Ostanatolien (Schlagwort)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht oder unzureichend durch Quellenangaben (Literatur, Webseiten usw.) belegt worden, wodurch den fraglichen Inhalten eine Löschung droht. Bitte hilf der Wikipedia, indem du gute Belege für die Informationen nennst. |
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Ethnische und geographische Definition

Ostanatolien umfasst all jene Provinzen, die einstmals größtenteils von Armeniern und Kurden bewohnt waren. Seit dem Völkermord an den Armeniern 1915, während des Ersten Weltkrieges durch reguläre osmanische Armee und paramilitärische kurdische Einheiten, wird die Region von Arabern, sunnitischen und schiitischen Türken, Kurden, sowie Zaza, und Tscherkessen bewohnt. In geringerer Zahl leben in Ostanatolien auch Nordkaukasier bzw. verschiedene Völker des angrenzenden Transkaukasien.
[Bearbeiten] Politische Bezeichnungen
Mit Ostanatolien wird heute im politischen Sinn die überwiegend ländliche Osthälfte des anatolischen (kleinasiatischen) Teils der Türkei bezeichnet, oftmals einfach auch nur Osttürkei. Mit dieser Bezeichnung wird politisch die Verwendung der umstrittenen Begriffe Türkisch-Armenien oder Türkisch-Kurdistan vermieden.
Für Türkisch-Kurdistan ist auch daher der Begriff Südostanatolien oder Südosttürkei gebräuchlich. Die Kurden selbst bezeichnen dieses Gebiet aber als Nordkurdistan.
Die dazu analoge Bezeichnung Türkisch-Armeniens als Nordostanatolien oder Westarmenien ist demgegenüber unüblich, vor allem auch deshalb weil großarmenische Nationalisten einst stets das heutige Siedlungsgebiet der türkischen Kurden mitbeanspruchten.
Siehe auch: Armenistan, Geschichte Armeniens, Großarmenien
[Bearbeiten] Historische Entwicklung
Im 15. Jahrhundert gehörten Teile dieses Gebietes zum turkmenischen Reich der Weißen Hammel. Schon damals waren diese Gebiete stark zwischen den Weißen Hammel und dem Osmanischen Reich umstritten - sie wechselten bis vor etwa 500 Jahren mehrmals die Besitzverhältnisse. Zwischen 1514 (Schlacht bei Tschaldiran) und 1914 (Beginn des Ersten Weltkrieges) aber waren sie dann durchgehend mehr oder weniger fest in osmanischer Hand.
Im weiteren Sinn wird im Rahmen verschiedener Untersuchungen auch das östliche Kilikien am Mittelmeer zu Ostanatolien gezählt. Im Frieden von Sèvres (1920) wurde Ostanatolien einschließlich des östlichen Teils der Schwarzmeerregion mit Trabzon Armenien ebenso zugesagt wie zuvor im Sykes-Picot-Abkommen (1916) Russland. Somit gilt historisch das gesamte Gebiet östlich der Linie Trabzon-Hatay als Osttürkei.
[Bearbeiten] Provinzen
Ostanatolien umfasst heute folgende türkischen Provinzen:
[Bearbeiten] Literatur
- Wolf-Dieter Hütteroth: Türkei, Wissenschaftliche Länderkunden Band 21, Darmstadt 1982