Passepartout (Rahmen)
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Ein Passepartout (sprich: Passpartu, frz. passer "hindurchgehen" und partout "überall") bezeichnet in der Kunst eine Papier- oder Kartonumrahmung für Grafiken, Fotos und Gemälde.
Passepartouts werden einerseits verwendet, um die Betrachtung auf das Kunstwerk zu richten, indem vom Rahmen abgelenkt wird, andererseits gelingt es dadurch auch, ein Kunstwerk in einen Rahmen einzupassen, dessen Abmessungen die Abmessungen des Kunstwerks übertrifft.
Eine weitere Aufgabe des Passepartout ist der Schutz des Kunstwerkes vor Ausdünstungen aus dem Rahmenholz. Das Passepartout bindet die Schadstoffe und sie erreichen das Kunstwerk nicht bzw. in kleinerer Konzentration.
Ein gutes Passepartout besteht aus säurefreiem Material. Zusätzlich kann es noch mit Kalziumkarbonat gepuffert sein, damit Säuren aus der Luft möglichst gut gebunden werden. In einigen Fällen, wie z. B. bei Cyanotypien darf kein Kalziumkarbonat verwendet werden, da dieses das Kunstwerk selber angreift, anstatt es zu schützen.
Neuerdings werden Passepartouts auch immer mehr in das kreative Konzept der Einrahmung eingebunden. Das bedeutet, dass das Passepartout nicht einfach ein weisser oder heller Karton mit einer rechteckigen Öffnung ist, sondern einerseits farbig sein kann - idealerweise abgestimmt auf das Bild und den Rahmen - andererseits natürlich auch andere Ausschnittformen möglich werden. Dies insbesondere durch den Einsatz moderner computergesteuerter Passepartout Schneideplottern (CMC). Solche Präzisionsgeräte können nicht nur die Öffnung in einem Winkel (meist 45°) und perfekt in die Gehrung schneiden, sondern sind auch nicht auf gerade Linien und Kreise limitiert. Es können also auch Formen mit Eckverzierungen, mehrere Lagen Karton mit unterschiedlichen Grössen (Tiefeneffekt) oder sogar Kerbschnitte (V-Grooves) auf die Oberfläche des Kartons geschnitten werden. Die Möglichkeiten sind beinahe unbegrenzt.