Retrostellung
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Bei der Retrostellung wird das Objektiv - meist mit Hilfe eines Umkehrrings - umgekehrt auf die Kamera montiert.
Da dabei der Abstand der Linse zum Film/Sensor ähnlich wie bei Zwischenringen oder einem Balgengerät verlängert wird, tritt ein lupenähnlicher Effekt auf. Der Abstand der Fokussierung wird dabei verringert, und Nahaufnahmen sind mit dieser Technik sehr kostengünstig möglich. Am besten geeignet sind Normalobjektive. Weitwinkelobjektive ermöglichen bei gleicher Auszugsverlängerung eine stärkere Vergrößerung, der Einsatz von Teleobjektiven ist nicht sinnvoll. Bei Abbildungsmaßstäben über 1:1 hinaus wird in der Retrostellung bei den meisten Objektiven eine bessere Bildqualität gegenüber der normalen Montage erreicht.
Ein Fixieren des Objektivs per Hand ist leider sehr umständlich. Bei Umkehrringen, die lediglich ein Befestigen des Objektivs an der Kamera erlauben, sind Autofokus und automatische Blendenfunktionen (Springblende) nicht möglich. Für Kamerasysteme, die alle Objektivfunktionen elektrisch übertragen, werden auch Varianten angeboten, bei denen die Elektrik per Kabel nach vorne an den Objektivanschluss geleitet wird [1]. Damit sind auch Autofokus und Abblenden wie gewohnt möglich.