Queen Elizabeth 2
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Die RMS Queen Elizabeth 2 (QE2) war 35 Jahre lang das Flaggschiff der britischen Cunard-Reederei, bis sie 2004 von der Queen Mary 2 abgelöst wurde. Der Heimathafen der QE2 ist das englische Southampton.
Die QE2 wurde, bis zum Bau ihrer Nachfolgerin, als das letzte große Transatlantik-Linienschiff angesehen und war vor ihrer Umrüstung auf Dieselantrieb das letzte mit Öl befeuerte Passagierdampfschiff auf einer regelmäßigen Atlantiklinie. Die Antriebsanlage bestand aus zwei Brown - Pametrada - Getriebedampfturbinensätzen mit total 110.000 PS, die auf Doppelschrauben wirkten. Der Dampf wurde von drei Kesseln geliefert, die am Tage 520 Tonnen Brennstoff benötigten. Aufgrund häufiger Störungen der Turbinen (Schaufelbruch) und der Unwirtschaftlichkeit der Antriebsanlage wurde diese 1986 durch einen dieselelektrischen Antrieb ersetzt. Während ihres Dienstes als Cunard-Flaggschiff war sie vorwiegend als Trans-Atlantik-Liner im Einsatz. Zusätzlich wurden, hauptsächlich während der Wintersaison, jedoch auch Kreuzfahrten rund um den Globus angeboten. Heute operiert sie ausschließlich als Kreuzfahrtschiff und befährt die Transatlantikroute in dieser Funktion nur noch selten.
Mit 70.327 BRT, 294 Metern Länge, 32 Metern Breite und einer Spitzengeschwindigkeit von 32,5 Knoten (ca. 60 km/h) ist sie immer noch eines der größten und schnellsten Passagierschiffe auf See. Der Antrieb besteht aus zwei Elektromotoren, die je 44 MW auf jeweils eine Schraube bringen. Versorgt werden die Motoren und das gesamte Schiff über neun MAN B&W Dieselmotoren mit je 10.625 kW Leistung.
Die Queen Elizabeth 2 ist größer als die Titanic, aber in ihrer Eigenschaft als Flaggschiff der Cunard Line kleiner als ihr Vorgängerin RMS Queen Elizabeth und ihre Nachfolgerin Queen Mary 2, damit sie durch den Panamakanal fahren konnte. Die QE2 bietet Platz für 1.900 Passagiere und 1.015 Besatzungsmitglieder, also insgesamt 2.915 Menschen. Auf ihr sind 5 Restaurants, 2 Cafes, 3 Swimmingpools, eine Bücherei, ein Krankenhaus und ein 481-sitziger Kinosaal untergebracht. Ferner noch Pub, Nachtclub und mehrere Bars, ein Casino, Shoppingpromenade und Fitness-Center.
Die „2“ im Namen unterscheidet sie vom ersten Schiff dieses Namens, der RMS Queen Elizabeth, die nach Königin Elizabeth, der Frau König Georgs VI., benannt war. Die QE2 wurde angeblich zu Ehren von Königin Elizabeth II. so benannt, die sie 1969 auch taufte. Der Name des Schiffes wurde früher Queen Elizabeth II geschrieben und diese Schreibweise taucht immer noch hier und dort auf, aber Cunard benutzt die Arabischen Ziffern, um das Schiff von der Königin zu unterscheiden. Dies ist ein empfindlicher Punkt, da in der Tradition der Name britischer Monarchen nur an Großschiffe der Royal Navy vergeben wurde.
Die QE2 wurde, wie schon die Queen Elizabeth, durch die John Brown-Werft in Clydebank, Schottland, gebaut. Die Kiellegung erfolgte am 5. Juli 1965, der Stapellauf am 20. September 1967 und die erste Testfahrt am 26. November 1968. Ihre Jungfernfahrt machte sie am 2. Mai 1969 von Southampton nach New York.
1982 nahm sie am Falklandkrieg teil, als sie neben anderen Schiffen requiriert wurde und als schneller Truppentransporter im Südatlantik diente.
1986 wurden ihre Dampfturbinen gegen Dieselaggregate ausgetauscht.
Im August 1992 wurde ihre Hülle beträchtlich beschädigt, als sie auf einer Tagesreise von New York nach Martha’s Vineyard bei Cape Cod auf einen unkartierten Felsen lief.
In den frühen Morgenstunden des 11. September 1995 wurde sie auf dem Weg nach New York über der Neufundlandbank von einer 33 Meter hohen Monsterwelle getroffen, die durch den ungewöhnlich weit in den Nordatlantik gezogenen Hurrikan Luis verursacht wurde. Seit diesem alles in allem glimpflich verlaufenen Unglück werden die auch Freakwaves oder Kaventsmänner genannten Monsterwellen nicht mehr als Seemannsgarn abgetan, sondern von den Ozeanographen und Meteorologen als Ursachen schwerer Schiffsunglücke durchaus ernst genommen.
Die QE2 wurde 2004, als die Queen Mary 2 in Dienst gestellt wurde, aus dem Transatlantik-Liniendienst entlassen und wird seitdem ganzjährig weltweit als Kreuzfahrtschiff eingesetzt.
1980 benannte der Musiker Mike Oldfield sein Album QE2 nach ihr.
