Obrovac (Serbien)
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Obrovac ( Обровац ) (ungarisch Boróc, deutsch Obrowatz oder Oberndorf) ist ein Ort in der autonomen Provinz Vojvodina (Batschka) im heutigen Serbien.
Der Ort liegt ca. 8 km von der Donau entfernt und gehört zum Kreis Batschka-Palanka. 1944 gab es 1844 Einwohner, wovon 55 % Deutsche (Donauschwaben) waren, die ab 1806 von anderen Nachbarorten hinzukamen und sich dort ansiedelten. Bis 1919 gehörte Obrovac zu Österreich-Ungarn. 1941 wurde die Südbatschka wieder Ungarn angegliedert. In dieser Zeit hieß der Ort Boróc. Im Oktober 1944 flüchtete ein Großteil der Deutschen vor der einrückenden Roten Armee. Deutsche die nicht rechtzeitig flüchten konnten wurden von den Partisanen entweder erschossen, totgeschlagen oder in eines der umliegenden Todeslager (KZ) gebracht, die nur wenige überlebten.
Bis 1950 gab es eine große Ziegelei (Lotspeich & Busch) mit bis zu 80 Arbeitern, die die ganze Region mit Ziegeln belieferte. Bereits 1940 wurden die Ziegel in einem damals sehr fortschrittlichen Ringofen gebrannt. Nur wenige Kilometer entfernt befindet sich das Staatsgestüt Karadjordevo, welches zu Titos Zeiten als Vorführobjekt für Staatsgäste diente und heute als Touristenattraktion funkiert. Bekannt ist auch das daran anschließende Jagdgebiet.