Petrus de Vinea

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Petrus de Vinea (falsch teils de Vineis; * vor 1200 in Capua; † April 1249 in San Miniato) war Protonotar und Kanzler des römisch-deutschen Kaisers und Königs von Sizilien, Friedrichs II. aus dem Haus der Staufer.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Petrus de Vinea durchlief als Beamter die Laufbahn der kaiserlichen Verwaltung. Nach einem Studium an der angesehenen Universität Bologna wurde er 1220 Notar Friedrichs II., seit 1224 ist er als Richter am Großhofgericht bezeugt. 1230–1231 war er der Leiter der kaiserlichen Kommission, welche die Konstitutionen von Melfi verfasste, das erste staatliche Gesetzbuch Europas seit der Antike.

Er erlangt im folgenden Bedeutung sowohl als Jurist und lateinischer Stilist als auch als Kanzleichef (Protonotar seit 1243) und Berater des Kaisers. De Vinea, der zu den engsten Vertrauten Friedrichs gehörte und seit 1244 faktisch die Position eines leitenden Ministers inne hatte, wurde vom Kaiser auch mit diplomatischen Missionen betraut. Sicherlich durch seine Einflussnahme wurde der Stil der kaiserlichen Briefe und Manifeste entscheidend aufgewertet. Seine um 1270 zusammengestellte Briefsammlung in lateinischer Sprache ist in zahlreichen Handschriften überliefert.

Die Hintergründe des Falls de Vineas, der auch als enger Freund Friedrichs galt, sind nicht eindeutig aufzuklären. Im Jahr 1249 wurde aus dem Hofstaat des Kaisers ein Giftanschlag auf Friedrich II. verübt. Petrus de Vinea wurde der Teilnahme verdächtigt und geblendet. Eingekerkert in San Miniato, verstarb de Vinea kurz darauf, entweder durch Selbstmord oder durch die Folgen der Blendung. Möglich ist, dass de Vinea tatsächlich Verbindungen zu den Gegnern des Kaisers aufgenommen hatte (wie dem Papst), oder dass er einer Intrige zum Opfer gefallen ist.

Die glanzvolle Laufbahn de Vineas, der allerdings sein umfangreiches Vermögen unter anderem durch Korruption erworben hatte, ist auch ein interessanter Aspekt des Wirkens ´der faszinierenden Gestalt Friedrichs II. De Vinea gehörte Friedrichs „sizilianischer Dichterschule“ an und dichtete selbst zwei Canzonen. De Vineas Leben wurde im Nachhinein stark verklärt, unter anderem von Dante im 13. Gesang des Infernos der Göttlichen Komödie.

[Bearbeiten] Literatur

Handschriftenverzeichnis zur Briefsammlung des Petrus de Vinea. Bearbeitet von Hans Martin Schaller unter Mitarbeit von Bernhard Vogel. 2002, ISBN 3-7752-1125-X.
Hans Martin Schaller: Stauferzeit. Ausgewählte Aufsätze. MGH Schriften 38. Hannover 1993.