Rollenspiel (Pädagogik)
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In der Pädagogik ist das Rollenspiel eine wichtige Methode der professionellen Arbeit, zuweilen wird auch ein frei assoziiertes Spiel darunter verstanden.
Theoretische Grundlage des Rollenspiels ist der soziologische Begriff der sozialen Rolle und meist eine spezielle Rollentheorie.
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[Bearbeiten] Grundtypen des Rollenspiels
- Frei assoziierte und spontane Rollenspiele, die die Spielteilnehmer während des Spielens mit Fantasie offen gestalten. Ein solches Spiel kann mit oder ohne Spielzeug gespielt werden und unterliegt offenen Vereinbarungen bzw. Szenarien. Mutter-Vater-Kind ist zum Beispiel ein Rollenspiel, dass von vielen Kindern spontan und meist in ständig wechselnden Szenarien gespielt wird.
- Reglementierte Rollenspiele, in denen die Spieler festen Spielregeln, Spielplänen, Spielleiter oder Drehbüchern folgen und sich bestimmter Spielmittel bedienen. Dazu gehören im weitesten Sinne alle Spieltypen, die wiederholt nach festen Regeln gespielt werden.
[Bearbeiten] Pädagogik des Rollenspiels
In der Pädagogik und Psychotherapie ist das Rollenspiel eine wichtige Methode in der Sozialen Gruppenarbeit und ähnlichen Kontexten. Hier werden in der Regel reale Lebenssituationen simuliert. Ein Ziel ist, dass die Teilnehmer ihre sozialen Handlungskompetenzen erweitern, indem sie kritische Situationen in der simulierten Realität bereits anspielen. Des Weiteren können die Spieler sich in ihrer jeweiligen Rolle ausprobieren, versuchen sich der Rolle entsprechend zu verhalten, und lernen andere in anderen Rollen zu akzeptieren.
Dabei können die vergebenen Rollen dem Charakter der Personen sehr verschieden sein, oder sehr ähnlich. Entsprechen die Rollen auch den Charakteren der Gruppenteilnehmer, ist durch den Rollentausch die Möglichkeit gegeben, die Gefühle und Gedanken der anderen zu erfahren.
Zusammenfassend und erweiternd können die Ziele eines Rollenspieles sein:
- Kennen Lernen der eigenen Grenzen: Zum Beispiel wie lange halte ich Beschimpfungen aus?
- Veränderung von Verhaltensmustern: Zum Beispiel durch Einüben einer Deeskalation-Rhetorik.
- Entwicklung von Empathie: Zum Beispiel durch Rollentausch oder als externer Beobachten der eigenen Rolle, gespielt durch jemand Anderen.
- Öffnung nach Außen und Überwindung von Ängsten: Auf der Grundlage, dass das Rollenspiel einen geschützten Raum bieten kann.
- Erfahrungen, die andere gemacht haben, durch das eigene Spiel nachempfinden (Erfahrungen anderer zu eigenen machen)
[Bearbeiten] Sachbezogenes Rollenspiel (Simulation)
Siehe Rollenspiel (Simulation). In der Pädagogik und Psychotherapie ist das Rollenspiel eine wichtige Methode in der Sozialen Gruppenarbeit und ähnlichen Kontexten. Hier werden in der Regel reale Lebenssituationen simuliert. Ein Ziel ist, dass die Teilnehmer ihre sozialen Handlungskompetenzen erweitern, indem sie kritische Situationen in der simulierten Realität bereits anspielen. Des Weiteren können die Spieler sich in ihrer jeweiligen Rolle ausprobieren, versuchen sich der Rolle entsprechend zu verhalten, und lernen andere in anderen Rollen zu akzeptieren.
Dabei können die vergebenen Rollen dem Charakter der Personen sehr verschieden sein, oder sehr ähnlich. Entsprechen die Rollen auch den Charakteren der Gruppenteilnehmer, ist durch den Rollentausch die Möglichkeit gegeben, die Gefühle und Gedanken der anderen zu erfahren.
Zusammenfassend und erweiternd können die Ziele eines Rollenspieles sein:
-Kennenlernen der eigenen Grenzen: wie lange halte ich zum Beispiel Beschimpfungen aus?
-Veränderung von Verhaltensmustern: zum Beispiel durch Einüben einer Deeskalation-Rhetorik
-Entwicklung von Empathie: zum Beispiel durch Rollentausch oder als externer Beobachten der eigenen Rolle, gespielt durch jemand Anderen
-Öffnung nach Außen und Überwindung von Ängsten: auf der Grundlage, dass das Rollenspiel einen geschützten Raum bieten kann
-Erfahrungen, die andere gemacht haben, durch das eigene Spiel nachempfinden (Erfahrungen anderer zu eigenen machen)
[Bearbeiten] Literatur
- Horst Schaub u. Karl G. Zenke: Wörterbuch Pädagogik, München 2002, ISBN 3-423-32521-6.
- Heribert Völler: Planung und Durchführung von Rollen- und Planspielen im Wirtschaftslehreunterricht. In: Winklers Flügelstift. Beiträge für die kaufmännische Aus- und Weiterbildung in Schule und Betrieb, Heft 2/1998, S. 22 - 28.
- Norbert Kühne: Rollenspiele für das Schulalter, Verlag Gruppenpädagogischer Literatur, Wehrheim 1982, ISBN 3921496268
- Günter Puzberg, Norbert Kühne: Rollenspiele, Verlag Gruppenpädagogischer Literatur, Wehrheim 1979, ISBN 3921496152