Rhesusaffe
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Rhesusaffe | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Macaca mulatta | ||||||||||||
Zimmermann, 1780 |
Der Rhesusaffe (Macaca mulatta) ist eine Primatenart aus der Gattung der Makaken innerhalb der Familie der Meerkatzenverwandten. Er hat in der Medizingeschichte eine wichtige Rolle gespielt, da man an seinem Blut das erste Mal den nach ihm benannten Rhesusfaktor festgestellt hat.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Etymologie
Der Name Rhesus kommt von Rhesos, einem thrakischen König der griechischen Mythologie, der im Trojanischen Krieg auf Seiten Trojas gekämpft hat. Der Name hat laut seinem Benenner, Jean-Baptise Audebert (1759-1800), einem französischen Maler, keine tiefere Bedeutung.
[Bearbeiten] Beschreibung
Das Fell des Rhesusaffen ist braun oder olivfarben, das haarlose Gesicht ist rosa gefärbt. Auffällig ist eine rote, nackte Hautstelle am After, deren Verfärbung Fruchtbarkeit ankündigt. Ihr Schwanz ist mit rund 30 Zentimetern Länge im Vergleich zu anderen Makakenarten mittellang. Rhesusaffen können eine Kopfrumpflänge von rund 65 Zentimetern und ein Gewicht von bis zu 6 Kilogramm erreichen, wobei Männchen fast doppelt so groß und schwer werden wie Weibchen.
[Bearbeiten] Verbreitung und Lebensraum
Rhesusaffen leben in Asien, ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Afghanistan über Indien - ihrem Hauptverbreitungsgebiet - bis ins südliche China und Thailand. Verwilderte Gruppen leben auch in Florida und auf Puerto Rico. Sie sind in Bezug auf ihren Lebensraum nicht wählerisch: Sie kommen sowohl im Flachland als auch in den Gebirgswäldern des Himalayas vor, sogar in Großstädten des indischen Subkontinents haben sie sich ausgebreitet.
[Bearbeiten] Lebensweise
[Bearbeiten] Sozialverhalten und Ernährung
Rhesusaffen können gut schwimmen und klettern, halten sich aber vorwiegend auf dem Boden auf. In ihrem Gruppenverhalten entsprechen sie den übrigen Makaken: Sie leben in großen Gruppen von bis zu 100 Tieren, die aus viel mehr Weibchen als Männchen bestehen. Gruppen werden durch eine ausgeprägte Hierarchie und einer Vielzahl an lautlicher Kommunikation bestimmt, das Territorialverhalten ist hingegen wenig ausgeprägt.
Rhesusaffen sind Allesfresser, die Wurzeln, Früchte, Blätter, Baumnadeln, Insekten und andere kleine Tiere zu sich nehmen.
[Bearbeiten] Fressfeinde
Rhesusaffen werden in ihrem westlichen Verbreitungsgebiet (Pakistan, Indien) vor allem von Leoparden gerissen. Aber auch Tiger und Wölfe stellen eine Gefahr für die Primaten dar. Junge Tiere können auch von Leopardkatzen oder Rohrkatzen geschlagen werden.
[Bearbeiten] Fortpflanzung
Die Paarungsbereitschaft der Rhesusaffen lässt sich an äußeren Anzeichen gut erkennen, an einer Intensivierung der Rotfärbung des Afters sowie bei den Männchen an einer deutlichen Vergrößerung der Hoden. Während Tiere, die in höheren Regionen leben, eine fixe Paarungszeit haben (im Herbst, sodass die Jungen im Frühling zur Welt kommen), gibt es bei Flachlandbewohnern keine eindeutigen Zeiten. Die Tragzeit beträgt rund 165 Tage, meist kommt ein einzelnes Jungtier zur Welt. Dieses wird im zweiten Lebenshalbjahr entwöhnt und erreicht mit 3 bis 5 Jahren die Geschlechtsreife. Rhesusaffen können bis zu 30 Jahre alt werden.
[Bearbeiten] Rhesusaffen und Menschen
Im Hinduismus gelten Rhesusaffen als heilige Tiere. Sie können unbehelligt in Städten leben und finden sich oft bei Tempelanlagen. Als Labor- und Forschungstiere spielen sie aufgrund ihrer leichten Haltbarkeit eine bedeutende Rolle, nicht nur wegen des Rhesusfaktors, der 1940 an ihnen entdeckt wurde. So wurden 1959 und 1960 Rhesusaffen von der NASA im Rahmen des Mercury-Programms in den Weltraum geschickt, und 2000 erstmals geklont.
Früher wurden viele Tiere zu Forschungszwecken aus ihren natürlichen Lebensräumen weggebracht, was gebietsweise zu bedeutenden Rückgängen in der Population führte. Zwar werden heute die zu diesen Zwecken verwendeten Tiere meistens gezüchtet, als neue Bedrohung ist jedoch die Zerstörung ihres Lebensraumes in den Mittelpunkt getreten. In manchen Gebieten sind sie ausgestorben oder sehr selten geworden (zum Beispiel in Südchina und Tibet), in Indien sind sie aufgrund ihres Status geschützt. Insgesamt listet die IUCN diese Art als gering gefährdet.
[Bearbeiten] Weblinks
- www.wissenschaft.de: Entzifferte Verwandtschaft - Forscherteam sequenziert das Genom des Rhesusaffen
- Macaca mulatta in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Eudey et al, 2000. Version vom 9. Mai 2006