Sag niemals nie
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Filmdaten | |
---|---|
Deutscher Titel: | Sag niemals nie |
Originaltitel: | Never Say Never Again |
Produktionsland: | GB, USA, Deutschland |
Erscheinungsjahr: | 1983 |
Länge (PAL-DVD): | 128 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | Irvin Kershner |
Drehbuch: | Lorenzo Semple, Jr. |
Produktion: | Kevin McClory, Jack Schwartzman |
Musik: | Michel Legrand |
Kamera: | Douglas Slocombe |
Schnitt: | Ian Crafford |
Besetzung | |
|
Sag niemals nie ist ein Film außerhalb der James Bond-Reihe, der nicht von Eon Productions Ltd. produziert wurde, aber noch ein letztes Mal mit Sean Connery als 007 aufwartet. Der Film gilt als „inoffizielle“ Neuverfilmung des 1965 erschienenen Bond-Films Feuerball.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Unbekannte bringen zwei Raketensprengköpfe in ihre Gewalt und fordern für die Rückgabe eine hohe Lösegeldzahlung. Hinter dem Verbrechen steckt der Terrorist Blofeld und seine Terror-Organisation SPECTRE. James Bond soll die entwendeten Sprengköpfe wiederbeschaffen, die Hintergründe und die Drahtzieher aufdecken. Blofeld selbst wird als Befehlshaber im Hintergrund dargestellt – zuständig für die Operation an der Front ist die Nr. 2 von SPECTRE: Maximillian Largo (Klaus Maria Brandauer) sowie seine Gespielin Fatima Blush (Barbara Carrera).
Die Eröffnungsequenz beginnt mit einer simulierten Befreiungsaktion als Trainingseinheit im Dickicht und im Gebäude von fanatischen Guerillakämpfern. Diese scheitert, da ihn das zu befreiende weibliche Opfer niedersticht. Bond wird von seinem Vorgesetzten M (Edward Fox) entsprechend abgemahnt und zur Erholung in ein Sanatorium gesteckt, wo er seine Zitat „ungezügelten Lebensgewohnheiten“ loswerden soll. Dort macht er natürlich genau das Gegenteil und vergnügt sich mit seiner Pflegerin und isst von ihm mitgebrachten Kaviar und trinkt dazu Wodka. Zufälligerweise beobachtet er aber eine ihm verdächtig scheinende Krankenschwester (Fatima Blush), welche sich um die Genesung von Captain Jack Petatchi sorgt. Bond entdeckt, dass Jack Petatchi bei der Royal Air Force arbeitet und beobachtet einen Kampf zwischen ihm und Fatima Blush. Kurz darauf wird er sogar von einem Killer im Fitnessraum angegriffen, was dazu führt, dass Bond mit ihm einen erbitterten Zweikampf führt.
Jack Petatchi wird von SPECTRE durch seine Heroinsucht erpresst und für die eigenen Zwecke eingespannt: So erholt er sich im Sanatorium in Tat und Wahrheit von einer Augenoperation - ihm wurde eine exakte Kopie des Auges des Präsidenten der Vereinigten Staaten eingepflanzt. Dies ermöglicht ihm, durch eine gelungene Aktion bei einem NATO-Stützpunkt in England sogenannte Gefechtskopf-Attrappen durch echte Nuklearsprengköpfe auszutauschen. Diese werden von Largo umgelenkt, unter Wasser geklaut und an zwei verschiedenen Orten versteckt. Jack Petatchi wird von Fatima Blush anschließend liquidiert.
Die einzige Spur für den britischen Geheimdienst ist, dass ein Nachrichtenoffizier den Stützpunkt unerlaubt verlassen hat. Bond findet rasch heraus, dass zwischen Jack Petatchis Verschwinden, seinen Beobachtungen im Sanatorium und dem Verschwinden der echten Nuklearsprengköpfe ein Zusammenhang besteht.
In Nassau auf den Bahamas kommt ein weiterer Partner dazu, der allerdings eher stört als dass er Bond unterstützt: Nigel Small-Fawcett (Rowan Atkinson) von der britischen Botschaft Nassau. Während er Largos Superyacht, die „Flying Saucer“ beobachtet, macht Bond das erste Mal wirklich Bekanntschaft mit Fatima Blush. Auf hoher See beim Privatausflug kommt es dann zwischen beiden auch zu einem erotischen Abenteuer unter Deck. Fatimas erster Attentats-Versuch auf Bond mit abgerichteten Haien misslingt aber. Der zweite Versuch durch eine Sprengladung im Hotelzimmer misslingt ebenfalls, denn Bond vergnügt sich mit einer Stranderoberung im fremden Hotelzimmer.
An der Côte d'Azur erhält Bond schließlich Unterstützung von Felix Leiter und der jungen Geheimdienstlerin Nicole. Er nimmt endlich Fühlung mit Jack Petatchis Schwester Domino (Kim Basinger) auf. Sie ist Largos Lebensgefährtin. Nachdem Bond Domino bei einer Massage, wo er sich als Masseur ausgibt, schon sehr nahe kommt, entschuldigt er sich später im Casino bei Domino mit einem Drink und stellt sich endlich als James Bond vor. Largo fällt dazwischen und lädt Bond zum Spiel "Domination" ein, ein Computerspiel um die Eroberung von Ländern, die mit dem Laserstrahl getroffen werden müssen. Der Verlierer wird mit Elektroschocks via Joysticks gestraft. Beide steigern sich ins Spiel hinein, jedoch ist Largo mit Fanatismus weniger gut bedient als Bond mit seiner Coolness, womit Bond gewinnt und sein Preisgeld gegen einen Tanz mit Domino eintauscht. Dabei eröffnet er Domino, dass Largo ihren Bruder ermorden ließ. Largo lädt aber Bond noch für den Tag darauf auf seine Yacht ein, zum Lunch.
Largo erteilt inzwischen der fanatischen Fatima Blush eine letzte Chance Bond zu liquidieren. Sie ermordet vorab Nicole in der Residenz an der Côte d'Azur, worauf Bond Fatima Blush durch die engen Gassen jagt, er auf einem gut bestückten Motorrad von Q ‚Algy‘ Algernon, sie in einem roten Renault 5 Turbo, unterstützt von Largos Schergen. Bond gelingt es, mit einer Nasenlänge Vorsprung Fatima bis zum Hafen zu verfolgen, wo sie sich beide Auge in Auge gegenüber stehen und Fatima kurz davor ist, Bond ein für alle Mal zu erledigen. Dank Qs mit explodierenden Geschossen bestücktem Füllfederhalter erledigt Bond Fatima Blush aber.
In der Folge nehmen Bond und Felix Leiter Largos Yacht unter die Lupe, sind sich aber nie sicher, ob die Bomben an Bord sind. Largo schenkt Domino als Zeichen seiner Liebe einen Talisman mit einem seltenen Stein. Zu spät merkt er, dass Domino längst die Seiten gewechselt hat und weiß, dass Largo ihren Bruder umbringen ließ. Bond gelangt eher unfreiwillig an Bord und ist dadurch zum Lunch zu früh. Largo lädt ihn ein, das Schiff zu genießen. Nach wie vor machen beide gute Miene zum bösen Spiel, obwohl beide Seiten längst wissen, wo es geschlagen hat. Bond kann noch einen Funkspruch absetzen, dass er nach Palmira fährt. Dort eröffnet Largo ihm und Domino endgültig, dass das Spiel aus ist. Er fesselt Bond in ein Verlies und lässt Domino unter den Klängen der Tangomusik vom Vorabend als Sklavin verkaufen. Bond kann sich dank einer Laseruhr von den Ketten befreien und rettet Domino auf einem Pferd galoppierend aus der Burg. Zu dritt springen sie über die Klippen ins Meer und werden von Felix Leiter und seinen Leuten gerettet. Von Largo hat er noch erfahren, dass die erste Bombe in Washington, DC, stationiert ist, wo man sie findet und entschärfen kann.
Die zweite Bombe will Largo jedoch unter Wasser stationieren, in einer verborgenen Grotte, die sich „die Tränen von Allah“ nennt. Bond entdeckt plötzlich, dass der Talisman um Dominos Hals die gleichen Umrisse wie Largos vermuteter Unterwasser-Standort hat. Dank einem Angriff zusammen mit Felix Leiter in der Grotte können Largos Gefolgsleute allesamt ausgeschaltet werden. Die Grotte fällt zusammen, nur Largo entkommt mit dem Nuklearsprengkopf. Bond stellt ihm nach und es kommt zu einem Unterwasserkampf mit Largo. Dieser wird schließlich von Domino mit einer Harpune getötet während Bond den Sprengkopf entschärft. Am Schluss liegt er entspannt im Pool in Dominos Armen und fängt Nigel Small-Fawcett ab, den er zuerst für einen unliebsamen Eindringling hält. Er kommt im Auftrag der britischen Regierung mit der Bitte, dass Bond doch zurückkehren soll. Er antwortet mit einem Augenzwinkern: „Nein, niemals mehr“.
[Bearbeiten] Hintergrund
- Dem Film gingen diverse Rechtsstreitigkeiten zwischen dem Executive Producer dieses Films, Kevin McClory und der Produktionsfirma der offiziellen Bond-Reihe, Eon Productions Ltd., voraus, siehe Feuerball. Für Sag niemals nie war die Taliafilm, welche die Producers Sales Organization (POS) war, für den Verkauf der weltweiten Vertriebsrechte verantwortlich und Warner Bros. erwarb diese für die USA und Constantin Film übernahm in der BRD den Kinoverleih. Durch den Kauf der Orion Pictures Corporation durch Metro-Goldwyn-Mayer gelangten die Vetriebsrechte an diesem Film in die Hände der Vertreiber der von Eon Productions Ltd. produzierten Reihe.
- „Sag niemals nie“ basiert auf der Buch-Vorlage von „Feuerball“ von Ian Fleming, bei welcher Kevin McClory Teilrechte besaß. Er erhielt beim Rechtsstreit schließlich die Möglichkeit, ein Neufassung von „Feuerball“ zu drehen, wo er sich möglichst eng an die Geschichte halten musste. Trotzdem enthält der Film einige klare Unterschiede zu „Feuerball“:
Claudine Auger spielte in „Feuerball“ die Domino Derval, während Domino und ihr Bruder in „Sag niemals nie“ den Familiennamen Petatchi erhielten. Zudem spielt Adolfo Celi in „Feuerball“ den Emilio Largo, welchen Klaus Maria Brandauer in „Sag niemals nie“ als Maximilian Largo verkörpert. In „Feuerball“ heißt Largos weibliche rechte Hand Fiona Volpe, in „Sag niemals nie“ ist es Fatima Blush.
- Auch elementare Passagen sind leicht verändert. So wird Jack Petatchi in „Sag niemals nie“ von Fatima Blush getötet, in „Feuerball“ jedoch Angelo als Double von François Derval von Largo persönlich. Zudem ist die Idee mit der Augenoperation ein anderer Ansatz als in „Feuerball“, wo sich Angelo einer kompletten Gesichtsoperation unterzog, um zu François Derval zu werden. Es finden sich viele weitere Anpassungen an den Zeitgeist, was mitunter dazu führte, dass nach Drehschluss diverse Gegner versuchten, die Veröffentlichung des Films zu verhindern, mit den Argumenten, dass der Inhalt nicht rechtskonform sei.
- Da der Film nicht von den Original-Bondmachern um Albert R. Broccoli und EON Productions produziert wurde, durften auch deren originale Logos und vor allem auch der Filmmusikstil, inklusive des James-Bond-Themas und des fast in jedem Film vorkommenden Action-Themas „007“, nicht verwendet werden. Auch der Beginn des Films ist vollkommen untypisch für einen Bond-Film.
- Der Filmtitel „Sag Niemals Nie“ spielt darauf an, dass Sean Connery nach dem Abschluss der Dreharbeiten von „Man lebt nur zweimal“ (1967) gesagt haben soll, er wolle niemals mehr den James Bond spielen. Offensichtlich konnte er nach seinem ersten Comeback in „Diamantenfieber“ (1971) ein weiteres und bislang letztes Mal überzeugt werden, die Rolle zu übernehmen. In diesem Zusammenhang steht offensichtlich auch seine Bemerkung in der letzten Filmszene („Nie wieder“), als er gefragt wird, wann er zum Geheimdienst zurückkehrt.
- Der Darsteller des M, Edward Fox, und der seines Assistenten Elliott, Ronald Pickup, hatten in einem anderen Film schon einmal miteinander zu tun, dort allerdings mit weniger friedvollem Verlauf: In Der Schakal (1973) war es Fox, der in der Titelrolle als Profikiller den habgierigen Passfälscher (Pickup) unschädlich machte, nachdem dieser ihn erpresst hatte, um einen höheren Lohn für seine Arbeit zu erhalten.
- Erstmals wird die Figur des Felix Leiter von einem Farbigen gespielt. In der neuesten Version von Casino Royale aus dem Jahre 2006, wird dieses Konzept wiederholt. Die Bücher Flemings machen zu seiner Hautfarbe keine Aussage.
- Der Charakter von Q wird in diesem Film völlig verändert dargestellt und seine Beziehung zu Bond scheint eine ganz andere zu sein.
- In der ursprünglich in Deutschland gezeigten Kopie fehlten zwei Szenen. In der ersten ist der deaktivierte Doppelnull-Agent zu sehen, wie er sich bereits ohne konkreten Anlass für sich selbst über Largo informiert. Er wird dann von Miss Moneypenny zum Reaktivierungsgespräch bei M abgeholt. Die Zweite spielt auf dem U-Boot, auf dem sich Bond und Domino nach der Rettung durch Leiter aus dem Araber-Lager befinden. Während die beiden unter der Dusche turteln, erreicht 007 ein Anruf von M. Dieser hatte den Agenten deaktiviert, weil er ihn für ein nicht mehr zeitgemäßes Instrument des Geheimdienst hält. Nun lädt er ihn als Anerkennung für die bisher gezeigten Leistungen in seinen Club ein. Der mondäne James reagiert mit Respekt, lässt aber nicht verkennen, dass er dieser Auszeichnung bei weitem nicht den gleichen Wert zumisst wie M selbst. In dieser Situation erweist sich M als der eigentliche antiquierte Geheimagent. Dieser Dialog wurde vom Verleih herausgenommen, da davon ausgegangen wurde, bei uns sei diese Anspielung nicht zu verstehen. Beide Szenen sind bei Fernsehauffürungen leicht daran zu erkennen, dass Connery nicht von seinem damaligen Stammsprecher Gert-Günther Hoffmann synchronisiert wird, der 1997 verstarb. Für ihn übernahm Engelbert von Nordhausen.
[Bearbeiten] Gadgets
- Motorrad mit gewissen Extras
- Laser-Armbanduhr
- Tintenfüller mit Sprengrakete
[Bearbeiten] Drehorte
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Barbara Carrera wurde 1984 für einen Golden Globe nominiert.
- Der Film wurde in den Kategorien Best Fantasy Film und Best Special Effects für den Saturn Award nominiert.
- 1984 erhielt der Film die Goldene Leinwand.
[Bearbeiten] Weblinks
Offizielle Filme
1962: James Bond jagt Dr. No | 1963: Liebesgrüße aus Moskau | 1964: Goldfinger | 1965: Feuerball | 1967: Man lebt nur zweimal | 1969: Im Geheimdienst Ihrer Majestät | 1971: Diamantenfieber | 1973: Leben und sterben lassen | 1974: Der Mann mit dem goldenen Colt | 1977: Der Spion, der mich liebte | 1979: Moonraker – Streng geheim | 1981: In tödlicher Mission | 1983: Octopussy | 1985: Im Angesicht des Todes | 1987: Der Hauch des Todes | 1989: Lizenz zum Töten | 1995: GoldenEye | 1997: Der Morgen stirbt nie | 1999: Die Welt ist nicht genug | 2002: Stirb an einem anderen Tag | 2006: Casino Royale
Inoffizielle Filme
1954: Casino Royale (Fernsehfilm) | 1967: Casino Royale | 1983: Sag niemals nie