Paul Lipke
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Paul Lipke (* 30. Juni 1870 in Erfurt; † 8. März 1955 in Osterburg) war ein deutscher Schachmeister.
Lipke erlernte das Schachspiel mit ungefähr 14 Jahren während seiner Schulzeit in Magdeburg und wurde bald Mitglied im Magdeburger Schachclub. Nach dem Abitur 1892 in Halle studierte Lipke Rechtswissenschaften und wurde 1897 Rechtsreferendar.
Sein erster großer schachlicher Erfolg war der Gewinn des Hauptturniers in Dresden im Jahr 1892, der nach den Regeln des Deutschen Schachbundes zum Meistertitel und zur Teilnahme an den Kongressen des DSB berechtigte. Es folgten vordere Platzierungen in den Turnieren von Halle im selben Jahr (zweiter Preis) und Kiel 1893 (dritter Preis). Lipkes größter Erfolg war der zweite Platz im internationalen Turnier zu Leipzig 1894, hinter Siegbert Tarrasch und noch vor Spielern wie Richard Teichmann und Joseph Henry Blackburne. Beim stark besetzten „Kaiser-Jubiläums-Schachturnier“ in Wien 1898 teilte Lipke zusammen mit Géza Maróczy bei 19 Teilnehmern den achten Platz (es siegte Tarrasch nach Stichkampf vor Pillsbury, Janowski und Steinitz).
Paul Lipke galt zudem als starker Blindspieler und spielte bis zu zehn Partien gleichzeitig ohne Ansicht des Brettes und der Figuren (Blindsimultan). Im Jahr 1898 war er neben Johann Berger Redakteur der Deutschen Schachzeitung und dabei für die Redaktion des Partienteils zuständig. Lipke war außerdem Herausgeber der ab 1909 in Coburg erschienenen Deutschen Schachblätter.
Nachdem er sich frühzeitig vom ernsten Schach zurückgezogen hatte, arbeitete er später als Rechtsanwalt in Halle.
Nach Berechnung seiner historischen Elo-Zahl zählte Lipke im Jahr 1894 mit einem Wert von 2725 zu den fünf besten Spielern der Welt.
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Personendaten | |
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NAME | Lipke, Paul |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schachspieler |
GEBURTSDATUM | 30. Juni 1870 |
GEBURTSORT | Erfurt |
STERBEDATUM | 8. März 1955 |