Ole Bull
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Ole Bornemann Bull (* 5. Februar 1810 in Bergen; † 17. August 1880 in Lysø bei Bergen) war ein norwegischer Violinist und Komponist.
[Bearbeiten] Leben
Bereits im Alter von neun Jahren spielte er Violinsolos mit der Bergener Harmonie-Vereinigung. Seine Lehrer waren Niels Eriksen und J. Poulsen, später wurde er von M. Ludholm unterrichtet. Sein Vater erwünschte von ihm ein Theologiestudium, zu dem er die Aufnahmeprüfung nicht bestand. Statt dessen gründete er ein Theaterorchester, welches er mit der Violine in der Hand leitete. 1829 hatte er Auftritte in Kopenhagen und Kassel. Nachden er 1831 in Paris Paganini gehört hatte, imitierte er dessen Manierismus, was ihm sehr schnell trotz seiner bis dahin amateurhaften Technik zum Erfolg verhalf. Abseits des internationalen Konzertgeschehens entwickelte er fortwährend sein technisches Niveau. In den Jahren 1836-1837 gab er 274 Konzerte in Irland und England. Im darauf folgenden Jahr besuchte er - in der Hoffnung daraus geigerischen Nutzen zu ziehen - den großen deutschen Violinisten Louis Spohr. 1840 spielte er gemeinsam mit Franz Liszt in London Beethovens Kreutzersonate. 1850 begründete er in Bergen das Norske Theater (Norwegische Theater), aus dem später das älteste norwegische Theater, Den Nationale Scene, hervorging.
Da ihm in Europa der künstlerische Durchbruch versagt blieb, setzte er seine Hoffnung auf fünf Konzerttourneen, die er durch die Vereinigten Staaten unternahm. Dort interpretierte er populäre Werke, aber auch eigene Kompositionen über amerikanische Themen. Diesen gab er Titel wie: Niagara, - Einsamkeit der Prairie, - Im Gedenken an G. Washington. Er war der festen Überzeugung, dass Norwegen seine eigene nationale Kunstrichtung entwickeln musste. So studierte Edvard Grieg (ein Neffe von Oles Bruder) auf Bulls Veranlassung am Leipziger Konservatorium.
Viele seiner Werke sind von sentimentalem Charakter und tragen Bezeichnungen wie
- Gebet einer Mutter,
- Visit to a Summer Farm,
- Adagio religioso,
- La Mélancolie,
- Thema und Fantasie über ein Thema von Bellini,
- Pollaca guerriera
- Konzert für Violine und Orchester in E
Durch die damals aufkommenden Ideen eines Kommunalsozialismus angezogen, kaufte Bull in Pennsylvania rund 3.000 Hektar Land um dort seine Ideen zu verwirklichen. Er nannte das Gebiet „Oleana“. Wegen seines fehlenden Geschäftssinnes scheiterte dieses Unternehmen bereits nach weniger als zwei Jahren. Das Gebiet ist heute als Ole Bull State Park bekannt. Henrik Ibsen ironisierte Bulls Experiment in seinem Drama Peer Gynt, in dem der Titelheld einen kurzlebigen Staat Gyntiana gründet.
Durch seine soziale Einstellung gilt er als eine der großen nationalen und kosmopolitischen Persönlichkeiten Norwegens. Er starb 1880 an einem Krebsleiden auf der ihm gehörenden und nach romantischen Idealen gestalten Insel Lysø in der Kommune Os. Sein Haus, "die kleine Alhambra" im arabisch-maurischen Stil und mit russischem Kuppelturm, ist heute ein Museum.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Ole Bull im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Commons: Category:Ole Bull – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Personendaten | |
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NAME | Bull, Ole |
ALTERNATIVNAMEN | Ole Bull |
KURZBESCHREIBUNG | norwegischer Violinist und Komponist |
GEBURTSDATUM | 5. Februar 1810 |
GEBURTSORT | Bergen |
STERBEDATUM | 17. August 1880 |
STERBEORT | Bergen |