Oberpinzgau ist der westliche Teil der Landschaft Pinzgau im Bundesland Salzburg mit dem Hauptort Mittersill, im Wesentlichen identisch mit dem ehemaligen Gerichtsbezirk Mittersill.
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[Bearbeiten] Geografie
Der ehemalige Gerichtsbezirk (das Bezirksgericht Mittersill wurde mit 1. Januar 2005 mit dem Bezirksgericht Zell am See zusammengelegt) entstand aus der mittelalterlichen Grafschaft Oberpinzgau und erstreckt sich etwa 50 km Ost-West von Niedernsill bis Krimml und zur Tiroler Grenze; die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 20-25 km und wird im Süden von den Dreitausendern der Zentralalpen (Hohe Tauern) und im Norden von den Kitzbüheler Alpen begrenzt.
Das breite Salzachtal und seine Hochalmen sind ein traditionelles Gebiet für Milchwirtschaft und Viehzucht. Über den Talboden, den tiefe Sedimente bilden, sind tausende kleine Heustadel verstreut. Hier wurde auch die schwere Pferderasse der "Pinzgauer" gezüchtet, nach der später das geländegängige Militärfahrzeug von Steyr-Puch benannt wurde.
Der Bezirk Mittersill (bzw. die Talschaft Oberpinzgau) entspricht etwa dem westlichen Drittel des Pinzgau, der mit dem heutigen politischen Bezirk Zell am See ident ist. Der östliche, größere Teil bildete im Mittelalter die benachbarte Grafschaft Mitter- und Unterpinzgau, deren Zentrum die von Mittersill etwa 30 km entfernte Stadt Zell am See ist.
[Bearbeiten] Die Gemeinden des Oberpinzgau
Der Oberpinzgau umfasst flussaufwärts (von Ost nach West) folgende Gemeinden (in Klammer Einwohner und PLZ, sowie eingerückt die Orte bzw.Katastralgemeinden):
- Niedernsill (2.413, A-5722)
- Aisdorf, Ematen, Gaisbichl, Jesdorf, Lengdorf, Niedernsill, Steindorf
- Uttendorf (2.813, A-5723)
- Hofham, Köhlbichl, Litzldorf, Pölsen, Quettensberg, Schwarzenbach, Stubach, Tobersbach, Uggl, Uttendorf
- Stuhlfelden (1.539, A-5724)
- Bam, Dürnberg, Pirtendorf, Stuhlfelden, Wilhelmsdorf
- Mittersill (5.930 Einwohner, A-5730)
- Felben, Felberthal, Jochberg, Mittersill Markt, Mittersill Schloß, Paßthurn, Schattberg, Spielbichl
- Hollersbach im Pinzgau (1.159, A-5731)
- Arndorf, Grubing, Hollersbach im Pinzgau, Jochberg, Lämmerbichl, Reitlehen, Rettenbach
- Bramberg am Wildkogel (3.895, A-5733)
- Neukirchen am Großvenediger (2.616, A-5741)
- Wald im Pinzgau (1.176, A-5742)
- Hinterwaldberg, Lahn, Königsleiten, Vorderkrimml, Vorderwaldberg, Wald
- Krimml (886, A-5743)
- Hochkrimml, Oberkrimml, Unterkrimml
[Bearbeiten] Tourismus, Nationalpark
Das Felbertal, an dessen Eingang Mittersill liegt, führt nach Süden ins Zentrum des Nationalpark Hohe Tauern. Es besitzt zahlreiche Naturschönheiten, z.B. die Schößwendklamm. Sie ist zwar nur 50 m lang, aber voll großer und kleiner Wasserfälle. Westlich davon ist der Pembach Wasserfall ebenfalls einen Besuch wert.
Der über 2000 km² große Nationalpark Hohe Tauern besitzt seltene Flora und Fauna und ein gut markiertes Netz von Rundwanderwegen. Die Naturlehrpfade werden durch Angebote wie Wanderführungen, Wandernadel, Radwanderwege, Mountain Biking und Angeln ergänzt.
[Bearbeiten] Felber- und Amertal
Im harmonischen Talschluss des Felbertals liegt in 1313 m Höhe der Hintersee. Dieses einmalige Naturdenkmal mit völlig klarem Wasser hat sich anno 1495 durch einen Bergsturz gebildet.
Im Amertal, von dessen Ende der 5300 m lange Felbertunnel in den 1970ern nach Osttirol vorgetrieben wurde, liegt der Elisabethsee und die sog. "Heidnische Kirche". Dieser mächtige Gneisfelsen soll alle von Bos- und Krankheit befreien, die durch seinen Spalt kriechen. Eine Besonderheit sind auch die nahen Windlöcher: ein hunderte Meter langes, natürliches Gebläse durch lockeren Fels lässt kalte Luft ausströmen und eine spezielle Pflanzenwelt entstehen.
Auf der anderen Talseite der Salzach, die hier im Juli 2005 meterweit über die Ufer trat, liegt das historische Schloss Mittersill - heute ein christliches Szudien- und Konferenzzentrum. Von dort führt die Kitzbühler Bundesstraße wie eine Panorama-Galerie zum Pass Thurn hinauf, der mit 1270 m zu den niedrigsten Alpenpässen zählt. Die sanften Kitzbüheler Alpen ließen oben das malerische Feuchtgebiet Wasenmoos und weitere Hochmoore mit seltenen Pflanzen und Tieren entstehen. Vom Paß führt eine Seilbahn auf die Resterhöhe (1900m), deren Almen im Sommer zum Wandern einladen und im Winter ein Skigebiet sind.
Wenige Kilometer talabwärts von Mittersill liegt Uttendorf, wo das enge Stubachtal ins Hochgebirge führt. Die nächsten Seitentäler aufwärts sind das Hollersbachtal und das Habachtal (bei Bramberg) - letzteres eine Fundgrube für Hobbygeologen bei der Suche nach Granaten und anderen Mineralien.
