Philipp von Hessen-Rumpenheim
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Philipp von Hessen-Rumpenheim (* 6. November 1896 in Schloss Rumpenheim bei Offenbach; † 25. Oktober 1980 in Rom) war ein Prinz aus dem Hause Hessen-Kassel und nationalsozialistischer Politiker.
[Bearbeiten] Leben
Prinz Philipp wurde als dritter Sohn von Prinz Friedrich Karl von Hessen-Rumpenheim und Prinzessin Margarethe von Preussen geboren. Da seine beiden älteren Brüder im Ersten Weltkrieg gefallen waren, wurde er nach dem Tod seines Vaters 1940 Chef des Hauses Hessen-Kassel.
Als Prinz Friedrich Karl 1918 kurzzeitig zum König von Finnland gewählt wurde, hat er nicht seinen ältesten lebenden Sohn Philipp sondern dessen jüngeren Zwillingsbruder Wolfgang (1896-1989) zum Kronprinzen von Finnland bestimmt. Philipp sollte dagegen die Geschäfte der Familie in der hessischen Heimat weiterführen.
Prinz Philipp heiratete am 23. September 1925 die Prinzessin Mafalda von Savoyen, eine Tochter des Königs Viktor Emanuel III. von Italien. Das Ehepaar hatte vier Kinder.
Während des Dritten Reiches arrangierte sich Prinz Philipp stark mit den Nationalsozialisten. Er war bereits 1930 in die NSDAP eingetreten und wurde nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 von Hermann Göring zum Oberpräsidenten der Provinz Hessen-Nassau ernannt. Wegen seiner engen Beziehungen zur Führungsschicht des Reiches einerseits und dem italienischen Königshaus andererseits musste er manchmal zwischen Hitler und Mussolini vermitteln. Die Schattenseite dieser Relation zeigte sich in tragischer Weise nach dem Versuch Italiens, aus dem Krieg auszuscheiden. Prinz Philipp wurde im September 1943 von der Gestapo verhaftet, allen seinen Ämtern enthoben, aus der Partei ausgeschlossen und in das KZ Flossenbürg gebracht. Wenig später wurde auch seine Frau in Rom festgenommen und ins KZ Buchenwald gesperrt, wo sie vermutlich bei einem alliierten Bombenangriff im August 1944 umkam.
Nach dem Ende des Krieges wurde Philipp zunächst von den Amerikanern interniert. Nach seiner Freilassung 1948 wohnte er wechselweise in Kassel und in Italien. Unter ihm wurden 1968 nach dem Tod von Prinz Ludwig von Hessen und bei Rhein die beiden seit 1567 getrennten Hauptlinien des Hauses Hessen, Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt, wieder vereinigt.
[Bearbeiten] Nachkommen
- Moritz (* 1926)
- Heinrich (1927-1999)
- Otto Adolf (1937-1998)
- Elisabeth Margarete (* 1940), verheiratet 1962 mit Friedrich Carl von Oppersdorf (1925-1985)
[Bearbeiten] Literatur
- Anders Huldén, Finnlands deutsches Königsabenteuer 1918, Reinbek 1997. Herausgegeben von: Deutsch-Finnische Gesellschaft e.V. und erschienen bei: Traute Warnke Verlag - ISBN: 3-9801591-9-1
Vorgänger |
Chef des Hauses Hessen 1940-1980 |
Nachfolger |
Personendaten | |
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NAME | Philipp von Hessen-Rumpenheim |
ALTERNATIVNAMEN | Philipp von Hessen-Kassel |
KURZBESCHREIBUNG | Sohn von Prinz Friedrich Karl von Hessen-Rumpenheim |
GEBURTSDATUM | 6. November 1896 |
GEBURTSORT | Rumpenheim bei Offenbach |
STERBEDATUM | 25. Oktober 1980 |
STERBEORT | Rom |