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Paula Radcliffe

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Paula Radcliffe beim London-Marathon 2005
Paula Radcliffe beim London-Marathon 2005

Paula Jane Radcliffe (* 17. Dezember 1973 in Northwich, England) ist eine britische Langstreckenläuferin.

Sie hält den Weltrekord im Marathonlauf, den sie beim London-Marathon 2003 mit einer Zeit von 2:15:25 Stunden aufstellte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Karriere

Paula Radcliffe kurz vor dem Ziel im Marathonlauf bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2005 in Helsinki.
Paula Radcliffe kurz vor dem Ziel im Marathonlauf bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2005 in Helsinki.

Paula Radcliffe wuchs in einer sportbegeisterten Familie auf. Ihre Großtante Charlotte Radcliffe hatte bei den Olympischen Sommerspielen 1920 in Antwerpen mit der britischen 4 x 100 m Freistil-Staffel eine Silbermedaille im Schwimmen geholt.

Radcliffe errang ihre ersten Erfolge im Crosslauf, darunter den Titel der Juniorenweltmeisterin 1992. Nachdem sie 1994 verletzungsbedingt pausieren musste und gar ein Karriereende in Erwägung zog, erzielte sie in den Folgejahren eindrucksvolle Ergebnisse auf der Bahn. 1996 wurde sie englische Meisterin im 5000-Meter-Lauf, und 1998 brach sie in Lissabon bei ihrem Debüt im 10.000-Meter-Lauf mit 30:48,58 den fast sieben Jahre alten britischen Rekord von Liz McColgan.

Die ganz großen Erfolge bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen blieben ihr jedoch zunächst versagt. Bei der Weltmeisterschaft 1995 in Göteborg wurde sie Fünfte über 5000 m, den selben Platz belegte sie über die gleiche Distanz bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta, und bei der Weltmeisterschaft 1997 in Athen wurde sie Vierte.

1998 holte sie dann bei der europäischen Crosslaufmeisterschaft ihren ersten internationalen Titel im Erwachsenenbereich und bei der Weltmeisterschaft 1999 in Sevilla mit einem zweiten Platz über 10.000 m den ersten Treppchenplatz bei diesem Turnier.

Die Olympischen Spielen 2000 in Sydney brachten dann wieder eine Enttäuschung, als sie über 10.000 Meter nur einen vierten Platz belegte. Sie hatte 24 der 25 Runden geführt, wurde jedoch auf den letzten Metern von der Siegerin Derartu Tulu sowie Gete Wami und Fernanda Ribeiro überholt. Im Herbst desselben Jahres jedoch wurde sie in Veracruz Weltmeisterin im Halbmarathon, und es zeichnete sich ab, daß sie im Straßenlauf die Erfolge erringen könnte, die ihr aufgrund fehlender Endschnelligkeit auf der Bahn verwehrt blieben.

Dasselbe Muster wiederholte sich im folgenden Jahr. Die Saison begann vielversprechend mit einem Sieg bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften, aber bei der Weltmeisterschaft 2001 in Edmonton wurde sie vor dem Ziel von drei äthiopischen Läuferinnen überspurtet und belegte den undankbaren vierten Platz. Dagegen konnte sie den Weltmeistertitel im Halbmarathon in Bristol mit 1:06:47 verteidigen und verpaßte dabei nur um drei Sekunden den Weltrekord von Elana Meyer.

2002 verteidigte sie ihren Crosslauf-Weltmeistertitel, holte bei den Commonwealth Games in Manchester über 5000 m ihren ersten internationalen Titel auf der Bahn mit britischem Rekord (14:31,42) und bei der Europameisterschaft 2002 in München ihren ersten internationalen Titel über 10.000 Meter, wobei sie mit 30:01.09 einen Europarekord aufstellte. Trotzdem zog sie – nicht zuletzt auch im Hinblick auf die einzig dort abwesende afrikanische Konkurrenz – aus den Erfahrungen die Konsequenz, sich künftig hauptsächlich dem Marathonlauf zu widmen: Auf der längeren Distanz ließ sich ihre Fähigkeit zur gleichmäßigen, effizienten Krafteinteilung besser ausspielen.

Bereits vor der EM hatte sie den London-Marathon in 2:18:56 gewonnen und war somit auf Anhieb die zweitschnellste Frau der Welt über diese Distanz. Im Herbst folgte ein Sieg beim Chicago-Marathon in der Weltrekordzeit von 2:17:17.

2003 begann sie die Saison in San Juan (Puerto Rico) mit einem Weltrekord (30:21) im 10-km-Straßenlauf und stellte beim London-Marathon mit 2:15:25 einen weiteren Weltrekord auf. Ein Verletzung verhinderte die Teilnahme an der Leichtathletik-Weltmeisterschaft, zum Ausgleich jedoch wurde sie im Herbst in Vilamoura (Portugal) erneut Weltmeisterin im Halbmarathon und Europameisterin im Crosslauf.

Nachdem sie im Juni in Bydgoszcz mit 14:29,11 eine neue Bestzeit über 5000 m aufgestellt hatte (womit sie fünftschnellste Frau aller Zeiten über diese Distanz ist), erlebte sie eine große Enttäuschung beim Marathon der Olympischen Spiele 2004 in Athen, als sie wenige Kilometer vor dem Ziel entkräftet aufgeben musste. Als Grund für den plötzlichen Leistungseinbruch so spät im Rennverlauf nannte sie eine empfindliche Reaktion des Magens auf ein entzündungshemmendes Mittel, das ihr zur Behandlung einer kurz vor dem Turnier erlittenen Verletzung verabreicht wurde. Zweifel an ihrer Form ließ sie mit ihrem Sieg beim New-York-City-Marathon noch in der gleichen Saison verstummen.

2005 lief sie im London-Marathon, bei dem die Elitefrauen gesondert ins Rennen gingen, die schnellste Zeit, die jemals in einem reinen Frauenmarathon erzielt wurde: 2:17:42. Aufsehen in der Öffentlichkeit erregten dabei auch die von den Fernsehkameras eingefangenen Bilder der Pinkelpause, die sie in Ermangelung einer Toilette am Wegrand einlegte.

Bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2005 in Helsinki ging sie in den zwei längsten Laufdisziplinen an den Start. Über 10.000 Meter versuchte sie es zunächst erneut mit einem Tempolauf von vorn, konnte dies allerdings nur bis zur Hälfte der Distanz durchstehen. Sie hielt noch bis zum Beginn der Schlussrunde den Anschluss zur Spitzengruppe, dem finalen Sprint der vier äthiopischen Läuferinnen folgte sie jedoch nicht und wurde am Ende Neunte. Ihre eigentlichen Ambitionen galten aber ohnehin dem Marathonlauf, bei dem sie von Beginn an das Tempo bestimmte und mit 2:20:57 einen neuen Rekord für Weltmeisterschaften aufstellte.

Ihre Erfolgsbilanz im Marathon ist sensationell: Sechs Siege bei sieben Starts und vier der fünf schnellsten je gelaufenen Zeiten.

[Bearbeiten] Bestzeiten

Distanz [1] Zeit Jahr Ort Bemerkungen
1500 m 4:05,37 Glasgow 2001
Eine Meile 4:24,94 Zürich 1996
3000 m 8:22,20 Monaco 2002 Commonwealth-Rekord
5000 m 14:29,11 Bydgoszcz 2004 Commonwealth-Rekord
10.000 m 30:01.09 München 2002 Europarekord
10-km-Straßenlauf 30:21 San Juan 2003 Weltrekord
Halbmarathon 1:06:47 Bristol 2001 Europarekord
Marathon 2:15:25 London 2003 Weltrekord

[Bearbeiten] Persönliches

Paula Radcliffe ist 1.73 groß und wiegt 54 kg. Sie ist seit 2000 mit dem Mittelstreckenläufer Gary Lough verheiratet. Am 17. Januar 2007 brachte sie ihre Tochter Isla zur Welt. [2]

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Fußnoten

  1. Vollständige Auflistung auf http://www.paularadcliffe.com/stats/
  2. Meldung auf Paula Radcliffes Website http://www.paularadcliffe.com/news.php
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