Schenkenschanz
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Schenkenschanz liegt am unteren Niederrhein im Nordwesten von Nordrhein-Westfalen und ist ein Ortsteil der Stadt Kleve.
Dieser Ortsteil liegt ca. 5 km nördlich vom Zentrum der Stadt zwischen dem Zusammenfluss von Rhein und Griethausener Altrhein. Er ist auf dem Landweg nur erreichbar über die Altrheinbrücke in Kleve-Griethausen, dem tiefsten Punkt auf der Zufahrtstrecke zur nachfolgenden, gut 4 km langen Deichstraße. Der andere Weg führt 300 m vor dem Ort von Kleve-Düffelward mit der Fähre über den Griethausener Altrhein.
Die Gemarkung Schenkenschanz ist mit 38 ha der kleinste Ortsteil von Kleve. Neun Zehntel des Ortes liegen im Überflutungsbereich des Naturschutzgebietes Kleve-Salmorth. Nur ein Zehntel ist bebaut und zu zwei Drittel von einer Hochwasserschutzmauer umgeben. Der Rest wird durch einen Deich vor Überflutung geschützt. Knapp 120 Bewohner zählt der Ort (Stand 2005).
Schenkenschanz hat einen bedeutenden historischen Ursprung. Die Schenkenschanz wurde 1586 als Festung in der strategisch wichtigen Gabelung von Rhein und Waal von Martin Schenk von Nideggen errichtet. Sie war von großer Bedeutung und wurde als Tor zu den Niederlanden lange als uneinnehmbar angesehen. Durch Verlagerungen der Flussläufe wurde die Festung zur Insel, bis sie schließlich im frühen achtzehnten Jahrhundert durch Versandung des Rheinlaufes und erneuter Veränderung der Flussläufe ganz ihre Bedeutung verlor. Die viele Jahrzehnte lang hart umkämpfte Festung entwickelte sich danach zu einem friedlichen Ort der Stille.
[Bearbeiten] Chronik
- Im 14. Jahrhundert errichtet hier Graf Johann (1347-1368) eine Burg.
- 1586 Martin Schenk baut den Ort im Auftrag von Robert Dudley, Graf von Leicester, zur Festung aus.
- 1634 wird die evangelische Kirche gebaut.
- 1636 wird die Schenkenschanz von Prinz Frederik Hendrik von Oranien belagert.
- 1672: Die Schenkenschanz wird von den Niederländern erobert.
- 1816: Der Ort kommt an Preußen, die Festung wird geschleift.
- 1995: Das Rhein-Jahrhunderthochwasser umschliesst den Ort. Im Februar 1995 muss der Ort evakuiert werden.
[Bearbeiten] Literatur
- Dr. G. Leibold: Schenkenschanz. Ein Zeitgemälde aus drei Jahrhunderten clevischer Geschichte. In: Clever Kreisblatt, 1906. Zweiter Nachdruck 1985: G. W. Bösmann, Kleve
- Guido de Werd: Schenkenschanz. Boss-Verlag 1986, ISBN 3-922384-48-X
- Karl Kossert: Martin Schenk von Nideggen. Mercator-Verlag, Duisburg, 1993, ISBN 3-87463-196-6
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 51° 50' 10 N, 6° 06' 37" O
Bimmen | Brienen | Donsbrüggen | Düffelward | Griethausen | Keeken | Kellen | Kleve | Materborn | Reichswalde | Rindern | Salmorth | Schenkenschanz | Warbeyen | Wardhausen