Legato
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Die Spielanweisung legato (gebunden) gibt an, dass die Töne einer Melodienfolge ohne Unterbrechung oder Neuartikulation erklingen sollen. Die Kennzeichnung geschieht durch einen Bindebogen über den gebundenen Noten oder - bei längeren Phrasen- die ausgeschriebene Anweisung im Notenblatt.
Ähnlich notiert wird die Ligatur, bei der aufeinander folgende Töne gleicher Tonhöhe direkt verbunden werden, deren Dauer addieren sich somit und bilden einen "großen" Ton (dies kann natürlich nur geschehen, wenn sie die selbe Tonhöhe besitzen), und nicht wie hier mehrere Töne (unabhängig von Tonhöhe) zu einer "Linie" verbindet. Das Gegenteil von Legato ist Staccato. Eine Mischform (zumindest in der Notation) ist das Portato.
[Bearbeiten] Spieltechnik
Das Legato als Anschlagsart beim Klavier wird dadurch realisiert, dass immer mindestens ein Finger auf der Tastatur ist (ähnlich wie beim Gehen immer mindestens ein Bein den Boden berühren muss). Bei Streichinstrumenten wird das Legato normalerweise dadurch realisiert, dass die betreffenden Noten unter dem Bindebogen auf dem Instrument während nur eines einzigen „Strichs“, das heißt ohne Richtungswechsel der Bogenbewegung, ausgeführt werden. Bei Blasinstrumenten erreicht man das Legato, indem die zu bindenden Töne durch einen ununterbrochenen Luftstrom erzeugt werden.
[Bearbeiten] Zupfinstrumente
Bei Zupfinstrumenten ist es mit Hilfe der Legatotechnik möglich, Noten sehr flüssig zu spielen, ohne dass der Anschlag jeder Note mit dem Plektrum oder durch das Zupfen zu hören ist. Bei der Gitarre unterscheidet man zwei Techniken:
- Aufschlagbindung oder Hammer On: Hierbei schlägt man mit einem Finger auf die zu spielende Note, während man den anderen Finger auf der vorherigen Note hält, damit der Ton nicht abbricht.
- Abziehbindung oder Pull Off: Der Ton wird durch das schnelle Wegziehen von einer Saite erzeugt. Die Greifhand zieht den Finger dabei meist leicht schräg weg, sodass ein sauberer Ton entsteht. Beim Abziehen sollte die Saite möglichst nicht erneut angeschlagen werden.
Diese beiden Techniken funktionieren am einfachsten, wenn die Saite durch einen vorherigen Ton bereits angeschlagen wurde. Daher werden Hammer-On- und Pull-Off-Techniken oft mit dem Anschlagen durch das Plektrum kombiniert. Die Legatotechniken auf einer Gitarre verlangen viel Übung, da die Muskulatur hier stark beansprucht wird.
Siehe auch:
Wiktionary: legato – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |