Ogrish.com
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Ogrish.com war eine „Schockerseite“, auf der vorwiegend Video- und Bildmaterial zum Download angeboten wurde, auf dem reale Unfälle, Tötungen und andere Gewaltakte dargestellt sind. Die Autoren der Seite bemühten sich jedoch seit Ende des Jahres 2005 darum, das Image einer „Schockerseite“ durch eine zunehmend seriöse Berichterstattung zu bekämpfen. So wurden Sicherheitstipps und Vorsichtsmaßnahmen genannt, um beispielsweise gezeigte Unfälle zu vermeiden. Seit Oktober 2006 existiert die Seite nicht mehr, sondern nur noch eine Weiterleitung auf liveleak.com, wo ein Großteil des Ogrish-Materials weiterhin abzurufen ist.
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Angebot von „Ogrish.com“
„Ogrish.com“ verfügte über ein konstantes Netzwerk von Personen, welche die Seiteninhalte lieferten. Darunter fielen zum einen zahlreiche Privatpersonen, zum anderen aber auch behördliches und medizinisches Personal. Die Rechte an den meisten Inhalten liegen beim Betreiber von „Ogrish.com“, dem Niederländer Dany Klinker.
Angesichts der zuweilen sehr rigorosen Gewaltdarstellung auf dem bereitgestellten Bildmaterial wurde häufig der Vergleich mit der Website „Rotten.com“ angestellt, doch der dort übliche satirische Unterton fehlt bei „Ogrish.com“ völlig.
Das Angebot von „Ogrish.com“ umfasste unter anderem interaktive Elemente wie etwa ein Wiki oder ein gut frequentiertes Webforum. Zudem wurden eine Auswahl von T-Shirts mit dem „Ogrish.com“-Logo sowie in unregelmäßigen Abständen das gedruckte „OgrishMag“ herausgegeben.
Die durchschnittliche Anzahl der Seitenaufrufe bewegte sich zwischen 150.000 und 200.000 täglich; mitunter wurden bis zu 750.000 Anfragen am Tag gezählt.
Ogrish hatte in jüngster Vergangenheit auch positiven Zuspruch mit Recherchen im Bereich der Gewalt gegen Tiere erhalten. So konnte in mehreren Fällen eine Kooperation mit der Tierschutzorganisation PETA erwirkt werden, um Gewaltakte gegen Tiere aufzuklären und die Täter zu identifizieren. Die Betreiber der Seite sprachen sich deutlich gegen Gewalt gegen Tiere zum Zwecke der Unterhaltung aus und entfernten daher auch entsprechende Inhalte aus den Foren sowie der Startseite.
Kritik an den Inhalten
Die Website stellte zahlreiche in ihrer Gewaltdarstellung sehr drastische Videos bereit – dies zumeist ohne dass zuvor die Zustimmung der dargestellten Personen beziehungsweise ihrer Familienangehörigen eingeholt worden wäre, was in der Vergangenheit bereits zu Rechtsstreitigkeiten führte. Ein Beispiel hierfür stellen die Fotos von Opfern des Hurrikans „Katrina“ dar, welche ohne Zustimmung der Hinterbliebenen veröffentlicht wurden.
Zensurmaßnahmen
Spanien
Als Bilder und Videos von den Bombenanschlägen von Madrid 2004 auf der Seite auftauchten, hat die spanische Regierung den Zugriff auf die Website von spanischen IP-Adressen aus unterbunden und zugleich eine Schließung der Seite gefordert.
Deutschland
Im August 2005 hat der deutsche Jugendschutz das Telekommunikationsunternehmen „Level3“ aufgefordert, den Zugang zu „Ogrish.com“ über deutsche IP-Adressen zu sperren. Da viele Internetverbindungen über den in Frankfurt am Main stehenden Server laufen, wären auch andere daran angeschlossene Länder wie Holland, Frankreich, Polen und die Schweiz betroffen. Als Begründung für die Sperrung der Seite wurde angeführt, dass ihre Inhalte gegen geltendes deutsches Recht verstoßen würden. Seit dem 20. Februar 2006 filtert aus diesem Grund auch die Suchmaschine „Google“ die Suchergebnisse von „Ogrish.com“. Ob die Inhalte tatsächlich gegen deutsches Recht verstoßen, ist jedoch nach wie vor unklar. Die Seitenbetreiber behaupten jedoch in einem selbst verfassten Disclaimer das Gegenteil und damit die Rechtmäßigkeit ihres Angebots.