Piaf (Jolle)
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Segelzeichen | |
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technische Daten | |
Länge üA: | 3,75 m / 12.3 Fuß |
Länge WL: | 3,35 m |
Breite üA: | 1,65 m |
Tiefgang: | 0,17 m - 0,93 m |
Masthöhe: | 4,95 m + Vorschiffshöhe |
Gewicht (segelfertig): | ca. 125 kg |
Gewicht (Ballast, Kiel): | - kg |
Segelflächen | |
Segelfl. am Wind: | 8,32 m² |
Großsegel: | 5,93 m² |
Vorsegel (Fock): | 2,39 m² |
Die Piaf ist eine unsinkbare Jolle aus GFK für 1-3 Personen (idealerweise zwei). Die ersten Piaf-Jollen wurden ab Ende der 60er Jahre von Spair Marine in Frankreich gebaut, wobei Aussehen und Ausstattung der Boote mehrfach geändert wurden. Eine Klassenvereinigung existiert nicht. Segelzeichen ist in Anlehnung an die Bedeutung des Wortes Piaf (franz. Spatz) ein Vogelkopf.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Rigg und Besegelung
Die Piaf trägt ein 3/4-Rigg, bei dem der Mast auf dem Vorschiff steht. Das Boot wurde nur mit Groß und Fock ausgeliefert, allerdings ist die Nachrüstung eines Spinnakers unproblematisch, auch wenn die Beschläge am Mast dafür nicht vorhanden sind.
[Bearbeiten] Segeleigenschaften
Auf Grund der relativ geringen Segelfläche und der (im Verhältnis zur Länge) großen Breite ist das Boot sehr stabil und einfach zu segeln. Das Fehlen einer Trapezeinrichtung und von Ausreitgurten macht sich nicht negativ bemerkbar, da sich das Boot auch so bis 5-6 Bft gut segeln lässt (zumindest von 2 Personen und mit entsprechendem Trimm der Segel). Anstatt einen Ausreitgurt zu nutzen kann sich der Vorschoter mit den Füßen unter der Querducht einhängen. Die Jolle wurde wahrscheinlich zum Segeln an der Küste konzipiert, was sich in dem recht hohen Freibord widerspiegelt (Das Boot segelt sehr trocken).
Die Großschot der Piaf ist ungewöhnlich (nämlich achterlich) geführt, um mehr Platz in der Plicht zu schaffen; unangenehmer Nebeneffekt dieser Konstruktion ist allerdings, dass der Baum schon bei Halbwind rasch anfängt zu steigen. - Die Verwendung des Baumniederholers ist also unbedingt zu empfehlen.
[Bearbeiten] Weitere Besonderheiten
- Eine Querducht (Sitzbank), die dem Vorschoter nicht nur einen für Jollen ungewöhnlich bequemen Sitz bietet, sondern auch als Querversteifung des Rumpfes und Schwertkastenstütze dient.
- Abnehmbare Ruderdollen (Die Riemen dazu werden unter der Querducht gestaut), die auch eine Verwendung als Ruderboot erlauben, bzw. bei Flaute gute Dienste leisten.
- Eine Halterung für einen Motor bis 4 PS am Spiegel
[Bearbeiten] Schwachstellen
- Probleme verursacht das nicht ausreichend ausgesteifte Vorschiff: Schon bei mittlerem Wind gibt es dem Mast einige Milli- bis Zentimeter nach, wodurch ein gewisser Durchhang des Vorstags entsteht. Es besteht zwar keine Gefahr der Beschädigung des Bootes, aber so lässt sich kaum Höhe am Wind laufen.
Abhilfe: Die einzige Möglichkeit besteht darin den "unter Deck" befindlichen Holzträger besser abzustützen, wofür man im Internet Anleitungen findet. - Der Ruderkopf der Piaf ist unterdimensioniert (2 mm Alublech), wodurch er sich bei viel Wind leicht verbiegt. Im verbogenen Ruderkopf kann sich dann der Niederholer des Ruders verklemmen.
Abhilfe: Neubau des Ruderkopfes aus dickerem Alublech (min. 3mm) oder Edelstahlblech.
[Bearbeiten] Verbreitung und Verwendung
Für Regatten taugt die Piaf aufgrund ihrer Langsamkeit und des recht großen Wendewinkels nicht, eignet sich aber durch ihre Segeleigenschaften und das Platzangebot für Wasserwandern etc..
Zumindest in Frankreich werden die Boote auch von Segelschulen verwendet (auch an der Küste). In Deutschland gibt es fast keine Piaf-Jollen mehr, während in Frankreich und Belgien noch immer viele Boote auf Gebrauchtbootbörsen im Internet angeboten werden.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- Orginalbootsprospekt von 1974
- Bootstest Yachtmagazin (Heft 25 Jahrgang 1969)
- http://www.Bootbasteln.de.vu)
- Diverse Internetbootsbörsen