Quadtsches Schloss
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Das Quadtsche Schloss im rheinland-pfälzischen Dirmstein ist ein schlossartiges Herrenhaus, das auf dem Gelände eines früheren Klosters der Augustiner errichtet wurde und spätestens ab 1738 im Eigentum der zum niederen Ortsadel zählenden Amtmannsfamilie von Quadt stand. Es steht unter Denkmalschutz.[1]
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[Bearbeiten] Lage
Das Quadtsche Schloss liegt im Norden des Ortszentrums mit der Südfront zur Straße Obertor. Nach Westen, Norden und Osten - dort jenseits des Wirtschaftshofes - ist es von Weinbergen umgeben, die zu der kleinen örtlichen Einzellage Jesuitenhofgarten gehören.
[Bearbeiten] Gebäude
Das Hauptgebäude, das sich in West-Ost-Richtung entlang der Straße erstreckt, besitzt seinen Eingang an der nördlichen Längsseite, die dem Innenhof zugewandt ist. Unter dem voluminösen zweigeschossigen Rechteckbau mit Mansarddach liegt ein Keller mit Tonnengewölbe. Der ländlich-schlichte Stil wird betont durch rustizierte Ecklisenen, einen Stockwerksgurt und Stichbogenfenster. Das Portal ist von dorischen Pilastern eingefasst und von einem gesprengten Segmentbogengiebel bekrönt. Das Äquivalent hierzu bildet die steinerne Doppelarkade im Treppenhaus.
Bei der Renovierung 2005 erhielt die Fassade wieder den kräftigen Rotanstrich, den das Anwesen in der späten Barockzeit trug. Der Sockel sowie die Sandsteinkanten an Hausecken, Fenster- und Türlaibungen sind in Hellgrau abgesetzt.
[Bearbeiten] Baugeschichte
Die 1367 am Ort des heutigen Schlosses gegründete Augustiner-Propstei wurde am 4. Juni 1525 im Bauernkrieg durch Aufständische, die unter dem Befehl des Dirmsteiner Vasallen Erasmus von der Hauben standen, schwer beschädigt und erholte sich in der Folgezeit nie mehr.
Unter den späteren Eignern Quadt wurde das vormalige Kloster in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu einem Herrenhaus mit umliegenden Wirtschaftsgebäuden umgebaut. Als gegen Ende des 18. Jahrhunderts die Französische Revolution auf die Pfalz übergriff, wurde auch das Quadtsche Schloss enteignet und versteigert. So kam 1803 die örtliche Familie Janson in den Besitz des Schlosses; sie nahm größere Änderungen vor allem an den Funktionsbauten vor.
Heute wird in dem Anwesen ein Weingut betrieben, das sich Jesuitenhof nennt. Der Name ist historisch unkorrekt, denn das eigentliche Jesuiten-Kloster lag unmittelbar südöstlich neben dem Augustiner-Kloster.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Georg Peter Karn, Ulrike Weber: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz (s. u. Literatur)
[Bearbeiten] Literatur
- Georg Peter Karn, Ute-Konstanze Rasp: Burgen und Schlösser in Dirmstein - Ehemaliges Quadsches Schloss. In: Dirmstein - Adel, Bauern und Bürger. Chronik der Gemeinde Dirmstein, S. 459 f., Herausgeber: Michael Martin, Selbstverlag der Stiftung zur Förderung der pfälzischen Geschichtsforschung, Neustadt an der Weinstraße, 23. November 2005 (1163. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung Dirmsteins), ISBN 3-9808304-6-2
- Georg Peter Karn, Ulrike Weber: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 13.2: Kreis Bad Dürkheim. Stadt Grünstadt, Verbandsgemeinden Freinsheim, Grünstadt-Land, Hettenleidelheim. Worms 2006
[Bearbeiten] Weblinks
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Koordinaten: 49° 33' 48" N, 8° 14' 51" O