Makrofotografie
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Als Nah- oder Makrofotografie wird ein Bereich der Themenfotografie bezeichnet, bei dem Objekte bis zu einem Abbildungsmaßstab von ca. 1 : 1 fotografisch abgebildet werden.
Normale Objektive erzielen maximale Abbildungsmaßstäbe im Bereich von 1:7 bis 1:10. Um größere Abbildungsmaßstäbe zu erzielen, muss ein Makro-Objektiv, Nahlinsen, ein Balgengerät, Zwischenringe bzw. ein Objektiv in Retrostellung eingesetzt werden. Fotografie mit größeren Abbildungsmaßstäben, bei denen das Objekt auf dem Film (bzw. bei Digitalkameras den Sensoren) also vergrößert abgebildet wird, bezeichnet man als Mikrofotografie. Die Norm DIN 19040 zählt etwas großzügiger alles im Maßstabbereich zwischen 1:10 und 10:1 als Nah- bzw. Makroaufnahme.
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[Bearbeiten] Werkzeuge
[Bearbeiten] Nahlinsen
Nahlinsen sind Objektivvorsätze, die in das Filtergewinde eines Objektivs eingeschraubt werden können. Die Stärke einer Nahlinse wird in Dioptrien angegeben. Im direkten Vergleich zu Makro-Objektiven ist die optische Qualität und der Benutzungskomfort geringer. Hochwertige Nahlinsen sind als Achromat ausgeführt. Nahlinsen verkürzen die tatsächliche Brennweite des eingesetzten Objektivs, im Gegensatz zum Einsatz von Zwischenringen oder Balgengeräten muss keine Belichtungskorrektur berücksichtigt werden. Abbildungsmaßstäbe bis etwa 1:4 sind mit Nahlinsen in guter Qualität erreichbar, darüber hinaus lässt die Abbildungsleistung vor allem im Randbereich meist stark nach.
[Bearbeiten] Makroobjektive
Makro-Objektive können mit einem besonders geringen Objektabstand eingesetzt werden und ermöglichen es dadurch, ohne weiteres Zubehör einen besonders großen Abbildungsmaßstab wie beispielsweise 1:2 (Abbildung ist halb so groß wie das Objekt) oder 1:1 (Objekt wird in Originalgröße auf dem Film abgebildet) zu erzielen. Ab einem Abbildungsmaßstab von etwa 1:4 wird ein Objektiv als makrofähig bezeichnet.
Ein Anfang der 1990er Jahre vorgestelltes Spezialobjektiv von Minolta, das Minolta AF Macro Zoom 3x-1x (1:1,7-1:2,8), ermöglicht sogar einen Abbildungsmaßstab von 3:1; es bildet also ein Objekt in natürlicher Größe auf dem Film ab bzw. vergrößert es maximal um den Faktor Drei. Das Canon MP-E 2,8/65 ermöglicht sogar einen Abbildungsmaßstab von 5:1.
Häufig versäumen es die Hersteller von Wechselobjektiven, den mit einem bestimmten Objektiv erzielbaren Abbildungsmaßstab anzugeben, stattdessen wird nur der kürzestmögliche Objektabstand angegeben. Diese Angabe lässt jedoch nur einen ansatzweisen Rückschluss auf den effektiv erzielbaren Abbildungsmaßstab zu. Manche innenfokussierte Objektive lassen sich auf Entfernungen unter 1 cm ab Frontlinse scharf stellen, erreichen aber trotzdem keinen Abbildungsmaßstab von 1:1. Mit Testaufnahmen lässt sich der effektive Abbildungsmaßstab jedoch bestimmen.
[Bearbeiten] Retroadapter
Objektive in Retrostellung erlauben – ebenso wie Nahlinsen – Makrofotografie ohne aufwändige technische Ausrüstung. Benötigt wird ein Adapter, mit dem sich ein Wechselobjektiv verkehrt herum an den Objektivanschluss einer Spiegelreflexkamera ansetzen lässt.
Der Adapter wird auf der einen Seite in das Filtergewinde des Objektivs geschraubt und passt an der anderen Seite ins Bajonett oder den Schraubanschluss der Kamera. Möglich sind dann – je nach Objektiv, man verwendet vor allem Normal- und Weitwinkelobjektive mit Festbrennweiten – Abbildungen um den Maßstab 1:1 und Vergrößerungen. Auch die Kombination mit Zwischenringen und Balgengeräten für besonders starke Vergrößerungen sowie die Kopf-an-Kopf-Stellung zweier Objektive sind möglich.
Die Abbildungsqualität liegt bei einem Einzelobjektiv in Retrostellung oft höher als bei einem Objektiv, das in Normalstellung mit Zwischenringen oder Balgengerät verwendet wird, ist aber von der Konstruktion des Objektivs abhängig. Von Vorteil ist, dass mit einem Objektiv in Retrostellung ein recht großer Abstand zwischen Motiv und Kamera eingehalten werden kann, er entspricht in etwa dem Abstand zwischen Filmebene und rückwärtiger Kameralinse bei normal eingesetztem Objektiv (Auflagemaß) und liegt somit bei einem 50-mm-Objektiv je nach Bauart bei ca. 4-5 cm. Nachteilig ist der Verlust aller Automatikfunktionen der Kamera, sofern kein kostenintensiver Spezialadapter zur Verfügung steht: Blendenstellung und Springblende müssen von Hand bedient werden, fokussiert wird durch Vor- und Rückbewegung der Kamera. Außerdem liegt die empfindliche Mechanik der Objektivrückseite frei.
[Bearbeiten] Makroskope
Makroskope eignen sich durch den zentrischen Strahlengang und der variablen zentrischen Irisblende ideal für anspruchsvolle Fotografie von kleinen und kleinsten Objekten bei relativ großen Arbeitabstand. Die Makroskope sind aufgrund ihres Designs optimierte Mikroskope für schwache Vergrößerungen. Der Abbildungsmaßstab reicht von 1:2 bis 100:1 mit einem Arbeitsabstand von ungefähr 150 mm bis 30 mm. Sie zählen nicht zu den klassischen Stereomikroskopen, da sie keine zwei Strahlengänge und damit kein plastisches Bild erzeugen können. Obwohl diese Geräte für die entspannte Beobachtung auch mit Binokulartuben ausgestattet werden. Sie sind immer mit einer variablen Irisblende versehen um die optimale Schärfentiefe zu steuern.
[Bearbeiten] Makroaufnahme
[Bearbeiten] Gestaltung
Bei der Gestaltung von Makrofotografien ist zu berücksichtigen, dass sich die Schärfentiefe im Nahbereich verringert. Gezielt kontrolliert werden kann dieser Effekt nur mit einem Balgengerät, die verringerte Schärfentiefe kann jedoch auch bei einem Makro-Objektiv bewusst gestalterisch eingesetzt oder durch Abblenden vergrößert werden.
[Bearbeiten] Beispiele
In der leichten Vergrößerung der Makrofotografie gewinnt man häufig neue Perspektiven von Alltagsgegenständen.
Detail einer Bienenwachskerze:
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Detail eines Rosenkohl-Röschens: | Makroaufnahme einer Walnuss: |
Makroaufnahme einer Schraube M8: | Makroaufnahme einer Spinne: |