Morzg
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Morzg ist ein Stadtteil im Süden von Salzburg. Der Stadtteil entwickelte sich entlang der Gneiserstraße und der Morzgerstraße. Der stadtnahe Teil von Morzg "Kleingmain" grenzt mit der Nonntaler Hauptstraße und der Hofhaymerallee an den Stadtteil Nonntal. Östlich des Siedlungsraumes Morzg liegt der Landschaftsgarten von Hellbrunn mit der Hellbrunner Allee. Westlich desselben liegt umrahmt von Wiesen und Äckern der große Salzburger Kommunalfriedhof. Unweit des Stiedlungsraumes Morzg liegen im Süden außerhalb der Stadtgrenze die Orte Anif und Grödig. In Morzg leben etwa 2.500 Bewohner.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die ältesten Fundstätten der heutigen Katastralgemeinde liegen am Hangfuß des Hellbrunnerberges und zählen zu den bedeutendsten Fundstätten im Land Salzburg. Auch der Raum des heutigen Siedlungskernes von Morzg war jungsteinzeitlich, vor allem aber in der Bronzezeit und auch in der Römerzeit (Gut Marciago) teilweise besiedelt, wie zahlreiche Funde belegen.
Der Ort wurde in historischer Zeit erstmals 790 urkundlich erwähnt, als der Bayernherzog Theodebert dem Kloster Nonnberg "Marciago" samt der gesamten weiten Umgebung schenkt. Er entwickelte sich aus einem bäuerlichen Haufendorf.
An den Ort Morzg schließt südlich der Morzger Hügel an, an den südlich das alte Herrengut Montfort (Golser Hof) angrenzt, das urkundlich seit 1334 genannt wird.
Morzg wurde in kleinen Teilen 1935, in seinen wesentlichen Teilen aber 1939 in das Stadtgebiet von Salzburg eingemeindet. Zur Katastralgemeidne Morzg gehören die einst weitläufigen Auwaldflächen, deren Namen (Grafenau, Herrenau) noch an ehemalige Herrensitze erinnern. Sie sind heute großteils als Gewerbegebiet genutzt und von der Alpenstraße aufgeschlossen. Dieser salzachnahe Siedlungsraum hat sich dabei heute zum eingenen Stadtteil Salzburg-Süd weiterentwickelt. Auch das Schloss Hellbrunn mit dem historische Schlosspark von Hellbrunn, in dem sich heute auch der Tiergarten Salzburg befindet, gehört seit 1939 zur Katastralgemeinde Morzg. Vorher gehörte Hellbrunn zur Gemeinde Anif. Die Stadtgemeinde erwarb aber 1920 Schloss Hellbrunn samt Schlosspark um hier das Salzburger Festspielhaus zu errichten, ein Plan, der durch die damals extreme Inflation des Geldes verhindert wurde. Die Eingemeindung der stadteigenen Grundstücke zur Stadtgemeinde war danach folgerichtig.
[Bearbeiten] Die Pfarrkirche
Die Morzger Stadtpfarrkirche, dem heiligen Vitus geweiht, ist urkundlich erstmals 1139 erwähnt. Die Legende berichtet, dass auch dieser Bau, als die Grafen von Plain 1267 die Stadt anzündeten, auch diese Kirche zerstört wurde. An seine Stelle trat nun ein gotischer Kirchenbau mit dem erhaltenen polygonalen Chorabschluss. Damals entstand auch der mächtige Kirchturm. 1683 wurde diese Kirche zu einer barocken Staffelkirche umgebaut. Der Zwiebelturm stammt von 1764. Die Kirche ist heute geschmückt mit bemerkenswerten Fresken, die Anton Faistauer 1922/23 - teilweise mit Hilfe von Mitarbeitern, darunter auch Wilhelm Kaufmann - schuf und die heute einen besonderen Anziehungspunkt darstellen.
Der gotische Flügelaltar stammt von 1480. Der unbekannte Meister nahm dabei den Altar der Nürnberger Augustinerkirche zum Vorbild. Dieser Altar ist der einzige gotische Altar in der Stadt Salzburg, der bis heute unverändert an seinem Platz steht. Eine Schnitzfigur des Heiligen Vitus umgeben von den Heiligen Georg und Leonhard steht im Mittelpunkt des alten Altares.
Die Außenwand der Kirche schmückt ein römischer Grabstein mit der Skulptur eines Delphins, der aus dem 2./ 3. Jahrhundert stammt. Unmittelbar südlich der Kirche wurden in verschiedenene Grabungen auf einem großen Areal verschiedene römische Reste von Gebäuden des alten Gutshofes ausgegraben.
[Bearbeiten] Der stadtnahe Bereich Kleingmain
Zum Namen: "Gmain" (althochdeutsch gimeini) bedeutet allgemeiner wechselnder (gemeinschaftlicher) Besitz. Hier hatten die Bürger der Stadt die Möglichkeit gemeinsam ihr Vieh weiden zu lassen.
Als Kleingmain wird heute ein kleiner Siedlungskern bezeichnet, der im Westen von der Nonntaler Hauptstraße Straße, im Norden von der Hofhaymer Allee und im Osten und im Süden von der Hellbrunner Allee und den die Allee umgebenden freien Wiesen (als Teil des Hellbrunner Landschaftsgartens) begrenzt wird. Hier befanden sich (abseits der Hellbrunner Allee) einst jene freien Wiesen, auf denen die Bürger der Stadt Salzburg das Privileg besaßen, ihr Vieh weiden lassen konnten.
Nach 1930 entstand auch um die neue Eschenbachgasse ein kleiner Siedlungsraum, der zuerst auch zu Kleingmain gezählt wurde. Nachdem dieser kleine Siedlugnskern aber zwischen 1960 und 1970 vollständig vom Siedlungsraum der Herrnau eingeschlossen ist, wird er heute folgerichtig zu diesem neuen Stadtteil gerechnet.
Zum einstigen Gemeindegebiet Morzg gehört schließlich der Siedlungsraum um die Berchtesgadener Straße (südlich des Kommunalfriedhofes (dieser errichtet 1878) bzw. um das unweit davon gelegene ehemalige Hochgericht der Stadt Salzburg, dem "Freimanngehöft" mit dem früheren Arme-Sünder-Friedhof und dem Galgen (von 1599 bis ca. 1810), der heute zum Stadtteil Gneis bzw. Gneis-Moos zählt.
[Bearbeiten] Morzg heute
Morzg hat im Ortszentrum nächst der Kirche gelegen eine Volksschule und einen Kindergarten. Morzg besitzt ein reges Vereinsleben. Seniorenclubs oder die aktiven "Morzger Krampusse" sowie der "Morzger Turnverein" sind Beispiele dafür. Mit Reck und Freiübungen begann der Turnbetrieb in Morzg vor dem 1. Weltkrieg. 1923 wurde der Turnverein Morzg als eigener Verein gegründet. 1925 wurde dann die bestehende Turnhalle errichtet.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Martin Knoll (* 4. August 1888 in Morzg; + 14. Luli 1937 in Salzburg), Architekt
[Bearbeiten] Weblinks
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Siedlungen: Birkensiedlung ∙ Eichethofsiedlung ∙ Forellenwegsiedlung ∙ Kendlersiedlung ∙ Salzachseesiedlung ∙ Sam ∙ Schlachthofsiedlung
Koordinaten: 47° 46′ 11" n. Br., 13° 3′ 25" ö. L.