Radio Z

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Radio Z ist ein nichtkommerzieller Radiosender aus Bayern. Radio Z ist seit 1987 im Großraum Nürnberg auf Sendung und wird als freier Hörfunksender von dem gemeinnützigen Verein RundfunkAktionsgemeinschaft Demokratischer Initiativen und Organisationen e.V. (R.A.D.I.O. e.V.) getragen.

Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Redaktionen 3 Quellen 4 Weblinks

[Bearbeiten] Geschichte

Um 1984 beschloss eine Nürnberger Gruppe ein Freies Radio durchzusetzen. Ziel war es, den staatlich kontrollierten Rundfunk zu liberalisieren und ein Privatradio zu ermöglichen. In der sogenannten „Roten Hochburg“ des schwarzen Bayern gewann diese Idee schnell Anhänger.

Im Laufe der Jahre schlossen sich rund 1700 links- und alternativ Bewegte, Hausbesetzer und Atomkraftgegner, aber auch „Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens“, wie zum Beispiel FDP-Stadtrat Utz W. Ulrich oder Renate Schmidt (SPD) dem Verein an, der sich R.A.D.I.O. e.V. nennt.

Als 1987 die Liberalisierung des Rundfunkmarktes durchgesetzt wurde, schien das Interesse eher lukrativen Werbeplattformen und weniger einer Pluralisierung der Medienlandschaft zu gelten. So musste R.A.D.I.O. e.V. einen „Probebetrieb“ sogar vor Gericht erstreiten und ging im Dezember 1987 als letzter der neugeschaffenen Privatsender auf Sendung, nachdem die Macher der damals geplanten wöchentlichen Sendung „Schwule Welle“ ihr Programmangebot freiwillig zurückzogen.

Trotz steigender Beitragsqualität hielt die Freude am freien Senden nicht lange an. Nach mehrmonatigem Betrieb verweigert der Medienrat der BLM in München die Genehmigung zum Weitersenden. Radio Z zog vor das Verwaltungsgericht. Erst 1988 konnte eine feste Lizenz erkämpft werden. Noch im Juni 1988 konnte nach etlichen Probesendungen und Verhandlungen vor dem Bayerischen Medienrat das schwule Radioprogramm „Fliederfunk“ auf Sendung gehen.

1993 brach eine Anzeige einer rechtsgerichteten Bürgerinitiative Radio Z fast das Genick. Das schwule Magazin Fliederfunk hatte in einer Sendereihe sadomasochistische Sexualpraktiken zum Thema gemacht.^[1] Eine aus Erlangen stammende Medizinerin verschickte eine Abschrift der gesamten Serie an Politiker, Multiplikatoren und Institutionen. Radio Z sah sich mit dem Vorwurf konfrontiert, dass hier der Jugendschutz unterlaufen werde. Die Medienbehörde drohte mit dem Lizenzentzug. Doch die Hörer gingen auf die Barrikaden: 20.000 Solidaritätsunterschriften bewiesen die Entschlossenheit, das erste Freie Radio in Bayern zu verteidigen. Die verantwortliche Redaktion wurde komplett entlassen. Den finanziellen Ruin durch das dennoch verhängte Bußgeld und die Streichung der Programmförderung wendeten Hörer durch großzügige Spenden ab. Ein Verfahren wegen der unzulässigen Verbreitung von Pornografie wurde später eingestellt. ^[2]

Radio Z hat im Lauf der Zeit die Sendezeit von anfangs 3 Stunden auf 12 Stunden täglich erweitern können. Der überwiegende Teil der Redaktionen arbeitet ehrenamtlich im Sender mit. Radio Z sendet täglich von 14 bis 2 Uhr auf der UKW Frequenz 95,8 MHz im Grossraum Nürnberg. Seit 2007 ist der Sender im Kabel rund um die Uhr zu empfangen, hier werden zwischen 2 und 14 Uhr Sendungen vom Vortag wiederholt.

[Bearbeiten] Redaktionen

Die Redaktionen von Radio Z teilen sich in folgende Sparten auf:

• Musik (33 Redaktionen)
  bspw. Zosh! mit einem Schwerpunkt auf Hard ’n’ Heavy
• Musik am Samstag (6 Redaktionen)
• International (15 Redaktionen)
• Wortprogramm (3 Redaktionen)
• Z-Spezial (18 Redaktionen)

[Bearbeiten] Quellen

1. ↑ Martin Busche: Heißes Wachs Lizenzentzug für das "Radio Z"?, taz, 29.12.1993, S. 14
2. ↑ Bernd Siegler: "Perverse Praktiken - Erlanger Verein "Bürger fragen Journalisten" munitioniert CSU und Klerus im Lizenzentzugsverfahren gegen "Radio Z", taz, 25.2.1994, S.18

[Bearbeiten] Weblinks

• Radio Z
• freie Radios in Deutschland
• Zosh!