Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen
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Die Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen war die erste im Eigentum des Deutschen Reiches befindliche Eisenbahn. Sie entstand, nachdem Frankreich im Friedensvertrag von 1871 das Gebiet von Elsaß-Lothringen an das Deutsche Reich abgetreten hatte. Die Eisenbahnen der dortigen privaten "Französischen Ostbahn-Gesellschaft" - insgesamt 740 km Strecken - wurden von Frankreich formal käuflich erworben und dann wieder dem Deutschen Reich verkauft. Der Kaufpreis von 260.000.000 Mark wurde auf die Kriegskostenentschädigung angerechnet.
Die "Kaiserliche General-Direction der Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen" hatte ihren Sitz in Straßburg und unterstand zunächst unmittelbar dem Reichskanzler. Im Jahre 1878 wurde sie jedoch dem in Berlin neu errichteten "Reichsamt für die Verwaltung der Eisenbahnen in Elsaß-Lothringen" unterstellt.
Die General-Direction verwaltete sechs Betriebsdirectionsbezirke, die ihren jeweiligen Sitz in Mülhausen, Colmar, Straßburg I und II, Saargemünd und Metz hatten. Dazu kam ein siebter Bezirk mit Sitz in Luxemburg, dem die Betriebsführung der Wilhelm-Luxemburg-Eisenbahn unterstand.
Die Betriebsmittel (Fahrzeuge) waren in der Anfangszeit fast ausschließlich zwangsweise von deutschen Bahnen abgezogen worden, da die französischen Truppen auf dem Rückzug fast das gesamte rollende Material mitgenommen hatten. Der Betrieb wurde prinzipiell nach den Vorschriften der Preußischen Staatsbahn durchgeführt.
Da die Französische Ostbahn-Gesellschaft auch Pächter der Wilhelm-Luxemburg-Bahn mit einer Streckenlänge von 169 km war, übernahmen hier die Reichseisenbahnen die Betriebsführung. Eine 18 km lange Bahnstrecke von Colmar nach Munster (deutsch "Münster"), die der Stadt Munster gehörte, wurde ebenfalls gekauft.
In den folgenden Jahren fand ein umfangreicher Ausbau des Streckennetzes statt. Kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges (1912) umfasste das Netz der Reichseisenbahnen in Elsass-Lothringen Strecken von 2100 km Länge, davon 78 km Schmalspur. Nach dem Ende dieses Krieges fielen die Bahnen wieder an Frankreich zurück. Danach wurde das Netz dieser Region weiter selbständig verwaltet bis es 1938 in die SNCF aufging.
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