Quark (Lebensmittel)
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Quark, auch Weißkäse oder Topfen (bairisch, österreichisch), ist ein Frischkäse.
Zur Herstellung wird Milch durch Zugabe von Milchsäurebakterien und/oder Lab fermentiert, so dass sie gerinnt und sich die festen von den flüssigen Bestandteilen trennen. Der flüssige Anteil, die Molke, wird durch Abtropfenlassen in einem Tuch, bei industrieller Herstellung durch Zentrifugieren entfernt. Danach wird der Käsebruch durch Siebe fein passiert und je nach gewünschtem Fettgehalt (in Deutschland üblich sind 10, 20 und 40% Fett in der Trockenmasse) zusätzlich mit Obers/Sahne versehen. Weitere Zubereitungsformen führen zu Schichtkäse. In Deutschland dürfen Quark und Frischkäse im Handel nur aus pasteurisierter Milch angeboten werden. Ricotta, der ähnlich wie Quark aussieht, wird aus den Proteinen der abgelaufenen Molke hergestellt und deshalb Molkeneiweißkäse genannt.
Das hier beschriebene Verfahren ist das traditionelle zur Quarkherstellung. Mittlerweile sind allerdings auch andere Verfahren bekannt, so z.B. die Quarkherstellung mittels Ultrafiltration oder die Tieftemperatursäuerung.
Vor allem in Österreich wird unter der Bezeichnung gepresster Topfen oder Bröseltopfen auch Quark mit verringertem Wassergehalt verkauft, der vor allem in der Küche wichtig ist.
Quark enthält viel Eiweiß (ca. 10 bis 20 %, davon 80 % Kasein und 20 % Molkenproteine), Calcium und Phosphat, wobei das Phosphat die Aufnahme des Calciums in den Körper behindert. Er wird sowohl frisch gegessen als auch zum Backen verwendet. Käsekuchen wird auf Quarkbasis zubereitet. In Nordamerika wird der dortige Käsekuchen (Cheesecake) mit Ricotta oder Cream Cheese hergestellt; Quark ist dort wenig bekannt.
Der hohe Eiweißgehalt macht Quark als Nahrungsmittel für Sportler attraktiv, da Eiweiß wichtig für den Muskelaufbau ist. Besonders beliebt ist dabei der Quark der Magerstufe - kurz Magerquark genannt -, der sich zusätzlich durch seinen besonders geringen Fettgehalt auszeichnet (per Definition unter 10 %, häufig sogar unter 1 %) und daher auch zur Gewichtsreduktion im Rahmen einer Diät beitragen kann.
[Bearbeiten] Weitere Namen und Geschichte
Das Wort „Quark“ wurde im spätmittelhochdeutschen als twarc, quarc, zwarg aus dem niedersorbischen (slawisch) übernommen (niedersorbisch: twarog, polnisch: twaróg, russisch: tworog, tschechisch: tvaroh) und ist seit dem 14. Jahrhundert beurkundet.
Der bairische Begriff „Topfen“ ist seit mindestens dem 13. Jahrhundert belegt und lässt die Herstellung in einem Topf anklingen oder auch die früher gebräuchliche runde Form erkennen. Weitere Namen sind „Glumse“ (Ostpreußen), „Matte“ (Hessen), „Matz“ (Mitteldeutschland), „Schotten“, „Topfkäse“, „Bibbeleskäs“ (Baden), „Klatschkies“ (Rheinland), „Sibbkäs“ (Südhessen), „Luckeleskäs“ oder „Luggeleskäs“ (Württemberg) und „Weißkäse“ oder „weißer Käs“ (Süddeutschland).
Tacitus führt unter der Nahrung der Germanen eine geronnene Milch (lac concretum) auf; bei dieser kann es sich um Quark, Dickmilch oder eine andere Frischkäsezubereitung handeln.
[Bearbeiten] Fettgehalt
Der Prozentsatz gibt den jeweiligen Fettanteil bezogen auf die Trockenmasse (Abkürzung: i. Tr.) an:
Doppelrahmstufe: 65 bis 85 %
Rahmstufe: 50 %
Vollfettstufe: 45 %
Fettstufe: 40 %
Dreiviertelfettstufe: 30 %
Halbfettstufe: 20 %
Viertelfettstufe:10 %
Magerstufe: unter 10 %