Portato
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Portato (italienisch: getragen) bezeichnet in der Musik eine Artikulationsanweisung, die das halbgebundene, also non-legato vorgetragene Spielen oder Singen einer Tonfolge vorschreibt. Dabei werden die aufeinander folgenden Töne deutlich von einander getrennt, nicht jedoch abgehackt (staccato) wiedergegeben.
Das Portato als Anschlagsart beim Klavier wird dadurch realisiert, dass alle Finger wie beim Staccato zwischen den einzelnen Anschlägen für einen kurzen Moment in der Luft bleiben, aber die Taste länger und schwerer niederdrücken als beim Staccato.
Graphisch stellt sich das Portato als Mischung aus Legato und Staccato dar: Die Noten werden jeweils mit einem Punkt markiert und gleichzeitig mit einem Bindebogen verbunden.
Auch bei Streichinstrumenten ist die Notation von Haltebögen und Staccatopunkten. Ein Beispiel dafür ist der dritte Satz aus dem Streichquartett op.18 von Ludwig van Beethoven. In dem Thema ist das Portato ebenfalls mit Haltebögen und Punkten gekennzeichnet.
Oft wird das Portato in seiner Spiel- und Klangweise noch zusätzlich durch ein (niedergeschriebenes) "fliegend" notiert, da man sich unter Portato einen "getragenen Sprung" oder einen "Flug" von Ton zu Ton vorstellt. So ist es vor allem auf dem Klavier nötig, das Portato nicht so laut und fest wie das Non legato zu spielen, sondern einen "gleitenden" Eindruck zu erzeugen. Aufgrund der oben genannten Eigenschaften des Portatos wird es häufig als Übergangsstelle zwischen zwei Motiven / Teilen verwendet (siehe Bild hierunter).