Petter Solberg
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Petter Solberg (* 18. November 1974 in Askim, Norwegen) ist ein norwegischer Rallyefahrer und ehemaliger Weltmeister dieser Automobilsport-Disziplin.
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[Bearbeiten] Familiärer Hintergrund
Petter Solberg sicherte sich im Jahre 2003 den Titel Rallye-Weltmeister. Eine begonnene Ausbildung zum Maler und Tapezierer hatte er zugunsten seiner Rennsport-Karriere wieder aufgegeben. „Mister Hollywood“, so sein heutiger Spitzname, kommt aus Spydeberg i Østfold, knapp 50 km südöstlich von Oslo gelegen. Er hat seinen offiziellen Wohnsitz jedoch seit 2003 in Monaco. Solberg stammt aus einer Familie, deren Mitglieder sich fast allesamt dem Motorsport verschrieben haben. Außerdem ist er durch seine Heirat mit der im skandinavischen Raum sehr bekannten schwedischen Rallye- und Rallycross-Familie Walfridsson verbunden. Seine Ehefrau heißt Pernilla und ist eine der beiden Töchter des ehemaligen Volvo-Werksfahrers (Volvo R-Team) Per-Inge „Pi“ Walfridsson (u. a. FIA Rallycross-Europameister 1980 und der hervorragende 4. Platz bei der RAC-Rallye 1973). Die beiden jüngeren und gleichfalls Autosport-erprobten Brüder von Per-Inge Walfridsson heißen Lars-Erik Walfridsson und Stig-Olov Walfridsson und sind somit die Onkel von Pernilla.
Unter ihrem Mädchennamen Pernilla Walfridsson galt Petters heutige Gattin selbst für einige Jahre als eine der besten Rallye-Fahrerinnen der Welt. Kein Geringerer als der vierfache Rallye-Weltmeister Tommi Mäkinen stufte sie, laut Auskunft von Petter Solberg, sogar einmal als die zweitschnellste Frau hinter der Französin Michèle Mouton ein. Petter und Pernilla haben einen gemeinsamen Sohn namens Oliver. Die Eltern von Petter Solberg, sowohl Mutter Tove als auch Vater Terje, nahmen einige Jahre lang aktiv an Bilcross-Rennen (dt. Autocross, in Norwegen jedoch eher eine Rallycross-Liga für kleine Budgets) teil, wodurch ihr Sohn schon sehr früh auf den Geschmack kam und stets als Mechaniker eingesetzt wurde. Genau wie bereits sein um fast zwei Jahre älterer Bruder Henning Solberg, der spätestens seit 2004, ab da ebenfalls in der Rallye-Weltmeisterschaft aktiv, bekannter geworden ist. Für 2005 wechselte Henning von Peugeot zu Ford und bestritt sieben WM-Läufe mit einem Focus WRC. Im Mai 2005 konnte er mit dem 4. Gesamtrang der Zypern-Rallye seinen bislang größten internationalen Erfolg verbuchen. 2006 wird Henning an insgesamt 12 der 16 Rallye-WM-Läufe mit einem Peugeot 307 WRC des Teams Bozian Racing teilnehmen.
[Bearbeiten] Erste motorsportliche Erfolge
1992, nur einen Tag nach seiner bestandenen Führerscheinprüfung, debütierte Petter bei einem Bilcross-Lauf. 1993 fuhr er sein zweites Bilcross-Rennen, das er auch gewann. Unmittelbar danach wechselte er in die nationale norwegische Rallycross-Szene, um mit einem Ford Escort an Rallycross-Läufen und Bergrennen auf Schotter teilzunehmen. 1994 holte er sich mit diesem Mk2-Typ-Escort den Titel eines Norwegischen Vizemeisters in beiden Disziplinen. Für 1995 stieg Petter in die supernationale Serie um, sein Auto war nun ein Volvo 240 Turbo, der allerdings mit einem Saugmotor ausgestattet war (aufgrund des Reglements sind Turbolader hier nicht erlaubt). Petter entwickelte sich damit zu einem anerkannten, siegreichen Fahrer; er gewann insgesamt 19 von 21 Rennen und wurde Norwegischer Berg- und Rallycross-Meister. Den Skandinavischen Supernasjonal-Berg-Titel verpasste er nur knapp und gewann die Silbermedaille.
Im Jahre 1996 wiederholte er exakt diese drei Erfolge, gewann 15 von 19 gefahrenen Rennen, und sicherte sich zwei weitere Meister- und einen Vizemeister-Titel. Petter galt von nun an als norwegischer Hoffnungsträger im Motorsport, in dem man auch den neuen Kronprinzen des Nationalhelden „Mister Rallycross“ Martin Schanche sah. Petter Solberg wurde jetzt von den Medien gerne nach seinem Wohnort mit dem Spitznamen „Spydeberg-Ekspressen“ bedacht. Diesen trug ursprünglich das norwegische Ex-Rallye-Ass John Unnerud, der ebenfalls aus Spydeberg stammt. Noch im gleichen Jahr 1996 ließ Bruder Henning ihn auf seinem eigenen Toyota Celica ST165 erstmals an einer Rallye (die Rally Hedemarken) teilnehmen, bei der Petter das Auto durch einen Überschlag zerstörte.
[Bearbeiten] Wechsel vom Rallycross zum Rallyesport
Ende 1996 verabschiedete sich Petter Solberg aus dem Rallycross und für 1997 wurde für ihn ein Toyota Celica ST185 bereitgestellt, der zuvor vom Schweden Thomas „Rådis“ Rådström gefahren worden war. Damit wurde Petter erneut Norwegischer Bergmeister und belegte den 5. Rang in der Norwegischen Rallyemeisterschaft. 1998 sicherte er sich mit einem Toyota Celica ST205 den Norwegischen Rallye-Titel und machte mit einem 16. Platz bei der Schweden-Rallye auf sich aufmerksam. Noch im gleichen Jahr sorgte sein Mentor John „Mr. Škoda“ Haugland dafür, dass Ford das damals 23-jährige norwegische Talent etwas genauer unter die Lupe nahm. Nachdem sich Petter bei einem Ford-Vergleichstest hervorragend in Szene setzen konnte, bekam er vom britischen Werksteam eine „Lehrstelle“ für drei Jahre angeboten, die jedoch vertraglich nicht gerade hieb- und stichfest abgesichert war, wodurch Solberg später auch vorzeitig zu Subaru wechseln konnte.
[Bearbeiten] Weblinks
- Petter Solberg Homepage (norw./engl.)
- Subaru World Rally Team Homepage (engl.)
- Henning Solberg Homepage (norw.)
- Gebrüder Walfridsson Homepage (schwed.)
1977 (inoffiziell): Sandro Munari | 1978 (inoffiziell): Markku Alén | 1979: Björn Waldegård | 1980: Walter Röhrl | 1981: Ari Vatanen | 1982: Walter Röhrl | 1983: Hannu Mikkola | 1984: Stig Blomqvist | 1985: Timo Salonen | 1986 u. 1987: Juha Kankkunen | 1988 u. 1989: Massimo Biasion | 1990: Carlos Sainz | 1991: Juha Kankkunen | 1992: Carlos Sainz | 1993: Juha Kankkunen | 1994: Didier Auriol | 1995: Colin McRae | 1996–1999: Tommi Mäkinen | 2000: Marcus Grönholm | 2001: Richard Burns | 2002: Marcus Grönholm | 2003: Petter Solberg | 2004–2006: Sébastien Loeb
Personendaten | |
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NAME | Solberg, Petter |
KURZBESCHREIBUNG | norwegischer Autosportler und professioneller Rallyefahrer |
GEBURTSDATUM | 18. November 1974 |
GEBURTSORT | Askim/Norwegen |