Persischer Golf
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Der Persische Golf (persisch: خلیج فارس chalidsch-e fārs; arabisch: الخليج الفارسي al-chalīdsch al-fārisī, auch: الخليج العربي al-chalīdsch al-ʿarabī „arabischer Golf“), ist eine etwa 1.000 km lange und 200 bis 300 km breite Meeresbucht zwischen dem Iran und der arabischen Halbinsel mit einer Fläche von ca. 235.000 km².[1] Der Persische Golf ist ein relativ flaches Gewässer mit einer größten Tiefe von ca. 100 m. Über die Straße von Hormuz ist er mit dem Golf von Oman, dem Arabischen Meer bzw. dem Indischen Ozean verbunden. In den Persischen Golf mündet der Zusammenfluss von Euphrat und Tigris, der Schatt al-Arab (pers.: Arwand Rud). Durch den geringen Süßwasserzufluss und die hohe Verdunstungsrate ist der Salzgehalt mit ca. 4 % überdurchschnittlich hoch.
Die Anrainerstaaten dieses Gewässers sind (im Uhrzeigersinn) Oman, die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Katar, der Inselstaat Bahrain, Kuwait, der Irak und der Iran. Die Region um den Persischen Golf ist wegen des Erdölreichtums von großer geopolitischer Bedeutung und war Schauplatz der drei so genannten Golfkriege.
Namensstreit
Seit dem wachsenden Nationalismus der 1960er Jahre in den arabischen Staaten herrscht um die korrekte Bezeichnung des persischen Golfs ein Namensstreit zwischen dem Iran, der stets das Zentrum des Perserreichs bildete, und den arabischen Staaten. Während letztere die Bezeichnung „arabisch-persischer Golf“ etablieren wollen, beharrt der Iran auf die Beibehaltung der derzeitigen Namensgebung. Die UNO empfiehlt und verwendet historisch bedingt weiterhin den Namen „Persischer Golf“.[2]
Einige wenige europäische Karten aus dem 17. Jahrhundert bezeichnen den Persischen Golf darüber hinaus nach der irakischen Stadt Basra als „Golf von Bassorah“. Dies war die übliche Bezeichnung im Osmanischen Reich, zu dem der Irak bis zum 1. Weltkrieg gehörte. Sie ist bis heute im Türkischen gebräuchlich ("Basra Körfezi").
Quellen
- ↑ Geschichte des Persischen Golfs in der Encyclopedia Iranica, 23. März 2005 (englisch)
- ↑ Arbeitspapier Nr. 61 der UNO: United Nations Group of Experts on geographical Names, Wien, 28. März - 4. April 2006 (PDF, englisch)
Weblinks
Koordinaten: 26° 54′ 17" n. Br., 51° 32′ 51" ö. L.