Salzgraf
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Als Salzgraf (auch Salzgräfe) wurde der Inhaber eines Amtes der Saline in Halle bezeichnet, der Leiter des Salzwerkes war und als Richter bei Interessenkonflikten der Pfänner tätig wurde. Auch das Amt eines Münzmeisters oblag zeitweise diesem Beamten. Bis zur Mitte des 14. Jahrhundert wurde das Amt vom Vater auf den Sohn bzw. unter Brüdern weitergegeben, später wurde der Salzgraf durch den Rat der Stadt gewählt und durch den Landesherren, dem Erzbischof des Erzbistums Magdeburg, bestätigt und mit dem Amt beliehen. Ihm waren drei Oberbornmeister, die jeweils für ein Jahr vom Rat der Stadt gewählt wurden, zugeordnet.
Die Zuständigkeit des Salzgrafen beschränkte sich vorerst auf die als „das Tal“ bzw. „die Halle“ bezeichnete Saline, während die Oberstadt unter die Zuständigkeiten eines Schultheißen fiel. Mit dem Aufstieg der Pfännerschaft ab Ende des 12. Jahrhunderts wuchs auch die politische Bedeutung des Salzgrafen.
Salzgraf waren u. a. Hans von Hedersleben, der 1412 wegen vermeintlicher Falschmünzerei hingerichtet wurde, sowie die Juristen und Autoren Friedrich Hondorff (von 1660 bis 1694 im Amt) und Johann Christoph von Dreyhaupt (zwischen 1731 und 1768). Letzter Salzgraf war Karl Friedrich Zepernick (* 1751; † 1839), danach wurde die Tätigkeit des Salzgrafen von Bergbeamten im Nebenamt ausgeübt.
[Bearbeiten] Liste der Salzgrafen
Anmerkung: Bis zu Dreyhaupt nach selbigem, insofern nicht anders erwähnt.
vor 1386 (unvollständig)
ab 1386
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ab 1386 (Fortsetzung)
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[Bearbeiten] Literatur
- Johann Christoph von Dreyhaupt: Beschreibung des Saalkreises. Emanuel Schneider, Halle 1750.
- Gustav Hertzberg: Geschichte der Stadt Halle an der Saale. Bd. 1 und 2, Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle a. S. 1889.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Gustav Hertzberg: Geschichte der Stadt Halle an der Saale. Bd. 1, Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle a. S. 1889, S. 62