Raymond Duchamp-Villon

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Raymond Duchamp-Villon (* 5. November 1876 als Pierre-Maurice-Raymond Duchamp in Rouen, Frankreich; † 9. Oktober 1918 in Cannes, Frankreich), war ein französischer Maler und Bildhauer.

Duchamp-Villon wurde in Damville, Eure bei Rouen, in der Haute-Normandie geboren. Er war der zweite Sohn von Eugene and Lucie Duchamp. Von den sechs Kindern der Duchamp-Familie sind - außer ihm - noch drei weitere Geschwister weltberühmte Künstler geworden:

• Sein älterer Bruder Jacques Villon (1875-1963) als Maler und Grafiker
• Sein jüngerer Bruder Marcel Duchamp (1887-1968) als Maler, Bildhauer und Schriftsteller
• Seine Schwester Suzanne Duchamp-Crotti (1889-1963) als Malerin

Von 1894 bis 1898 lebte Raymond Duchamp-Villon zusammen mit seinem Bruder Jacques im Quartier Montmartre in Paris. Er studierte Medizin an der Sorbonne. Duchamp-Villon musste allerdings sein Studium 1898 abbrechen, da er chronisch an Rheuma erkrankte.

Er begann seinen Lebensentwurf völlig umzuändern und sich für die Bildhauerei zu begeistern. Er begann als Autodidakt mit der Erschaffung von kleinen Statuen, die er mit großem handwerklichen Geschick fertigte. In den Jahren 1902 und 1903, hatte er seine ersten Ausstellungen im „Salon de la Société Nationale des Beaux-Arts“. Er begann seinen Doppelnamen als Künstlernamen zu benutzen, um nicht mit seinem Bruder verwechselt zu werden und gleichzeitig das „Bindeglied“ beider Brüder zu sein.

Im Jahr 1905 hat Duchamp-Villon Ausstellungen im „Salon d'Automne“ und in der Galerie „Legrip“ in Rouen zusammen mit seinem Bruder Jacques. 1907 ziehen die Brüder nach Puteaux in der Nähe von Paris. Die drei Duchamp-Brüder verkehren dort in der Künstler-Szenen, die sich Puteaux-Gruppe nannte. Die künstlerische Reputation von Raymond Duchamp-Villon war mittlerweile so groß, dass er 1907 zum Mitglied der Jury für Bildhauerei im „Salon d'Automne“ berufen wurde. Duchamp-Villon, dessen Kunst anfangs noch von dem Werk Auguste Rodins beeinflusst war, setzte sich nun stark für den Kubismus ein.

Im Jahr 1911 stellte er in der „Galerie de l’Art Contemporain“ in Paris aus. Im Jahr 1912 organisierten die Duchamp-Brüder eine Ausstellung im „Salon de la Section d’Or“ in der „Galerie de la Boétie“. Alle drei Duchamp-Brüder nehmen an der wichtigen Armory Show in New York City teil, die erheblich dazu beitrug, die Idee der Modernen Kunst in die USA zu transportieren.

Im Jahr 1913 nimmt Duchamp-Villon an Ausstellungen in der „Galerie André Groult“ in Paris und in der „Galerie S. V. U. Mánes“ in Prag teil. Im Jahr 1914 stelt er in der Galerie „Der Sturm“ in Berlin aus. Während des Ersten Weltkriegs leistet Raymond Duchamp-Villon seinen Kriegsdienst in der französischen Armee als Sanitäter ab, arbeitet aber weiter an seinen Skulpturen, insbesondere an seinem Hauptwerk: "Das Pferd".

Im Winter des Jahres 1916, während einer Stationierung in der Champagne erkrankt Raymond Duchamp-Villon an Typhus, er wird in das Militärhospital in Cannes verlegt. Er stirbt in Cannes am 7. Oktober 1918.

Im Jahr 1955 wird „Das Pferd“ auf der documenta 1 in Kassel mit ausgestellt. Im Jahr 1967 organisiert der letzte überlebende Bruder Marcel in Rouen eine große Familien-Werkschau mit dem Titel: Les Duchamp: Jacques Villon, Raymond Duchamp-Villon, Marcel Duchamp, Suzanne Duchamp. Eine ähnliche Ausstellung fand später noch einmal im „Musée National d'Art Moderne“ in Paris statt.

Personendaten
NAME	Duchamp-Villon, Raymond
ALTERNATIVNAMEN	Duchamp, Pierre-Maurice-Raymond
KURZBESCHREIBUNG	französischer Bildhauer
GEBURTSDATUM	5. November 1876
GEBURTSORT	Rouen, Frankreich
STERBEDATUM	9. Oktober 1918
STERBEORT	Cannes, Frankreich