Richard Rodney Bennett

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Du hast neue Nachrichten auf deiner Diskussionsseite.

Sir Richard Rodney Bennett, (* 29. März 1936 in Broadstairs, Kent) ist ein britischer Pianist und Komponist.

Inhaltsverzeichnis

1 Leben und Wirken
2 Auszeichnungen
3 Filmografie (Auswahl)
4 Literatur
5 Weblinks

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Bennett stammt aus einer musikalischen Familie. Seine Mutter ist Musikerin und studierte bei Gustav Holst. 1953 gewinnt er ein Stipendium an der Royal Academy of Music in London und beginnt zu komponieren. Angeregt durch Elizabeth Lutyens, beginnt er sich für Neue Musik zu interessieren. Von 1955 bis 1958 hält er sich häufig in Darmstadt auf und arbeitet dort mit avantgardistischen Musikern zusammen. In diese Zeit fällt auch der Beginn der Kooperation mit Pierre Boulez in Paris. Gemeinsam mit der Pianistin Susan Bradshaw erarbeitet er eine Übersetzung der theoretischen Schriften von Pierre Boulez ins Englische und bildet einige Jahre lang mit ihr gemeinsam ein Klavierduo.

1958 schreibt er die Musik zu Stanley Donens Film Indiscreet. In den 1960er-Jahren komponiert er drei große Opern: The Mines of Sulphur (Schwefelminen), Penny for a Song, und Victory. The Mines of Sulphur wird derzeit, November 2005, in New York mit großem Erfolg neu aufgeführt. Im angelsächsischen Raum ist auch seine häufig aufgeführte Kinderoper All the King’s Men sehr populär.

Darüber hinaus komponiert er in den 1960er- und 1970er-Jahren Musik für eine Reihe weiterer Genres: Werke für Chor und Orchester, Chorwerke a cappella sowie Orchester- und Solostücke für eine enorme Bandbreite der verschiedensten Einzelinstrumente. Seine Begleitmusik zu verschiedenen Filmwerken, darunter Mord im Orientexpress (1974), bezeichnet er selbst als musikalischen Journalismus. Diese Arbeiten bringen ihm einerseits eine ganze Reihe von Auszeichnungen, andererseits die finanzielle Unabhängigkeit, die ihm gestattet, die Musik zu gestalten, die ihm am Herzen liegt.

In der jüngeren Vergangenheit konzentriert er sich vornehmlich auf den Jazz und findet wieder zurück zu einer eher tonalen Kompositionsweise, die jedoch weiterhin serielle und chromatische Ausdrucksweisen einbezieht.

1977 wird Richard Rodney Bennett mit dem Order of the British Empire geehrt. 1999 erhält er den Adelstitel Sir. Kritiker bezeichnen ihn als einen der vielseitigsten zeitgenössischen Komponisten.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

Verschiedene Grammy und Emmy-Nominierungen sowie

drei Oscar-Nominierungen - 1975: „Murder on the Orient Express“; 1973: „Nicholas and Alexandra“; 1968: „Far from the Madding Crowd“
1995 - ASCAP Film and Television Music Awards für Four Weddings and a Funeral
1975 - BAFTA Awards: Anthony Asquith Award for Film Music für „Murder on the Orient Express“

[Bearbeiten] Filmografie (Auswahl)

1958 - Indiskret (Indiscreet)
1959 - Den Tod überlistet (The Man Who Could Cheat Death )
1963 - Doctor Who (Fernsehserie)
1964 - Hamlet
1966 - Der Teufel tanzt um Mitternacht (The Witches)
1967 - Die Herrin von Thornhill (Far from the Madding Crowd )
1967 - Das Milliarden Dollar Gehirn (Billion Dollar Brain)
1971 - Nikolaus und Alexandra (Nikolaus and Alexandra)
1974 - Mord im Orient Express (Murder on the Orient Express)
1976 - Sherlock Holmes in New York
1977 - Equus - Blinde Pferde (Equus )
1978 - Das Große Dings bei Brinks (The Brink's Job)
1979 - Yanks – Gestern waren wir noch Fremde (Yanks )
1985 - Mord mit doppeltem Boden (Murder with Mirrors, Miss Marple-Fernsehfilm)
1988 - Mein Leben mit Anne Frank (The Attic: The Hiding of Anne Frank , Fernsehfilm)
1994 - Vier Hochzeiten und ein Todesfall (Four Weddings and a Funeral)

[Bearbeiten] Literatur

Richard Rodney Bennett – „Mein einziger Ehrgeiz ist Musik zu schreiben, die die Menschen brauchen, an die ich glaube!“, Interview mit Jean-Claude Kuner, in: Filmharmonische Blätter. Heft 2/Winter-Frühjahr 1986, S. 23-30
Sir Richard Rodney Bennett, compositeur éclectique (französisch). Le Monde, 2. November 2005, Seite 10