Oderteich
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Daten | |
Bauzeit: | 1715–1722 |
Höhe über Talsohle: | 19 m |
Höhe über Gründungssohle: | 22 m |
Speicherraum: | 1,668 Mio. m³ |
Gesamtstauraum: | 1,83 Mio. m³ |
Stauziel: | 723,35 m ü. NN |
Höhe der Bauwerkskrone: | 724,7 m ü. NN |
Wasseroberfläche: | 30 ha |
Bauwerksvolumen: | 36.500–42.000 m³ |
Kronenlänge: | 153 m |
Kronenbreite: | 16,1 m |
Böschungsneigung luftseitig: | 1:0,625 |
Böschungsneigung wasserseitig: | 1:0,625 |
Einzugsgebiet: | 12,2 km² |
Bemessungshochwasser: | 31 m³/s |
Der Oderteich ist eine historische Talsperre, die östlich von Sonnenberg an der B 242 in Richtung Braunlage liegt. Der zu Bergwerkszwecken angelegte Teich entstand zwischen 1715 und 1722 nördlich von Sankt Andreasberg im Oberharz (Niedersachsen).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Zweck
Der Teich wurde angestaut, um mit dem Wasser der Oder Einrichtungen der damaligen Bergwerke (Wasserräder) auch in regenarmen Zeiten betreiben zu können. Das Fassungsvermögen von 1,7 Mio. m³ war das größte der alten Bergwerksteiche des Harzes. Mit seinem Wasservolumen sicherte der Oderteich die Wasserversorgung für 3 Monate, während das Wasser anderer Harz-Teiche nur für wenige Wochen reichte. Über den Rehberger Graben, der wie der Oderteich zum Oberharzer Wasserregal gehört, fließ das Wasser noch heute nach Sankt Andreasberg, und treibt dort eine Turbine im Schacht der Grube Samson.
[Bearbeiten] Aufbau
Die Staumauer der Talsperre ist völlig anders aufgebaut als die Staumauern der übrigen rund 100 Oberharzer Bergbau-Teiche. Während sonst an der Böschung mit Rasensoden abgedichtet wurde, bestand die Dichtung im Kern des Damms aus Granitsand. Der Dichtungskern ist auf seiner gesamten Breite von 5,8 m ca. 1,5 m in Granitfels eingebunden. Das Ganze wird durch Granitsteinmauerwerk gestützt. Wegen der beidseitigen Böschungen sieht das Bauwerk äußerlich allerdings eher wie ein einfacher Damm aus. Der Oderteich galt seit seiner Errichtung fast 170 Jahre lang als die größte Talsperre Deutschlands. Erst die 1891 vollendete Eschbachtalsperre im Sauerland mit einer 23 m hohen Staumauer, welche die älteste Trinkwassertalsperre Deutschlands ist, übertraf den Oderteich. Heute führt die B 242 über den Staudamm des Oderteichs.
[Bearbeiten] Größte Talsperre
Der Teich gilt auch als älteste Talsperre Deutschlands, ist aber tatsächlich nur die älteste „große“ Talsperre Westdeutschlands. Mehrere andere Stauseen können dem Oderteich den Rang „älteste Talsperre“ streitig machen, da diese Stauseen zweifellos älter und einige davon durchaus auch Talsperren sind, obwohl sie etwas kleiner sind:
- Mittlerer Pfauenteich (1298)
- Greifenbachstauweiher Geyer (14. Jahrhundert)
- Großer Galgenteich (1465)
- Filzteich (1485)
- Oberer Großhartmannsdorfer Teich (1593)
- Kiliansteich (1610)
- Teufelsteich (1696)
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Peter Franke, Wolfgang Frey: Talsperren in der Bundesrepublik Deutschland. Systemdruck, Berlin 1987, ISBN 3-926520-00-0
- Markus Liebermann, Wilfried Ließmann, Andreas Rutsch: 300 Jahre Neuer Rehberger Graben. In: Beiträge zur Bergbaugeschichte von Sankt Andreasberg. Bd. 3, Selbstverlag, Sankt Andreasberg 2003
[Bearbeiten] Weblinks
- Infos der Stadt St. Andreasberg
- Grafik mit Querschnitt durch den Damm des Oderteichs
- Online-Reiseführer zum Oderteich
Koordinaten: 51° 46′ 6″ N, 10° 32′ 18″ O