Rezipiens
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Rezipiens bezeichnet in der Linguistik die semantische Rolle, die nicht aktiv handelt, sondern etwas erleidet. Rezipiens ist somit das Gegenteil von Agens. Es muss jedoch zwischen der semantischen Rolle Rezipiens und der syntaktischen Funktion Objekt unterschieden werden, auch wenn manchmal eine Phrase beide Funktionen innehaben kann. Subjekte von Verben wie "sterben", "nießen" und "erschrecken" müssen auch als Rezipiens gedeutet werden, auch wenn sie im Deutschen im Nominativ kodiert werden. Dieser ist eben der "normale", d.h. unmarkierte Fall des Deutschen.
[Bearbeiten] Beispiele
(1) Diese Erklärung verwirrt den Leser.
(2) Der Leser wurde von dieser Erklärung verwirrt.
Im ersten Beispiel ist Diese Erklärung Agens und Subjekt des Satzes, den Leser ist Rezipiens und Objekt des Satzes. Im zweiten Beispiel ist Der Leser jetzt zwar Subjekt, aber natürlich immer noch Rezipiens, da er ja noch immer unter der Verwirrung leidet.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Diathese (Linguistik) (Genus verbi: Aktiv und Passiv)