Schillerplatz (Dresden)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Schillerplatz in Dresden ist ein wichtiges Zentrum außerhalb der Dresdner Innenstadt und ein historischer Platz der Stadt. Benannt ist er nach Friedrich Schiller.
[Bearbeiten] Lage und Verkehr
Der Platz liegt an der südlichen Auffahrt zum Blauen Wunder im Stadtteil Blasewitz an der Elbe. Von ihm zweigen zwei wichtige Straßen Richtung Altstadt ab. Weitere Straßen Richtung Osten und Süden verbinden den Platz mit weiteren Stadtteilen im Dresdner Südosten.
Am Schillerplatz befindet sich eine ausgebaute Haltestellen mit wichtiger Umsteigefunktion. An dieser halten zwei Straßenbahnlinien (Linie 6 und Linie 12) sowie drei Stadtbus- und eine Überlandbuslinie darunter die wichtige Linie 61. Viele Buslinien überqueren das Blaue Wunder; die Straßenbahnstrecke nach Pillnitz wurde bereits 1986 abgebaut um die Brücke zu entlasten.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Platz in seiner Fassung entstand im 19. Jahrhundert mit dem Aufstieg Blasewitz als Villenvorort Dresdens. Der Platz hatte vorher schon Bedeutung als Zugang zu Fähren, die einen Übergang zur anderen Elbseite ermöglichten. Von dort führte eine Handelsstraße über den Loschwitzgrund in die Oberlausitz. Der Platz ging aus diesem Rundweiler des Dorfs Blasewitz hervor.
Die Benennung nach Schiller erfolgt wegen der Erwähnung von Johanne Justine Renner, die in einer Gastwirtschaft am Platz Schiller bediente und in Wallensteins Lager einen Auftritt erhielt.
Bis 1921 blieb der Schillerplatz Zentrum des Vororts, der mittlerweile vollständig von Dresden umgeben war. Blasewitz war vor allem von wohlhabenden und einflussreichen Dresdnern bewohnt, die die leichteren Steuern in Blasewitz bevorzugten. Durch die Zerstörung der Dresdner Innenstadt 1945 übernahm der Platz in den ersten Jahren nach dem Krieg neben erhaltenen Stadtteilzentren in Löbtau und der Neustadt Aufgaben der Innenstadt in Teilfunktion.
Diese Teilfunktion hat sich bis in die Gegenwart erhalten. Der Schillerplatz ist ein Platz mit überdurchschnittlich vielen Bankfilialen, vielen Läden und einem modernen Kino. Beim Elbehochwasser 2002 wurde die untere Bebauung des Platzes beschädigt, für eine vollständige Überflutung liegt der Platz aber trotz absoluter Nähe zur Elbe zu hoch.
[Bearbeiten] Bebauung
Der Schillerplatz wurde im Zweiten Weltkrieg nur unwesentlich beschädigt und so überstand die Bebauung bis in die Gegenwart. Diese ist vor allem von der Gründerzeit geprägt und ist in geschlossener Bauweise die dichteste Bebauung in Blasewitz. Schon wenige Meter in den Nebenstraßen beginnt die für Blasewitz typischere Einzelbebauung mit „Stadtvillen“. In den Häuserzeilen am Schillerplatz befinden sich Läden. Als Beispiel für die Wandlung eines Fischerdorfs zum Zentrum von „Suburbanisierung“ des 19. Jahrhunderts und durch die technische Bebauung durch die Auffahrt des Blauen Wunders ist der Schillerplatz Teil des Weltkulturerbes Dresdner Elbtal. Einmalig an dem Platz ist auch die Beachtung der Sichtbeziehung zu den Elbhängen auf der anderen Elbseite und deren Bebebauung insbesondere der Schwebebahn.
An dem der Elbe zu abfallenden Teil des Platzes befindet sich die historische „Fleischerschen Schenke“, die jetzt als Schillergarten bekannt ist. Daneben befinden sich noch weitere dörfliche Gebäude, die an die ursprüngliche Nutzung des Platzes erinnern.
In den letzten Jahren wurden vorhandene Lücken durch moderne Geschäftsgebäude geschlossen und ein Einkaufszentrum gebaut. Auch die zentrale Haltestelle ohne Individualverkehr hat den Charakter des Platzes verändert. Koordinaten: 51° 3′ 7" n. Br., 13° 48′ 24" ö. L.