Regensberger Fehde
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Die Regensberger Fehde war ein Krieg zwischen Rudolf von Habsburg und der mit Habsburg verbündeten Stadt Zürich gegen die Freiherren von Regensberg. Ablauf, Gründe und gesicherte historische Fakten des vermutlich 1267/1268 eskalierenden Kleinkriegs sind heute kaum mehr zu eruieren.
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[Bearbeiten] Freiherren von Regensberg
Vermutlich stammt der Ahnherr des Geschlechts der Freiherren von Regensberg aus dem Raum Mömpelgard/Mâcon (Burgund), und der Stammsitz wurde um 1040 von Freiherr Lütold von Affoltern mit der Altburg an der heutigen Grenze zwischen der Stadt Zürich und Regensdorf, unweit des Katzensees, gegründet. Die Regensberger waren im Grossraum des heutigen Schweizer Kanton Zürich ein mächtiges Geschlecht mit nach damaligen Masstäben umfangreichem Besitz: Als einige ihrer Gründungen gelten Kloster Fahr und Kloster Rüti, die Städtchen Regensberg (1302 an Habsburg), Grüningen (1269 an Habsburg), Glanzenberg (1301 an das Kloster Fahr) und das am Rhein gelegene Kaiserstuhl (1294 an Konstanz) sowie Streubesitz, darunter Burgen und Kirchen, über die Grenzen des heutigen Kantons Zürich hinaus.
[Bearbeiten] Ursachen der Regensberger Fehde
Es kann vermutet werden, dass nach dem Tod des Freiherren Lütold V. von Regensberg und der Erbteilung auf seine beiden Söhne Ulrich und Lütold VI. die Regensberger Fehde ausgebrochen und in den Jahren 1267/1268 ihren traurigen, urkundlich nicht gesicherten Höhepunkt fand. Zum einen als Machtkampf um das umfangreiche Erbe, das mitte 13. Jahrhundert mit der Gründung von Burg und Städtchen Regensberg seinen grössten Umfang erreicht hatte.
Zum andern gilt als relativ gesichert, dass sich die expandierende Stadt Zürich durch die strategische Neugründung von Regensberger Burgen und Städtchen in ihrem direkten Einflussgebiet zunehmend bedrängt fühlen musste und Handelsbeziehungen der Zürcher erschwert wurden:
Im Südwesten dominierten die Regensberger Besitzungen Burg Uetliburg und Burg Friesenberg sowie vermutlich auch Burg Baldern den Zugang der Stadt Zürich am rechten Seeufer, ins Säuliamt und in die Innerschweiz sowie ins Sihltal. Im westlich der Stadt Zürich gelegenen Limmattal kontrollierte das Burg-Städtchen Glanzenberg den Limmat-Schiffverkehr und die Strasse Richtung Baden (Aargau). Den Nordwesten Richtung Winterthur, Schaffhausen und ins Zürcher Oberland beherrschten die Burgen Alt-Regensberg und Neu-Regensberg und das linke Ufer des Zürichsee die Burg Wulp oberhalb von Küsnacht. Zürich war "Wie ein Fischlein im Netz", soll einst Lütold IV. von Regensberg geprahlt haben.
Die Stadt Zürich hatte nun die Wahl sich unter den "Schutz" der Regensberger zu stellen - Lütold aber soll den Zürcher Rat mit den Worten "Euer Schirmherr mag ich nicht sein; unterwerft euch mir, ich will euch gnädig regieren !" abgewiesen haben - oder Verbündete gegen die Regensberger zu finden ...
Ebenfalls historisch verbrieft ist der Erbstreit ab 1264 um den beträchtlichen Nachlass der ausgestorbenen Grafen von Kyburg, in dessen Verlauf Graf Rudolf von Habsburg seine Territorialansprüche mit dem Niedergang der Regensberger ab 1268 festigen konnte.
[Bearbeiten] Allianz zwischen der Stadt Zürich und Habsburg
Somit war eine Allianz der Stadt Zürich mit dem Hause Habsburg gegen die Regensberger wohl unvermeidlich. Kontrahenten der Habsburger Fehde waren also auf der einen Seite Rudolf von Habsburg und die Stadt Zürich, gegen zumindest einen (Ulrich) respektive beide Söhne und Erben von Lütold V.
[Bearbeiten] Vermutlicher Verlauf der Fehde in den Jahren 1267 und 1268
Wiederum nicht belegt ist, ob Habsburger mit Unterstützung von Zürcher Truppen mitte 1267 die Festung Utznaberg des mit Regensberg verbündeten Grafen von Toggenburg und im Mai 1268 wiederum gemeinsam die Burg Wulp bei Küsnacht eingenommen haben. Eine kriegerische Zerstörung der Wulp konnte bei archäologischen Untersuchungen allerdings nicht nachgewiesen werden. Vielmehr scheint ein Neubau der Burg inmitten der Arbeiten abgebrochen worden zu sein.
Als nächstes sollen die Uetliburg und das Städtchen Glanzenberg mit Kriegslisten von Zürcher und Habsburgern zerstört worden sein, was historisch aber nicht als gesichert glt und Grabungsergebnisse lassen daran Zweifel aufkommen. Ob Burg Baldern den Regensbergern gehörte respektive wie in einer Sage erwähnt tatsächlich zerstört wurde, ist bislang unbekannt.
Ebenfalls nicht eindeutig belegt ist, dass in der Regensberger Fehde - insbesondere in den Jahren 1267/1268 - die in unmittelbarer Nähe zur Stadt Zürich gelegenen weiteren Regensberger Burgen Friesenberg und Alt-Lägern zerstört worden sind.
Bislang wird angenommen, dass im Verlauf der Regensberger Fehde keine der im Mittelalter üblichen Feldschlachten zwischen Rittern ausgetragen wurden, sondern ein Kleinkrieg mit vermutlich "kleinen Gefechten", wie auch in der "Sage vom listigen Habsburger" beschrieben - mit begleitenden politischen Manövern von massgeblich Graf Rudolf von Habsburg in den von Regensberg beherrschten Gebieten und bei mit ihnen verbündeten Adelsgeschlechtern.
Bei einem "Reiterkampf" soll übrigens der Zürcher Ritter Rudolf Mülner Graf Rudolf von Habsburg das Leben gerettet haben, wofür seine Nachfahren Burg Friesenberg samt dazugehörigen Gütern für "geleistete Dienste" von den Habsburgern überschrieben erhalten haben könnten. Die Schenkung der Friesenburg samt dazugehörigen Gütern von Habsburg an die Ritterfamilie Mülner gilt als gesichert, erfolgte aber erst 1344.
[Bearbeiten] Niedergang der Freiherren von Regensberg ab 1268
Als gesichert gilt ab 1268 der politische und wirtschaftliche Niedergang der einstmals mächtigen Freiherren von Regensberg, und bereits 1269 verkauften die Regensberger Grüningen ZH als eines ihrer wertvollsten Besitztümer an Habsburg. 1302 folgte der Verkauf der erst 1244-1248 erstellten neuen Stammburg samt für die damalige Zeit "modern" angelegtem Städtchen Regensberg an Habsburg. 1409 verpfändete der Habsburger Herzog Friedrich "mit der leeren Tasche" Regensberg an Zürich. 1417 ging Regensberg völlig an die Stadt Zürich über, und mit der neuen Obervogtei Regensberg über 13 umliegende Gemeinden gewann die Stadt Zürich enorm an weiterem Besitz und Einflussgebiet.
Interessant zu den Ereignissen um die Regensberger Fehde ist die Sage vom listigen Habsburger.