Salzburger Tiergarten
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Der Tiergarten Salzburg, auch Zoo Salzburg oder Zoo Hellbrunn genannt, der österreichischen Stadt Salzburg liegt im Süden der Landeshauptstadt nahe dem Schloss Hellbrunn im Stadtteil Morzg im historischen Schlosspark von Hellbrunn und grenzt im Süden an das Gemeindegebiet von Anif. Er ist vom Stadtzentrum in ca. 25 Minuten mit der Buslinie 25 zu erreichen. Mit dem Auto erreicht man den Zoo am besten über den Ort Anif (Salzburg Süd von Autobahn abfahren).
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[Bearbeiten] Geschichte
1421 wird eine "Peunt pey dem Tirgarten" genannt, die 1459 im Besitz von Petrus Erlacher war. Unter Tiergarten war ein adeliges Jagdgehege zu verstehen. 1479 wird ein "Neubruch propte Tiergarten et fontem" erwähnt. Ab 1612 liess der Salzburger Erzbischof Markus Sittikus von Hohenems Schloss Hellbrunn mit seinem großen Jagdwildpark um den Hellbrunerberg und seinen Vogelgehegen um die "Fasanerie" im Norden des Schlosses errichten. Das fürsterzbischöfliche Jagdwildgatter bestand nach dem Niedergang des Erzstifts Salzburg sowie dem Abschuss (fast) aller Wildtiere durch den Französischen General im Dezember 1800 nicht mehr. Letzte Tiere wurden 1807 nach Wien gebracht.
In Erinnerung an das historische Jagdgehege konnte der Tierpark 1961 als Bergweltzoo unter der Trägerschaft des Vereins "Freunde des Salzburger Tiergartens Hellbrunn" für die Besucher geöffnet werden, wobei die heimische (Alpen)-Tierwelt dem Publikum näher gebracht werden sollte. 1966 wurde von Windischbauer eine Gänsegeierkolonie begründet, die noch heute besteht und eine große Attraktion darstellt. Der Gänsegeier ist vor allem in Südeuropa heimisch. Im Nationalpark Hohe Tauern übersommern alljährlich 50-100 nichtbrütende Gänsegeier aus Kroatien. Es bestehen Kontakte zwischen den Tieren in Hellbrunn und in jenen der Hohen Tauern.
1972 war ein Krisenjahr des Zoos, der wegen des Verstoßes gegen das Importverbot für Orang-Utans international geächtet wure. 1976 übernahm Friedrich Lacchini die Leitung, Stadt und Land Salzburg sicherten die finanzielle Situation des Tierparks. Nach seinem Amtsantritt 1990 führte Lacchinis Nachfolger Dr. Rainer Revers das Prinzip des Geozoos ein. 2003 wurde der damalige Trägerverein Salzburger Tiergarten Hellbrunn in die Zoo Salzburg Gemeinnützige GmbH umgewandelt. Seit 2005 ist Sabine Grebner Geschäftsführerin.
[Bearbeiten] Zookonzept
Der heute als Geozoo konzipierte Tiergarten Salzburg ist eine wichtige Bildungseinrichtung. Er will den Ansprüchen der Zootiere an ihren Lebensraum durch Bereicherungen und Veränderungen ihrer Umgebung gerecht werden. Die Haltung verschiedener Tierarten in einer Anlage will den Kontakt der Arten zueinander und die Lebensqualität der einzelnen Tiere heben.
Der Zoo kooperiert im Rahmen seiner wissenschaftlichen Projekte eng mit der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg.
Der Zoo ist wie folgt nach Erdteilen aufgeteilt:
[Bearbeiten] Afrika
Die großzügige Savannenanlage für Nashörner, Zebras und Antilopen im Afrikateil bildet das Herzstück des Zoos, im darin inkludierten Vogelpark sind Pelikane, Kraniche und Flamingos zu sehen. Berühmt ist der Tiergarten Salzburg außerdem für seine Gepardenanlage mit dem 60km/h schnellen Beutesimulator: Dabei wird ein Stück frisches Fleisch auf einer Art Seilzuganlage quer durch das großzügige Gehege befördert. Die Geparden haben so einen Anreiz sich wie in freier Wildbahn viel zu bewegen und ihr Jagdverhalten auszuüben.
[Bearbeiten] Europa und Asien
Im europäischen Teil des Zoos leben Gebirgstiere wie Steinbock, Gämse und Murmeltiere sowie die in der Vergangenheit ausgerotteten Luchse, Wölfe, und Bären. Mit dem Roten Panda, dem Weißhandgibbon und dem anmutigen Schneeleoparden werden Vertreter der asiatischen Tierwelt gezeigt.
[Bearbeiten] Australien
In diesem ruhigen Teil des Zoos leben Tiere des australischen Eilandes wie Känguruhs und Emus.
[Bearbeiten] Amerika
Den Höhepunkt des Amerikateils bildet der südamerikanische Urwald mit den verschiedenen Affenarten, Nasenbären und dem Grünen Leguan. Nebenan lauern Jaguar und Puma auf ihre Beute.
[Bearbeiten] Statistik
Das 14 Hektar große Zoogelände beherbergt rund 500 Tiere aus 140 Arten. Der Zoo Salzburg hat 33 Mitarbeiter. Er hat jährlich ca. 270.000 Besucher.