Pelzmützentransport
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Bei Deportationen, Pelzmützentransport genannt, wurden Häftlinge der sowjetischen Speziallager, die die sowjetische Besatzungsmacht im 1945 besetzten Deutschland unterhielt, ab Januar 1947 in sowjetische Lager des Gulag transportiert, insgesamt etwa 25.000 bis 30.000 Menschen. [1]
Beispielsweise kamen am 8. Februar 1947 ca. 1000 Häftlinge des Speziallagers des NKWD Nr. 1 Mühlberg/Elbe zur Zwangsarbeit nach Sibirien ins Lager 7503/11 Anschero-Sudschensk. Dieser Transport in Güterwagen war bei starker Kälte 33 Tage unterwegs, deshalb wurden die Gefangenen mit Wattebekleidung und Pelzmützen der deutschen Wehrmacht ausgerüstet, um den Transport zu überleben. Die ersten Gefangenen kehrten 1949 und 1950 zurück, während die letzten Inhaftierten 1952 freikamen. 122 Häftlinge des Transports aus Mühlberg starben während der Lagerzeit in Sibirien.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Karl Wilhelm Fricke Politik und Justiz in der DDR, S. 95, Köln 1979, ISBN 3804685684
[Bearbeiten] Literatur
- Rudolf Butters/Herwarth Metzel Jedem das Seine? Als Jugendliche von Pößneck über Saalfeld nach Buchenwald und Karaganda 1945-1949 TLSTU-Verlag, Erfurt, 1/2005, ISBN 3927313378
- Herbert Hecht: Sibirische Glocken, Gernrode 2006. 1. Auflage
- Siegfried Rulc: Unvollständige Chronik 1945-1950, 3. Auflage