Phönizisch-punische Sprache
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Die Sprachbezeichnung Phönizisch steht für die mittelkanaanäischen Dialekte, die in Mittelsyrien (u. a. Sidon, Tyros, Byblos) gesprochen werden.
Belegt ist die Sprache vom 11. Jahrhundert v. Chr. bis in die Spätantike.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Sprachformen
[Bearbeiten] Phönizisch in engerem Sinn
[Bearbeiten] Byblisch
Altbyblisch trägt deutlich archaische Züge, auch die jüngeren Texte weichen vom Standardphönizischen ab.
[Bearbeiten] Standardphönizisch
Phönizische Texte wurden im gesamten Mittelmeerraum gefunden. In der Römerzeit gibt es keine phönizischen Inschriften aus dem Orient mehr.
[Bearbeiten] Punisch
Als „punisch“ werden Texte aus dem Mittelmeerraum seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. bezeichnet. Charakteristisch ist das Schwinden der im Semitischen wichtigen Pharyngale (Laute, die in der Rachenhöhle gebildet werden).
[Bearbeiten] Neopunisch
Als Neopunisch bezeichnet man die Texte aus der Zeit nach den Punischen Kriegen und der Zerstörung Karthagos 146 v. Chr. Sie unterscheiden sich in Sprache und Schrift vom Punischen und stammen vorwiegend aus Afrika, vereinzelt aus Ägypten und dem Libanon. Es gibt Einflüsse des Lateinischen und des Berberischen auf das Neopunische.
(Neo-)Punisch war bis in die Spätantike von Bedeutung und erlosch wahrscheinlich erst mit dem Aufkommen des Arabischen.
[Bearbeiten] Schrift
Phönizisch wurde in einer Alphabetschrift (Phönizische Schrift) geschrieben, von dem viele heute verwendete Alphabete abstammen.
Zuerst war sie eine reine Konsonantenschrift, im späteren Phönizisch und älteren Punisch wurden mit Konsonanten Vokale bezeichnet.
Im Neopunischen, das die alten Pharyngale weitgehend verloren hat, werden diese und die Halbvokale für die Bezeichnung der Vokale verwendet, es gibt allerdings kein einheitliches System.
Die neopunische Schrift wurde bis ins 1. Jahrhundert verwendet, danach wurde die lateinische Schrift mit Zusatzzeichen (latino-punisch) verwendet.
[Bearbeiten] Überlieferung
Phönizisch-punisch ist fast nur in Inschriften überliefert, ein Sonderfall sind Textstellen im Poenulus des römischen Schriftstellers Plautus. Allerdings berichtet der römische Autor Plinius der Ältere, dass es in Karthago vor der Zerstörung der Stadt im Jahre 146 v. Chr. umfangreiche Bibliotheken gegeben habe. Ein Werk des Puniers Mago über die Landwirtschaft, das 28 Buchrollen umfasst habe, sei sogar ins Lateinische übersetzt worden.
[Bearbeiten] Literatur
- H. Donner/W. Röllig: Kanaanäische und aramäische Inschriften. 2. Auflage 1966ff
- J. Friedrich/W.Röllig: Phönizisch-punische Grammatik. 3. Auflage, neu bearbeitet v. M. G. Amadasi Guzzo, Rom 1999 (=Analecta Orientalia 55)
- J. Hoftijzer/K. Jongeling: Dictionary of North-West-Semitic Inscriptions. Leiden 1995
- K. Jaros: Inschriften des Heiligen Landes aus vier Jahrtausenden. Mainz 2001 (CD mit Textsammlung zu Lernzwecken)
- S. Segert: A Grammar of Phoenician and Punic. München 1976. ISBN 3406007244
[Bearbeiten] Weblinks
Test-Wikipedia auf Phönizisch |
- http://www.unet.univie.ac.at/~a8201399/phoenikisch-punisch-homepage.htm - Studentische Projektarbeit mit Einführung in die Sprache und weiterführenden Hinweisen