Podsol
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Der Podsol (aus dem russischen frei übersetzt „Ascheboden“, auch Bleicherde oder Grauerde genannt) ist ein saurer, an Nährstoffen armer bzw. verarmter Bodentyp in einem feuchtkalten oder feuchtgemäßigten Klima. Er entsteht durch starke Versauerung in einem klimatisch gesteuerten Prozess der abwärts gerichteten Verlagerung (Auswaschung) von Eisen- und Aluminiumhydroxiden sowie Huminstoffen mit dem Sickerwasser. Die Entstehung von Podsolen bezeichnet man auch als Podsolierung.
Meist entstehen Podsole auf sauren Ausgangsgesteinen wie Sandstein, Granit oder auf Flugsanden. Die Entwicklung dauert bis zu 1000 Jahre. Der grobporige (wasserdurchlässige) und nährstoffarme Podsol (wenig Humus im Mineralboden, Mangel an Tonmineralen) weist aufgrund des niedrigen pH-Wertes ein geringes Bodenleben auf. Dies führt in natürlichem Zustand unter Wald zu einer schwer abbaubaren, mächtigen Rohhumusauflage, die aufgrund ihrer geringen Mineralisierung allerdings nur in geringen Mengen pflanzenverfügbare Nährstoffe liefert. Die wasserstauende Ortsteinschicht behindert das Wurzelwachstum. Durch Kalkung und intensive Humuswirtschaft mit Grün- und Stalldüngung kann die Fruchtbarkeit des leicht zu bearbeitenden Podsols deutlich verbessert werden.
Der Podsol wurde am 05. Dezember 2006 durch ein Kuratorium, bestehend aus Mitgliedern der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft (DBG) und des Bundesverbands Boden (BVB), zum Boden des Jahres 2007 ernannt.
In der Argrarwirtschaft gehören die Podsole zu den ertragsarmen Böden. Podsole sind sandig, nährstoffarm und sauer, haben also Eigenschaften, die einem optimalen Wachstum der meisten Nutzpflanzen entgegenstehen. In Gegenden mit hohem Anteil von Podsolböden war in der Vergangenheit die Bevölkerung häufig vom Hunger bedroht. Heute ist es mit gleichmäßig hohen Düngegaben und evtl. mit Beregnung möglich, auch auf Podsolen ertragreich zu wirtschaften. Da Podsole jedoch zur Auswaschung neigen, besteht die Gefahr, dass Dünger und Pflanzenschutzmittel ins Grundwasser gelangen können.
Gebiete mit überwiegendem Podsolanteil, wie z.B. Sanderflächen oder Gebiete mit eiszeitlicher Flugsandsedimentation (Binnendünen), sind heute meistens mit Wald bestockt.
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[Bearbeiten] Anmerkungen
Podsol ist der typische Boden der borealen Nadelwälder. Das geringe Nährstoffangebot und die niedrigen pH-Werte bieten für Nadelbaumarten wie Kiefer und Fichte noch ausreichend günstige Lebensbedingungen.
[Bearbeiten] Typische Horizontfolgen
[Bearbeiten] Normpodsol (Eisenhumuspodsol)
- Ahe - Auswaschungshorizont mit leichtem Humusgehalt
- Ae - gebleichter Auswaschungshorizont
- Bsh - Humusanreicherungshorizont mit erkennbarer Sesquioxidanreicherung
- Bhs - Sesquioxidanreicherungshorizont mit erkennbarer Humusanreicherung
- C - Ausgangsgestein
[Bearbeiten] Eisenpodsol
- Ahe - Auswaschungshorizont mit leichtem Humusgehalt
- Ae - gebleichter Auswaschungshorizont
- Bs - Sesquioxidanreicherungshorizont
- C - Ausgangsgestein
[Bearbeiten] Humuspodsol
- Ahe - Auswaschungshorizont mit leichtem Humusgehalt
- Ae - gebleichter Auswaschungshorizont
- Bh - Humusanreicherungshorizont
- C - Ausgangsgestein