Paul Grüninger
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Paul Grüninger (* 27. Oktober 1891 in St. Gallen; † 22. Februar 1972 ebenda) war ein Schweizer Polizeihauptmann in St. Gallen, der in der Zeit unmittelbar vor dem Zweiten Weltkrieg mehreren hundert, vielleicht einigen tausend Jüdinnen und Juden das Leben rettete, indem er ihnen illegal die Einreise in die Schweiz ermöglichte. Bereits 1939 wurde er für dieses Vergehen vom Dienst suspendiert und 1940 wegen Amtspflichtverletzung verurteilt. Erst 1995, 23 Jahre nach seinem Tod, hob das Bezirksgericht St. Gallen das Urteil gegen ihn auf und sprach Paul Grüninger frei. 1998 bezahlte die Regierung des Kantons St. Gallen an die Nachkommen Grüningers eine Entschädigung. Mit dem Geld wurde die Paul-Grüninger-Stiftung gegründet, die sich u. a. für heutige Verteidiger von Menschenrechten einsetzt.
In St. Gallen, Jerusalem, Kiriat Ono, Zürich und Stuttgart tragen Strassen und Plätze den Namen Paul Grüningers. In Wien ist 1997 die neue Schule in der Hanreitergasse im 21. Wiener Gemeindebezirk nach ihm benannt worden. Diese Schule wurde 1996 nach den Plänen der Architekten Gustav Peichl und Rudolf Weber erbaut. Das Stadion des Fussballvereins SC Brühl St. Gallen, wo er als Präsident amtete, erhielt 2006 zu seinen Ehren den Namen Paul-Grüninger-Stadion.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Stefan Keller: Grüningers Fall. Geschichten von Flucht und Hilfe. Rotpunktverlag, Zürich 1993.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Grüninger, Paul |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Polizeihauptmann in St. Gallen |
GEBURTSDATUM | 27. Oktober 1891 |
GEBURTSORT | St. Gallen |
STERBEDATUM | 22. Februar 1972 |
STERBEORT | St. Gallen |